6:3 gegen Nürnberg: Der Welli hat gebebt – Die Eisbären schlagen eindrucksvoll zurück

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Die Eisbären Berlin haben das vorzeitige Saisonaus abgewendet. Am Freitagabend setzten sich die Berliner im altehrwürdigen Wellblechpalast mit 6:3 (3:1, 2:0, 1:2) gegen die Thomas Sabo Ice Tigers durch und glichen somit in der Pre-Play-Off-Serie zum 1:1 aus. Im Vergleich zur ersten Partie in Nürnberg zeigten die Eisbären eine deutliche Leistungssteigerung und machten sehr deutlich, dass mit ihnen noch zu rechnen ist. Im Welli fanden die Eisbären zurück zu alter Stärke. Nun heißt es, diese Leistung auch im entscheidenden dritten Spiel am Sonntag abzurufen.

Der altehrwürdige Wellblechpalast von Innen. Immer wieder schön, hier zu sein. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Der altehrwürdige Wellblechpalast von Innen. Immer wieder schön, hier zu sein. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Es war alles wie früher. Bereits weit vor Hallenöffnung war die Schlange vorm Welli riesengroß. Die Fans konnten die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte kaum erwarten. Um 18 Uhr öffnete der Welli dann endlich seine Türen und die Fans stürmten hinein in die Halle. Der Großteil der Fans machte sich auf den Weg zu „ihren“ alten Plätzen. So auch ich, der sich wieder hinter das Tor in Block F stellte. Je näher das erste Bully rückte desto lauter wurde es im Welli. Die Stimmung war wie damals, die Fans sangen sich warm und als auf der Leinwand kurz vor dem Einlauf der Eisbären Szenen aus den Meisterjahren gezeigt wurden, bekam wohl jeder Fan eine Gänsehaut. Dann kamen die Eisbären auf das Eis und es wurde richtig laut. Und wie in den guten alten Zeiten wurde der Gegner, heute Nürnberg, kräftig ausgepfiffen, als er auf das Eis kam. Während des Spiels bebte der Welli, die Stimmung war einfach wieder grandios gewesen und am Ende war dann auch wieder ein bisschen Wehmut bei. Denn wer weiß, ob wir nochmal ein Play-Off-Spiel im Welli sehen werden. Nun aber zum Spielgeschehen.

Eisbären-Coach Uwe Krupp musste auf Constantin Braun, Mark Bell und Florian Busch verzichten. Im Tor begann wieder Petri Vehanen.

Vom ersten Bully an merkte man den Eisbären deutlich an, dass sie hier gewinnen wollen. Sie wussten, dass es

Die Eisbären auf dem Weg zum Nürnberger Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären auf dem Weg zum Nürnberger Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

heute um Alles oder Nichts ging. Denn bei einer Niederlage wäre die Saison früh beendet. Gleich in der ersten Spielminute hatten unsere Jungs die erste gute Chance, doch der Schuss von Barry Tallackson ging knapp am Tor vorbei.
Nach 105 Sekunden musste Antti Miettinen wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank. Und die Nürnberger sind richtig gefährlich in Überzahl. Und lange Zeit standen die Eisbären in Unterzahl auch sehr gut und ließen nicht viel zu. Aber trotzdem gelang es den Franken, das Powerplay zu nutzen. Kyle Klubertanz brachte die Scheibe in den Slot, wo der Hattrick-Mann vom Mittwoch stand. Und Leo Pföderl ließ sich diese Chance nicht entgehen und überwand Petri Vehanen – 0:1 (4.). Dieser Treffer fiel bei angezeigter Strafe gegen die Eisbären. Marcel Noebels musste direkt nach dem Tor wegen Stockschlag in die Kühlbox.
Nürnberg als erneut mit einem Powerplay, doch diesmal gelang den Franken kein Treffer. Dagegen kamen die Eisbären in Unterzahl (!) zum Ausgleich. Laurin Braun brachte die Scheibe ins Nürnberger Drittel, legte sie dann quer rüber zu Antti Miettinen, welcher sofort abzog und Jochen Reimer überwand – 1:1 (5.).
Fortan die Eisbären mit einer richtig guten Phase, in der sie sich auch gute Chancen erspielten, doch Henry Haase und Anrdé Rankel scheiterten an Jochen Reimer.
Aber in der neunten Spielminute war auch Jochen Reimer machtlos gewesen. Frank Hördler hatte abgezogen, Reimer ließ nur prallen und Henry Haase nutzte den Abpraller zur erstmaligen Berliner Führung an diesem Abend – 2:1 (9.).
Danach entwickelte sich ein munteres hin und her, beide suchten immer wieder den Abschluss. Beide Torhüter mussten mehrfach ihre Klasse beweisen.
In der 14. Spielminute musste dann Ex-Eisbär Corey Locke auf die Strafbank. Und die Hausherren konnten diese Überzahl nutzen. Matt Foy legte den Puck ab auf Julian Talbot, welcher sofort abgezogen hatte und Reimer im Nürnberger Tor keine Chance ließ – 3:1 (16.).
Bei diesem Spielstand blieb es auch bis zur ersten Drittelpause. Eine verdiente Berliner Führung. Die Eisbären waren gut drin in der Partie, erspielten sich gute Chancen und waren auch in den Zweikämpfen präsent. All das war am Mittwoch nicht der Fall gewesen.

