Eisbären erwarten Top-Team Köln: Reaktion der Mannschaft oder ein erneutes Trauerspiel?

Am kommenden Wochenende absolvieren die Eisbären Berlin nur ein Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Und so traurig es ist, aber als EHC-Fan muss man sagen, zum Glück. Denn was man sich in den letzten Wochen ansehen musste, tat echt weh und von daher ist man froh über jeden Tag, an dem man kein Trauerspiel der Eisbären sehen muss. Das einzige Spiel am Wochenende bestreiten die Hauptstädter morgen Abend in der Arena am Ostbahnhof. Zu Gast sein wird dann das DEL-Top-Team der Kölner Haie. Ein echter Prüfstein für den aktuell Tabellenachten, der auf den Tabellendritten trifft.

Nach vier Niederlagen in Folge hoffen natürlich alle auf einen Sieg der Eisbären, nur macht kaum etwas Hoffnung, daran auch wirklich zu glauben. Chefcoach Uwe Krupp äußerte sich im Vorfeld der Köln-Partie wie folgt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 05.01.2017):

Wir sind in einer Situation, durch die müssen wir uns durcharbeiten. Wir können nicht darauf warten, dass uns jemand hilft, wir müssen aktiv agieren und uns raus arbeiten, so schwierig wie die Situation sich nun mal auch darstellt.

Und Stürmer Laurin Braun ergänzte:

Wir müssen als Mannschaft geschlossen spielen und kompakt stehen, vor allem in der Defensive. Es geht darum, die kleinen Sachen richtig zu machen. Wir wollen jetzt unseren Worten Taten folgen lassen.

Immer wieder sind diese und andere Worte von der Mannschaft und vom Trainer zu lesen gewesen. Nur wann wurden diese Worte auch einmal in Taten umgesetzt? Aus der jüngeren Vergangenheit fällt einem da nur das Spiel in München vom letzten Freitag ein, als eine kämpfende Eisbären-Mannschaft dem Meister alles abverlangte, am Ende aber doch wieder ohne Punkte da stand. Die Mannschaft ist in der Bring-Schuld, muss den Fans endlich etwas zeigen und mal eine Reaktion den Worten folgen lassen. Allerdings verliert man so langsam immer mehr das Vertrauen in die Mannschaft. An deren Worte zu glauben, fällt einem schwer, wenn man wöchentlich dieses Trauerspiel der Eisbären mit ansehen muss.

Mit Köln kommt morgen ein Gegner, der zu den Titel-Favoriten zählt und aktuell gut in Form ist. Die Haie gewannen nämlich die letzten beiden Spiele gegen München jeweils mit 2:1. Die Domstädter mussten aber auch eine Reaktion zeigen, denn davor hatte der KEC bei Neuling Bremerhaven mit sage und schreibe 0:6 verloren. Die Haie wollten eine Reaktion zeigen und taten es. Können die Eisbären nun auch eine Reaktion zeigen?

Nicht mithelfen können nach wie vor Frank Hördler, Jonas Müller, Darin Olver und Marcel Noebels. Ob Bruno Gervais dabei ist, ist aktuell noch fraglich. Aber auch trotz der Ausfälle muss das Team eine Top-Leistung abrufen. Die Jungs haben ja anscheinend den Ernst der Lage verstanden und wollen dementsprechend auch reagieren. Und gerade wenn Spieler ausfallen, muss ein Team enger zusammenrücken und zusammen kämpfen. Aber wir wissen ja, mannschaftlich zusammen spielen und kämpfen war in den letzten Wochen nicht so das Ding unserer Jungs.

Die Frage wird sein, wie lange es noch dauert, bis die Stimmung in Berlin endgültig kippt. In den letzten beiden Heimspielen gegen Krefeld und Augsburg wurde vermehrt deutlich gemacht, wie sauer und enttäuscht die Fans sind. Wenn sich nicht schnellstens etwas ändert und auch morgen das Heimspiel verloren geht, könnte es noch ungemütlicher für die Eisbären werden. Denn irgendwann haben sie auch den Kredit bei den letzten Fans aufgebraucht. Die Zuschauerzahlen sollten sie zum Nachdenken anregen.

Dass es so oder so nicht einfach wird gegen Köln, wissen alle. Und die Tatsache, dass die Eisbären in den ersten beiden Aufeinandertreffen gegen die Haie chancenlos waren, (0:3 in Berlin/1:4 in Köln) macht die Sache nicht besser. Und wenn wir schon bei Statistiken sind. Köln hat die letzten beiden Auswärtsspiele in der Hauptstadt gewonnen und ging zudem bei drei der letzten fünf Gastspiele in Berlin als Sieger vom Eis. Zweimal feierte der KEC dabei sogar einen Shut-out. Die Vorzeichen stehen gut, dass die Haie beide Serien morgen Abend ausbauen werden. Oder erleben wir das „Wunder von Berlin“?

Los geht die Partie morgen Abend um 19:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena. Hauptschiedsrichter sind die Herren Bauer und Schütz. Telekom Eishockey ist wie immer live dabei. Das Spiel soll vor ausverkauftem Haus stattfinden. Bleibt die Frage, wie viele der 14.200 Zuschauern auch die Schlusssirene in der Arena am Ostbahnhof live miterleben werden. Wenn die Mannschaft eine Reaktion zeigt und bis zum Ende kämpft, dann alle, wenn es aber ein erneutes Trauerspiel wird, dann werden einige Fans die Arena zum Ende des Spiels bereits verlassen haben.

Der Eisbären-Kader für das Heimspiel gegen die Kölner Haie am 06.01.2017:

Tor:
Petri Vehanen, Marvin Cüpper
Abwehr:
Alex Roach, Maximilian Adam, Kai Wissmann, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun
Angriff:
Nick Petersen, Spencer Machacek, Laurin Braun, Jamie MacQueen, Kyle Wilson, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Julian Talbot, Sven Ziegler, Daniel Fischbuch
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