3:4 n.P. nach 2:0-Führung in Mannheim: Ryan MacMurchy erlegt die Eisbären im Alleingang

Ausgabe #18:

Die Eisbären Berlin haben das Mannheim-Wochenende mit drei von sechs möglichen Punkten abgeschlossen und damit mehr Punkte erreicht, als vorher von vielen Fans erwartet. Die Berliner verloren am Sonntagnachmittag das „Rückspiel“ bei den Adler Mannheim in der ausverkauften SAP-Arena mit 3:4 n.P. (2:0,0:2,1:1/0:0,0:1) und nahmen somit einen Punkt aus der Kurpfalz mit in die Hauptstadt. Nach gutem ersten Drittel war das Mitteldrittel der Knackpunkt in dieser Partie, als die Adler den 0:2-Rückstand verdientermaßen egalisieren konnten.

Abfahrt des Eisbären-Sonderzuges nach Mannheim. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären wurden von ca. 1200 Fans in der SAP-Arena unterstützt, die per Bus, Auto und Sonderzug angereist waren. Der Sonderzug fuhr um 06:15 Uhr in Lichtenberg los und erreichte um 14:20 Mannheim Arena/Maimarkt, wo etliche Eisbären-Fans ihren Mitstreitern einen perfekten Empfang machten. Geschlossen ging es dann per Fußmarsch über die Brücke hin zur Arena, wo bereits lautstark auf sich aufmerksam gemacht wurde. Das sollte in der Arena nicht anders werden, auch dort machten die Eisbären-Fans das Auswärts- zu einem Heimspiel, wie viele Fans vor den TV-Geräten bestätigten. Trotz Niederlage war die Stimmung bei der Rückfahrt im Sonderzug super, denn man konnte der Mannschaft keinen Vorwurf machen, da sie alles gegeben hatte und am Ende in der Lotterie Penaltyschießen das schlechtere Ende auf ihrer Seite hatte. Um kurz vor 4:00 Uhr am Montagmorgen rollte der Sonderzug wieder in Lichtenberg ein.

Die Eisbären traten in Mannheim arg dezimiert an. Neben Bruno Gervais, Jonas Müller, Darin Olver und Marcel Noebels fehlten in Mannheim nun auch noch die beiden Stürmer Nick Petersen und Sven Ziegler. Die Eisbären konnten also nur mit drei Reihen beim Spitzenteam Mannheim antreten. Im Tor stand wie bereits am Freitag Petri Vehanen.

Das Spiel begannen die Mannheimer durchaus druckvoll, sie versuchten sich in der Berliner Zone

Starting Six. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

festzusetzen, die Eisbären jedoch verteidigten sehr stark und ließen nicht viel zu. Wenn doch was durch kam, war Petri Vehanen zur Stelle. Die Eisbären waren dagegen mit ihren ersten echten Angriffsbemühungen gleich erfolgreich. Es lief die neunte Minute, als die Eisbären einen Konter fuhren, Spencer Machacek abzog und Jamie MacQueen den Nachschuss verwertete – 1:0.
Und knapp drei Minuten später konnten die Eisbären sogar erhöhen. Mannheim in Unterzahl wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, über Florian Busch und Frank Hördler kam die Scheibe zu Constantin Braun, welcher abzog. Sein Schuss wurde noch von Bruder Laurin unhaltbar für Dennis Endras abgefälscht – 2:0 (11.). Unfassbar, die Eisbären lagen hier tatsächlich mit 2:0 in Mannheim vorne.
Danach die Mannheim mit zwei Überzahlspielen, in denen sie viele Chancen hatten – so traf David Wolf nur den Pfosten – jedoch nicht verkürzen konnten. Weil die Eisbären defensiv gut arbeiteten und Petri Vehanen die Schüsse parieren konnte.
So ging es mit einer durchaus überraschenden und nicht erwarteten 2:0-Führung für die Eisbären in die erste Drittelpause.

