3:0 im CHL-Hinspiel gegen Stavanger: Die Eisbären gewinnen, aber nur wenige interessiert es

logo_WBN_1516Ausgabe #5:

20150922_214438Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend den ersten Schritt in Richtung Achtelfinale der Champions Hockey League (CHL) gemacht. Die Berliner gewannen das Hinspiel im Sechzehntelfinale gegen die Stavanger Oilers aus Norwegen mit 3:0 (0:0, 1:0, 2:0). Die Eisbären zeigten eine gute Partie und erspielten sich jede Menge gute Torchancen, doch die Chancenverwertung ließ am Ende zu wünschen übrig. In der Defensive war man auch gefordert, aber dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem klasse haltenden Goalie Petri Vehanen gelang den Berlinern der erhoffte Sieg im Hinspiel gegen den norwegischen Meister. 

Nur schade, dass diese Partie insgesamt nur 4.069 Zuschauer (offiziell) in der Mercedes-Benz Arena verfolgt

Im Mitteldrittel verschwand ein Teil der Fanszene aus der Fankurve und machte sich auf den Weg in Richtung Gegenkurve, um dort für Stimmung zu sorgen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Mitteldrittel verschwand ein Teil der Fanszene aus der Fankurve und machte sich auf den Weg in Richtung Gegenkurve, um dort für Stimmung zu sorgen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

haben. Dafür gibt es allerdings verschiedene Gründe – ungünstiger Wochentag, niedrige Wertigkeit der CHL, Live-Spiel im Free-TV. Aber für viele Fans war sicherlich auch der Fakt ein Grund, dass dieses Spiel nicht mit in der Dauerkarte enthalten war. Alle Dauerkarten-Besitzer mussten sich für dieses Spiel ein Extra-Ticket kaufen, für welches sie immerhin Rabatt erhielten. Nur das kann nicht im Interesse der Eisbären-Verantwortlichen sein. Gerade zu Spielen an einem Dienstag, wo übrigens in der DEL wesentlich mehr Zuschauer kommen, kann ich die Fans nicht so vergraulen. Die Champions Hockey League (CHL) ist noch nicht so etabliert und zieht demnach nicht so viele Zuschauer an, also muss ich mich hier darum bemühen, die Fans ins Stadion zu locken. Mit der jetzigen Preispolitik jedoch vergraulen die Eisbären immer mehr die eigenen Fans. Es würde mich nicht wundern, wenn in ein paar Jahren die Fankurve Geschichte ist, die Fanszene zu Hause bleibt und das „Erlebnis Eisbären“ immer mehr zu einem Event verkommt. Die Fanszene hat daher heute auch gegen die Preispolitik der Eisbären protestiert. Auf zwei Spruchbändern war zu lesen:Preispolitik überdenken. Leute ins Stadion lenken.

Stavanger-Goalie Henrik Holm versuchte immer alles im Blick zu haben. Er machte ein starkes Spiel, an den Gegentoren war er machtlos. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Stavanger-Goalie Henrik Holm versuchte immer alles im Blick zu haben. Er machte ein starkes Spiel, an den Gegentoren war er schuldlos. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die wenigen Zuschauer, die den Weg in die Arena am Ostbahnhof fanden, bekamen eine sehr schnelle und intensive Partie zu sehen. Beide Mannschaften spielten von Beginn an offensiv und schlugen dabei ein hohes Tempo an. Torchancen gab es auf beiden Seiten jede Menge zu bestaunen in den ersten 20 Minuten, nur Tore gab es keine zu sehen. Zunächst waren es die Oilers, die die gefährlicheren Chancen hatten, doch danach waren es die Eisbären, die zunehmend gefährlicher wurden. Beide Torhüter – Petri Vehanen (Berlin) und Henrik Holm (Stavanger) – konnten sich mehrfach auszeichnen. Auch wenn das erste Drittel torlos endete, war es ein sehr ansehnliches und unterhaltsames Drittel.

