0:2 gegen Mannheim: Eisbären chancenlos gegen den Erzrivalen – Vehanen verhindert höhere Niederlage

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Die Eisbären Berlin haben am Sonntagabend ihr zweites Heimspiel an diesem Wochenende verloren. Zwei Tage nach der Niederlage gegen die Kölner Haie setzte es die nächste Pleite gegen einen Erzrivalen. Mit 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) unterlagen die Hauptstädter den Adler Mannheim und damit waren sie am Ende noch bestens bedient. Denn Goalie Petri Vehanen verhinderte eine deutlich höhere Niederlage. Ohne den Finnen wäre es ein Debakel geworden.

Eisbären-Chefcoach Jeff Tomlinson fehlten weiterhin Vincent Schlenker, Constantin Braun und Mark Bell. Im Tor stand Petri Vehanen.

Selbst in dieser Szene schaffen es die Eisbären nicht, den Puck im Tor unterzubringen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Selbst in dieser Szene schaffen es die Eisbären nicht, den Puck im Tor unterzubringen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Von Beginn an waren die Gäste aus Mannheim hellwach. Und die Adler suchten sofort den Weg Richtung Eisbären-Tor. Kai Hospelt hatte Petri Vehanen im Eisbären-Tor gleich in der Anfangsphase zweimal auf die Probe gestellt, der finnische Goalie bestand diese beiden Aufgaben aber souverän.
Die Eisbären hatten ihrerseits durch eine frühe Strafe gegen Mannheim die große Chance auf den Führungstreffer. Doch das Powerplay war überhaupt nicht erfolgreich. Die Mannschaft versuchte zwar, in die Powerplay-Formation zu kommen, aber die Mannheimer Defensive stand sehr gut und ließ die Eisbären überhaupt nicht zum Schuss kommen. Ein starkes Penaltykilling der Adler.
Die Gäste wirkten spritziger, hatten einen Matchplan, den sie Bestens umsetzten. Mit der kompakten Defensive hatten die Berliner so ihre Probleme, sie kamen selten zum Abschluss. Und wenn doch, dann war Dennis Endras im Adler-Tor zur Stelle.
Die Mannheimer im ersten Drittel noch mit richtig guten Chancen, einmal jubelten sie auch bereits, doch der Treffer wurde nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben. Somit ging es beim Stand von 0:0 in die erste Drittelpause. Aus Eisbären-Sicht ein sehr schmeichelhaftes Ergebnis.

Auch ins Mitteldrittel kamen die Kurpfälzer besser hinein. Sofort wurde das Tor von Petri Vehanen unter Beschuss

Und wieder sind die Mannheimer im Angriff. Hier wird versucht, Petri Vehanen die Sicht zu nehmen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Und wieder sind die Mannheimer im Angriff. Hier wird versucht, Petri Vehanen die Sicht zu nehmen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

genommen. Und fast folgerichtig fiel dann in der 25. Spielminute auch der hochverdiente Führungstreffer für die Adler. Glen Metroploit mit dem Querpass vors Tor, wo Mathias Plachte problemlos einschießen konnte – 0:1.
Gleich danach die Eisbären wieder mit einem Überzahlspiel, welches den Namen jedoch nicht verdient hatte. Mannheim stand kompakt in der Defensive, machte den Eisbären damit das Leben schwer und so blieb auch dieses Überzahlspiel ohne Erfolg.
Danach beide Mannschaften durchaus bemüht, nach vorne etwas zu machen. Den Gästen gelang das wesentlich besser, aber ein weiterer Treffer wollte nicht fallen. Somit blieb es beim Stand von 1:0 für Mannheim nach 40 Minuten.

