Ausgabe 19:
Einen langen Monat mussten die Eisbären Berlin warten, ehe ihnen der nächste Drei-Punkte-Sieg in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geglückt ist. Letztmals beim 2:1-Heimsieg gegen Wolfsburg einen Abend vor Heiligabend holten die Berliner drei Punkte. Am Dienstagabend war es dann mal wieder soweit. Die Düsseldorfer EG wurde ebenfalls mit 2:1 (1:0,0:0,1:1) besiegt. Der Sieg war im Hinblick auf die erste Play-Off-Runde enorm wichtig. 10.521 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen jedoch ein äußerst dürftiges Eishockey-Spiel. Viele Highlights gab es nicht zu sehen, aber das kennt man ja von einem Dienstagabend-Spiel.
Die Eisbären im Vergleich zum Mannheim-Spiel von Sonntagnachmittag nicht verändert, hieß, dass auch Sven Ziegler und Nick Petersen weiterhin fehlten. Petri Vehanen hütete erneut das Bären-Gehäuse.
Die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof bekamen ein sehr langweiliges erstes Drittel geboten. Es passierte nicht viel auf dem Eis. Das Tempo war nicht wirklich hoch, es ging zwar hin und her, aber in einem langsamen Tempo. Großartige, nennenswerte Torchancen waren auch kaum dabei, weil beide Defensivreihen hinten nicht viel zu ließen, die Offensivreihen aber auch nicht wirklich viel versuchten.
Und dennoch fiel in den ersten 20 Minuten ein Tor. Für die Eisbären, mal wieder in Überzahl. Kyle Wilson hatte den Puck auf das Tor geschlenzt, dort wurde er noch von zwei DEG-Spielern abgefälscht und schlug letztendlich hinter Mathias Niederberger im Tor ein – 1:0 (5.).
Dabei blieb es dann bis zur ersten Drittelpause, mehr gab es vom Auftaktdrittel nicht zu berichten.
Zu Beginn des Mitteldrittel bot sich den Gästen gleich zweimal die Chance, in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Die DEG zeigte sich zwar bemüht, aber die Eisbären ließen in Unterzahl nichts anbrennen. Aber man merkte Düsseldorf zu Beginn schon an, dass sie nun engagierter zu Werke gehen wollten.
Auch die Eisbären danach noch mit zwei Überzahlspielen, aber da waren sie genauso effektiv wie die Düsseldorfer.
In den letzten zehn Minuten ging es zwar hin und her, mit etwas mehr Tempo als noch in Drittel Eins, aber Torchancen waren eher Mangelware. Somit stand es auch nach 40 gespielten Minuten 1:0 für Berlin.
Ins Schlussdrittel starteten die Eisbären sehr bemüht, zogen immer wieder Richtung Düsseldorfer Tor und brachten die Scheiben auch auf selbiges, aber im Abschluss war man nicht zwingend genug. Da war die DEG schon näher dran am Torerfolg, aber Rob Collins traf Mitte des letzten Drittels nur die Latte.
Sieben Minuten vor dem Ende der Partie das nächste Überzahlspiel der Eisbären. Wieder schlenzte Kyle Wilson die Scheibe vom Bullykreis auf das Tor, Mathias Niederberger konnte diesen Versuch zwar diesmal parieren, aber Wilson kam ein zweites Mal an die Scheibe und brachte sie dann letztendlich im Tor unter – 2:0 (50.).
Angesichts der harmlosen Angriffsbemühungen beider Mannschaften sollte die Partie damit doch entschieden sein. War sie aber noch nicht, denn die DEG kam viereinhalb Minuten vor dem Spielende noch einmal zurück in die Partie. Brandon Yip schoss auf das Tor und fand die kleine Lücke zwischen kurzen Pfosten und Petri Vehanen – 2:1 (56.).
Das versprach noch einmal Spannung für die letzten Minuten. DEG-Coach Christof Kreutzer nahm knapp zwei Minuten vor dem Ende eine Auszeit und anschließend seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis. Düsseldorf wollte also mit aller Macht den Ausgleich erzwingen, aber es sollte ihnen nicht gelingen. Die Eisbären brachten das knappe 2:1 über die Zeit und freuten sich nach langer Zeit mal wieder über drei Punkte nach einem Spiel.
Viel zu sagen gibt es zu dieser Partie eigentlich nicht. Es war halt so ein typisches Dienstagsspiel. Beide Mannschaften boten mehr als harmloses Eishockey, aber was letztendlich zählt, sind die drei Punkte und die waren extrem wichtig im Kampf um Platz Zehn. Von daher kann man eigentlich nur die drei Punkte, Kyle Wilsons Doppelpack sowie zwei Powerplaytore als positiv nach diesem Spiel vermerken. Über den Rest schweigen wir lieber und warum sollte man jetzt auch meckern. Wichtig sind die drei Punkte und dass es nicht das beste Spiel war, wissen die Jungs selbst. Aber genau solche Spiele haben sie in den letzten Wochen noch verloren, von daher ist auch das ein Zeichen dafür, dass die Jungs auf dem richtigen Weg sind. Dass noch nicht alles wieder zu einhundert Prozent klappen kann, ist allen klar. Und am Wochenende steht ja auch erst der richtige Härtetest bevor, wenn man auf die beiden Top-Teams der Liga trifft – München und Nürnberg.