Im zweiten Drittel hatten die Eisbären dann in Minute 26 die große Chance zur Führung, als sie einen Penalty zugesprochen bekamen. Barry Tallackson lief an, scheiterte jedoch an Henrik Holm im Tor der Norweger. Fortan ging es weiter mit Chancen hüben wie drüben, aber bisher gelang es keinem Spieler, Vehanen und Holm zu überwinden. Bis zur 38. Spielminute. Die Eisbären in Überzahl, T.J. Mulock mit dem Schuss von der blauen Linie, Julian Talbot fälschte die Scheibe entscheidend ab und so lagen die Eisbären mit 1:0 in Führung. Aufgrund des hohen Aufwandes, den die Eisbären betrieben, war diese Führung natürlich verdient. Auch Stavanger hatte seine Chancen, aber am Ende waren die Eisbären doch die etwas aktivere und gefährlichere Mannschaft. Dennoch stand es nach 40 Minuten nur 1:0 und somit war die Partie noch vollkommen offen.

Das Schlussdrittel begann aus Eisbären-Sicht hervorragend. Keine drei Minuten waren gespielt, als Sven Ziegler

Petri Vehanen stand in der Schlussphase gehörig unter Druck, doch erhielt seinen Kasten sauber und feierte seinen ersten CHL-Shutout in dieser Saison. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Petri Vehanen stand in der Schlussphase gehörig unter Druck, doch er hielt seinen Kasten sauber und feierte seinen ersten CHL-Shutout in dieser Saison. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

erhöhen konnte. Über Shuhei Kuji kam die Scheibe zu Sven Ziegler, welcher es gleich dreimal versuchte und im dritten Anlauf auch endlich erfolgreich war – 2:0 (43.). Die Eisbären versuchten nun, das Spiel endgültig zu entscheiden. Stavanger war nun nicht mehr so oft vor dem Tor der Eisbären, weil diese nun hinten auch sehr sicher standen. Und vorne legten sie sogar noch einen Treffer nach. In der 54. Spielminute gewann Darin Olver ein Bully, die Scheibe kam zu Micki DuPont und der zog einfach mal ab, mit Erfolg – 3:0. In den restlichen Minuten versuchten die Gäste aus Norwegen noch einmal alles. Sie belagerten das Tor von Petri Vehanen und setzten ihn mehrfach unter Druck. Vehanen und seine Vorderleute hatten nun jede Menge zu tun. Und der Aufwand in der Defensive lohnte sich, denn die Eisbären brachten das 3:0 über die Zeit und so konnte Petri Vehanen seinen ersten Shutout in dieser CHL-Saison feiern.

Ein enorm wichtiger Sieg für die Eisbären Berlin. Mit dem 3:0 haben sie sich erst einmal ein kleines Polster für das Rückspiel in Norwegen am 06. Oktober geschaffen. Das war auch das Ziel gewesen der Berliner. Mit der eigenen Leistung kann man auch zufrieden sein. Vorne erspielte man sich jede Menge gute Torchancen, nur an der Chancenverwertung muss man noch arbeiten. Wenn gleich man aber auch sagen muss, dass Henrik Holm im Tor der Oilers eine klasse Leistung zeigte. In der Defensive kam Stavanger durchaus zu guten und auch gefährlichen Chancen, aber Petri Vehanen bewies mehrfach seine Klasse und brachte die Spieler von Stavanger mehrfach zur Verzweiflung. Am Ende ein auch in der Höhe verdienter Sieg der Eisbären Berlin. 

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Ein Kommentar

  1. Aber das ist doch das Ziel des Vereins. Eishockey nach dem amerikanischen Modell. Klatschpappe, Profit über teurer Essen/Trinken, ein Spaß für Jung und alt! Dazu kommen die absolut überteuerten Fanartikel.

    Die Herren in der Geschäftsstelle warten nur darauf, dass sich die Fanszene auflöst.

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