Zu Beginn des letzten Drittels kamen beide Mannschaften zu Chancen, wobei die Adler durchaus die gefährlicheren Abschlüsse hatten. Sechs Minuten vor

Wieder einmal fangen die Mannheimer einen Pass der Eisbären ab. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Wieder einmal fangen die Mannheimer einen Pass der Eisbären ab. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

dem Ende des Spiels hatte Kapitän André Rankel die Riesenchance zum Ausgleich, doch sein Schuss landete nur an der Latte. Die Eisbären wollten dann den Schwung dieses Schusses mit in die Schlussphase nehmen, dies gelang aber nur bedingt.
Jeff Tomlinson versuchte dann noch einmal alles, nahm eine Auszeit und zudem Petri Vehanen vom Eis. Doch auch diese Maßnahmen brachten nichts ein. Im Gegenteil, Mannheim machte 13 Sekunden vor der Schlusssirene den Sack zu. Ronny Arendt spielte den Puck ins Drittel der Eisbären, kein Berliner Spieler ging der Scheibe wirklich hinter her und so hatte Jon Rheault keine Probleme, den Puck im verwaisten Berliner Kasten unterzubringen – 0:2 (60.).
Damit war die Partie endgültig entschieden und die Mannheimer konnten sich über einen hochverdienten Auswärtssieg freuen, während die Eisbären nach diesem Heimspiel-Wochenende mit leeren Händen da standen.

Eine Niederlage, die absolut verdient war. Mannheim war den Eisbären in allen Belangen überlegen. Die Adler hatten von ihrem Trainer einen Gameplan mit auf den Weg bekommen, den sie absolut perfekt umgesetzt hatten. In der Defensive standen die Mannheimer sehr gut und machten es den Eisbären schwer, zum Abschluss zu kommen. Die Mannheimer zeigten starkes Forechecking, störten die Berliner immer früh im Spielaufbau und provozierten somit Fehlpässe. Der Puck-führende Spieler wurde sofort angefahren und unter Druck gesetzt. Lediglich die Chancenverwertung dürfte den Adler-Trainer etwas geärgert haben, allerdings muss man auch sagen, dass Petri Vehanen einen überragenden Tag erwischt hat und die Eisbären sehr lange mit sensationellen Paraden im Spiel hielt. Von daher war es schon eine absolut perfekte Partie der Adler Mannheim.

Bei den Eisbären-Spielern muss man sich jedoch fragen, was sie in dieser Saison noch erreichen wollen. Ich meine, dass man gegen Mannheim nur Außenseiter ist, sollte allen vorher klar gewesen sein. Dafür spielen die Kurpfälzer bisher eine zu starke Saison. Doch wenn man merkt, dass es heute anscheinend richtig schwer wird, hier zum Erfolg zu kommen, muss ich im Kopf umdenken und versuchen, alles mögliche zu geben, um zum Erfolg zu kommen. Da sind dann auch mal mehr als die üblichen einhundert Prozent nötig. Da muss man mehr laufen, mehr kämpfen, mehr Druck auf den Gegner ausüben. All das hat gestern gefehlt. Man hat sich fast wehrlos seinem Schicksal ergeben. Ja, man hatte versucht, sich zu bemühen. Aber eher waren es zaghafte und harmlose Versuche, die für keine Gefahr sorgten. Und als Mannschaft hat man gestern auch nicht wirklich für den Erfolg gekämpft. Viel mehr verfiel man schon wieder zurück in alte Muster und versuchte es lieber alleine mit dem Kopf durch die Wand, statt den Mitspieler zu suchen.

Die Spieler sollten ihre eigene Leistung hinterfragen. Und alle Fans, die jetzt wieder sagen, der Trainer muss weg: Jeff Tomlinson kann sicherlich in solchen Momenten auch eingreifen. Ob er es gemacht hat, wissen wir nicht, denn wir sind ja nicht auf der Spielerbank dabei. Aber letztendlich sind es die Spieler auf dem Eis, die es in der Hand haben, das Spiel zu drehen. Dass die Jungs es können, haben sie diese Saison auch schon einmal bewiesen. Nur am Trainer die derzeitige sportliche Situation fest zu machen, erscheint mir zu einfach. Ja, auch Jeff Tomlinson trifft eine Mitschuld, aber die Hauptschuld liegt meiner Meinung nach allein bei der Mannschaft. Denn die Jungs auf dem Eis rufen ihre Leistungen zu selten ab, spielen je nach Lust und Laune. Nur wenige Spieler (vor allem die Youngster) zeigen bisher kämpferische Leistungen, alle anderen müssen sich die Kritik gefallen lassen.

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