3:5 am Seilersee: Siegesserie der Eisbären gerissen – Erste Niederlage unter Uwe Krupp

Rooster_1_E17_ig110307125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDa ist es passiert: Nach zuvor sieben Siegen in Folge haben die Eisbären Berlin am Sonntagabend bei den Iserlohn Roosters mit 3:5 (1:1, 0:0, 2:4) verloren. Für den neuen Trainer Uwe Krupp war es damit im fünften Spiel die erste Niederlage. Während die Eisbären ihre erste Auswärtsniederlage nach zuvor vier Auswärtssiegen in Folge kassierten, feierten die Sauerländer ihren sechsten Heimsieg in Folge. 4.997 Zuschauer in der ausverkauften Eissporthalle am Seilersee sahen eine sehr intensive Partie, in der die Hausherren die Partie am Ende im letzten Drittel für sich entschieden.

Beide Mannschaften begannen die Partie mit sehr viel Tempo, sie überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg zum Tor. Die erste Torchance des Spiels hatten die Hausherren in der sechsten Spielminute, als Mike York von der blauen Linie abgezogen hatte. Doch Mathias Niederberger, der heute für Petri Vehanen im Tor stand, war zur Stelle und parierte seinen Schuss.
Nur wenige Sekunden später war der Youngster im Eisbären-Tor aber geschlagen. Kevin Lavallée mit dem Pass von der blauen Linie an den langen Pfosten, wo Chris Connolly lauerte und den Puck im Tor versenkte – 1:0 (6.).
Die Hausherren setzten sofort nach und machten ordentlich Druck. Sie wollten schnell das zweite Tor nachlegen. Doch dies gelang den Roosters nicht.
Die Eisbären wurden erst ab Mitte des ersten Drittels stärker. Sven Ziegler mit freier Schussbahn, doch Mathias Lange im Iserlohner Tor parierte diesen Schuss. Kurz darauf hatte Henry Haase abgezogen und Darin Olver fälschte den Schuss gefährlich ab. Die Eisbären schnupperten nun am Ausgleich und dieser sollte sechs Minuten vor der ersten Drittelpause auch fallen. Sven Ziegler mit dem Pass auf Jens Baxmann, welcher direkt abgezogen hatte. Mit Erfolg, sein Knaller schlug unter der Latte ein – 1:1 (14.).
Nun waren es die Eisbären, die nachlegen wollten. Sie bauten ordentlich Druck auf und setzten sich mehrfach im Iserlohner Drittel fest, doch ein weiterer Treffer gelang den Berlinern nicht. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Ins zweite Drittel fanden die Eisbären besser hinein. Sie machten in den Anfangsminuten ordentlich Druck, vor allem Frank Hördler sorgte mit seinen Schüssen mehrfach für Gefahr vor dem Iserlohner Tor. Die Eisbären nun mit einem aggressiven Forechecking, mit dem die Hausherren so ihre Probleme hatten. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Sauerländer besser ins Spiel zurück und kamen auch zum Abschluss, aber das zweite Drittel sollte torlos enden. Zwischendruch war die Partie sogar recht zerfahren gewesen.

Im letzten Drittel hatten beide Mannschaften gleich jeweils eine richtig gute Torchance, welche jedoch von den beiden Goalies vereitelt wurde. Man merkte beiden Mannschaften nun an, dass sie vor allem auf eine sichere Defensive bedacht waren. Keiner wollte hier jetzt den entscheidenden Fehler machen. Denn in dieser sehr intensiven und hart umkämpften Partie war klar, dass der nächste Treffer bereits die Entscheidung bringen könnte.
Und den ersten Fehler machten die Eisbären. Frank Hördler konnte den Puck an der eigenen blauen Linie nicht richtig stoppen, Dylan Wruck nahm sich die Scheibe und hatte auf der Außenbahn freie Schussbahn. Sein Schuss ging über die Fanghand von Mathias Niederberger ins Tor – 2:1 (49.).
Die Eisbären versuchten sofort zu antworten. Sie setzten Iserlohn unter Druck, doch die hielten mit einer starken Defensive dagegen. Dann hatte Jimmy Sharrow eine richtig gute Chance, doch Mathias Lange mit einem Riesen-Save gegen den Berliner Verteidiger. Im Gegenzug zeigten sich die Sauerländer dann eiskalt vor dem Tor. Die Eisbären zu offen hinten, Iserlohn mit einem 2-auf-1-Konter, Dylan Wruck auf Nick Petersen, welcher den Puck im Tor versenken konnte – 3:1 (53.).
Die Eisbären wirkten nach wie vor nicht geschockt, konzentrierten sich weiter auf ihr Spiel und versuchten, weiterhin Druck auf das Iserlohner Tor auszuüben. Sie kamen auch zum Abschluss, aber Mathias Lange im Iserlohner Tor hatte einfach einen sehr guten Tag erwischt. Iserlohn lauerte inzwischen nur noch auf Konter, war dabei aber durchaus gefährlich.
Knapp vier Minuten waren noch zu spielen, als Iserlohns Verteidiger Kevin Lavallée wegen Hakens für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Uwe Krupp nahm daraufhin eine Auszeit und seinen Goalie Mathias Niederberger vom Eis. Die Eisbären nun also mit zwei Mann mehr auf dem Eis und der großen Chance zum Anschlusstreffer. Doch es sollte ganz anders kommen. Iserlohns Alex Foster gewann das Bully und zog direkt vom Bullypunkt aus ab. Sein Schuss ging ins verwaiste Berliner Tor und die Berliner Spieler standen verdutzt da, während Foster sich für seinen Geniestreich feiern ließ – 4:1 (57.). Ein unglaubliches Tor vom Iserlohner Stürmer.
Die Eisbären ließen Mathias Niederberger weiterhin draußen und waren somit immer noch zwei Mann mehr auf dem Eis. Und die Eisbären kamen zum Torerfolg. Casey Borer auf André Rankel, der zog direkt ab und Barry Tallackson fälschte den Schuss unhaltbar ab – 4:2 (58.).
Doch noch einmal Hoffnung für die Eisbären? Trainer Uwe Krupp riskierte wenig später erneut alles, nahm Niederberger ein weiteres Mal vom Eis. Brooks Macek war diesmal Nutznießer dieser Aktion, er versenkte den Puck 42 Sekunden vor Ende des Spiels im leeren Berliner Tor – 5:2 (60.). Die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Hausherren, die vier Sekunden vor Spielende nur noch das 3:5 durch Petr Pohl hinnehmen mussten.

Da ist es also passiert, die erste Niederlage der Eisbären Berlin unter dem neuen Coach Uwe Krupp. Und dennoch kann man mit dem Spiel der Mannschaft zufrieden sein. Man zeigte erneut eine klasse Mannschaftsleistung, erspielte sich unheimlich viele Torchancen (43) und stand zumindest bis zur 48. Spielminute erneut sehr sicher in der Defensive. Das 2:1 hat den Eisbären dann praktisch das Genick gebrochen. Iserlohn war danach im Aufwind und konnte dann noch nachlegen. Spiele am Seilersee sind nie einfach bei dieser grandiosen Atmosphäre. Und doch hatten es die Eisbären geschafft, Iserlohn über weite Strecken zu dominieren. Am Ende scheiterte man an seiner eigenen Chancenverwertung und an einem überragend haltenden Mathias Lange im Iserlohner Tor. Diese Niederlage wird die Eisbären nicht umhauen. Für genügend Selbstvertrauen hat man in den letzten Spielen gesorgt. Die Mannschaft wird daher gestärkt aus dieser Partie hervor gehen.

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