Die Nürnberger auf dem Weg zum Berliner Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Nürnberger auf dem Weg zum Berliner Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Gleich früh im Mitteldrittel ergab sich die nächste Powerplay-Möglichkeit für die Eisbären. Und erneut waren die Berliner dabei erfolgreich. Frank Hördler mit dem Pass zu Petr Pohl an die blaue Linie, der fand Marcel Noebels im Slot und der netzte ein zum 4:1 (24.).
Danach ging es wieder hin und her mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die Berliner ein leichtes Übergewicht hatten. Und prompt lag die Scheibe auch schon wieder im Nürnberger Tor. Antti Miettinen erkämpfte sich den Puck und lief alleine auf Jochen Reimer zu. Der Finne ließ dem Nürnberger Goalie keine Chance und erzielte seinen zweiten Treffer an diesem Abend – 5:1 (28.). Nach diesem Gegentor nahm Nürnbergs Trainer Martin Jiranek seinen Goalie raus und brachte Andreas Jenike für ihn.
Danach die Eisbären mit weiteren guten Chancen, auch Nürnberg kam ab und zu noch mal gefährlich vor das Tor von Petri Vehanen, doch ein weiterer Treffer sollte nicht mehr fallen. Das zweite Drittel wurde 40 Sekunden früher beendet, weil das Tor von Petri Vehanen aus der Verankerung war und das wohl so schnell nicht behoben werden konnte. Die beiden Hauptschiedsrichter Lars Brüggemann und Marian Rohatsch schickten deswegen beide Mannschaften früher in die Kabinen. Die 40 Sekunden wurden vor dem dritten Drittel nachgespielt, Nürnbergs Coach Martin Jiranek nahm dafür seinen Goalie vom Eis, doch diesen Vorteil konnten die Eisbären nicht nutzen.

Danach ging es mit dem dritten Drittel weiter. Und die Franken kamen auch gleich zu guten Chancen, doch Petri

Barry Tallackson lauert auf den Puck vor dem Nürnberger Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Barry Tallackson lauert auf den Puck vor dem Nürnberger Tor. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Vehanen war auf dem Posten und verhinderte einen weiteren Gegentreffer. Danach war die Partie zwar weiterhin von sehr hohem Tempo geprägt, nur kamen beide Mannschaften nicht mehr zu so vielen guten Torchancen. Die Eisbären taten inzwischen nicht mehr als nötig und Nürnberg war zwar bemüht, aber fand auch nicht so wirklich ein passendes Mittel.
In der 52. Spielminute wäre dann beinahe der sechste Eisbären-Treffer gefallen, doch Petr Pohl traf nur die Latte. Doch sieben Sekunden später zielte Pohl in Überzahl genauer und ließ die Eisbären-Fans jubeln – 6:1 (52.).
Nun kam von den Eisbären nicht mehr viel, sie ließen Nürnberg kommen und wurden dafür mit zwei Gegentreffern bestraft. Patrick Buzas hämmerte die Scheibe in der 55. Spielminute unter die Latte und verkürzte aus Nürnberger Sicht zum 2:6. Und zweieinhalb Minuten vor dem Ende kam Steven Reinprecht in Überzahl zum Schuss, Petri Vehanen konnte zwar parieren, war aber gegen den Nachschuss von Jason Jaspers machtlos – 6:3 (58.).
Nürnberg danach noch mit weiteren guten Offensiv-Aktionen, doch am Endergebnis sollte sich nichts mehr ändern. Die Eisbären Berlin besiegten die Thomas Sabo Ice Tigers verdient mit 6:3.

Die Eisbären haben die passende Antwort auf das erste Spiel gegeben. Von Beginn an war die Mannschaft hellwach, suchte immer wieder den Weg zum Tor und erspielte sich richtig gute Torchancen. Auch in den Zweikämpfen waren unsere Jungs diesmal präsent und gingen keinem Check aus dem Weg. Auch den frühen Rückstand steckten die Eisbären sehr gut weg und drehten danach richtig auf. Auch das Powerplay funktionierte heute sehr gut. Drei Tore bei fünf Überzahlspielen lässt sich sehen. In der Defensive stand man auch sehr gut und Petri Vehanen war wesentlich besser als noch am Mittwoch in Spiel Eins. Die beiden Gegentore vor Schluss waren zwar ärgerlich, aber sie fielen, als die Eisbären bereits ein paar Gänge runter geschaltet hatten. Dennoch waren diese Treffer unnötig, aber das sollte an diesem Abend niemanden stören.

Pre-Play-Off-Stand:

Thomas Sabo Ice Tigers vs. Eisbären Berlin 1:1 (6:2, 3:6)

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