Barry Tallackson mit einer Großchance. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im zweiten Drittel entwickelten die Hausherren dann gehörigen Druck auf das Eisbären-Tor. Diese versuchten hinten sicher zu stehen, was aber nicht wirklich immer klappte. Weil der Druck der Adler eben immer wieder zu nahm. Und so kamen die Mannheimer in der 27. Spielminute nach einer klasse Kombination durch Ryan MacMurchy zum verdienten Anschlusstreffer – 2:1.
Danach jedoch die Chance für die Eisbären, in Überzahl den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herzustellen, aber dieses Powerplay war nicht wirklich zwingend gewesen. Mannheim verteidigte das aber auch sehr stark. In der 32. Spielminute sorgten die Mannheim erdann für den Gleichstand in der Partie. Luke Adam gewann das Bully im Angrifssdrittel, ging direkt durch und passte den Puck quer rüber, wo Ryan MacMurchy lauerte und den Puck problemlos im Tor versenken konnte – 2:2. Ein Tor, was man auch nicht alle Tage sieht, was aber sehr stark gemacht war. Und trotzdem darf dir so etwas beim Bully eigentlich nicht passieren.
Die Partie ging also wieder von vorne los. Fortan beide Mannschaften mit Chancen, Mannheim mit leichtem Übergewicht, weshalb das 2:2 nach 40 Minuten auch vollkommen in Ordnung ging.

Zu Beginn des Schlussdrittels gleich mal eine Überzahlchance für die Eisbären, welche sie jedoch

Bully im Eisbären-Drittel. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

nicht erfolgreich abschließen konnten. Als Mannheim wenige Minuten später ebenfalls ein Powerplay hatte, klingelte es im Berliner Kasten. Christoph Ullmann zog vor das Tor und spitzelte den Puck zwischen Vehanen und kurzen Pfosten hin durch ins Tor – 3:2 (47.).
Mannheim hatte das Spiel also gedreht, aber die Eisbären gaben nicht auf. Und neun Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum Ausgleich, aber Micki DuPont sein Schuss ging nur ans Aluminium. Glück für die Adler.
Angefeuert von ihren 1200 Fans starteten die Berliner eine Schlussoffensive, welche sie erfolgreich abschließen konnten. Nach einem gewonnenen Bully von Julian Talbot kam die Scheibe zu Micki DuPont an die blaue Linie, welcher sofort abzog und damit Erfolg hatte. Irgendwie fand die Scheibe den Weg ins Tor – 3:3 (57.).
Wieder einmal haben sie Moral gezeigt nach einem Rückstand im letzten Drittel. Und so sicherte man sich einen Punkt nach 60 Minuten, es folgte die Verlängerung.

Und diese begannen die Eisbären in Überzahl, da Mannheim zwei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit noch eine Strafzeit kassierte. Die Berliner wollten das 4-gegen-3-Powerplay natürlich nutzen und sie versuchten auch alles, aber Mannheim überstand die Unterzahl und so ging es mit 3-gegen-3 weiter. Ein Tor sollte beide Mannschaften in der Overtime jedoch nicht gelingen, daher musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen.

Und da vergaben auf Berliner Seite André Rankel, Daniel Fischbuch und Frank Hördler. Den entscheidenden Penalty verwandelte – na klar, wer auch sonst – Ryan MacMurchy, der Petri Vehanen klasse ausspielte und den Puck im leeren Tor versenken konnte – 4:3. Sein dritter Treffer an diesem Abend – Hattrick!

Somit wurde es also eine Niederlage in Mannheim, allerdings mit einem Punkt im Gepäck. Im ersten Drittel zeigten sich die Eisbären eiskalt vor dem Tor und standen hinten zudem sehr kompakt. Die 2:0-Führung war der Lohn. Im Mitteldrittel hatte man dem Mannheimer Druck dann nicht viel entgegen zu setzen, sie konnten dem Druck nicht stand halten und Mannheim glich daher verdient zum 2:2 aus. Im Schlussdrittel dann der erneute Nackenschlag mit dem erstmaligen Rückstand, aber die Eisbären gaben hier nicht auf und sicherten sich mit dem späten 3:3 erneut einen Punkt gegen Mannheim nach 60 Minuten. In der Verlängerung ließ man dann die Riesenchance in Überzahl liegen und das Penaltyschießen ist halt eine Lotterie, bei der die Eisbären das schlechtere Ende auf ihrer Seite hatten. Dennoch kann man auch auf diese Leistung wieder aufbauen, denn zwei von drei Dritteln waren gut und man wird wissen, was man im Mitteldrittel falsch gemacht hat. Genau diese Eisbären – also aus Drittel Eins und Drei – wollen wir sehen.

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Ein Kommentar

  1. Super Spiel von beiden Mannschaften, was Lust auf mehr (Play Offs) macht. Weiter so Eisbären kämpfen und siegen.

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