4:3-Sieg nach 1:3-Rückstand: Ty Ronning sorgt für Ekstase in der Arena am Ostbahnhof

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #14:

Was für ein Spiel: Die Eisbären Berlin haben den DEL-Klassiker gegen die Adler Mannheim mit 4:3 n.V. (1:2,0:1,2:0/1:0) gewonnen. 40 Minuten tat man sich sehr schwer gegen effektive Mannheimer. Doch im Schlussdrittel spielten nur noch die Eisbären und feierten am Ende einen verdienten Sieg in der Verlängerung. Siege gegen Mannheim schmecken immer besonders gut! Gerade nach so einem Spielverlauf.

Eisbären-Trainer Serge Aubin setzte heute wieder Norwin Panocha als siebten Verteidiger ein und ließ somit Moritz Kretzschmar draußen. Ansonsten blieb die Defensive unverändert. Jake Hildebrand hütete erneut das Berliner Tor.
In der Offensive blieb einzig die Reihe um Andreas Eder, Markus Vikingstad und Lean Bergmann zusammen. In der ersten Reihe bekamen Ty Ronning und Freddy Tiffels heute Leo Pföderl als Center an die Seite gestellt. Die zweite Reihe wurde komplett neu zusammengestellt und bestand aus Yannick Veilleux, Jean-Sébastian Dea und Liam Kirk. Und die nominell vierte Reihe bildeten Eric Hördler, Matej Leden und Marcel Noebels.

Die Ausgangslage war klar: Nach dem 1:7 am dritten Spieltag in Mannheim wollten die Eisbären Revanche nehmen. Das aber rein auf sportliche Art und Weise, denn keiner wollte mehr so ein Skandalspiel erleben wie an jenem Freitagabend in der Kurpfalz. Da rückte das Sportliche und auch das erste DEL-Tor von Max Penkin in den Hintergrund. Konzentrierten sich beide Mannschaften heute lieber auf das Sportliche und boten den Zuschauern in der Uber Arena ein klasse Eishockeyspiel oder gab es die nächste Schlacht zwischen den beiden Erzrivalen?

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den Eisbären und Mannheim. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zumindest begann das Spiel ganz normal und ohne Schlägerei nach dem ersten Bully. Ein Fortschritt zum ersten Spiel in Mannheim. Kein Fortschritt war das schnelle Gegentor nach nur 25 Sekunden. Lukas Kälble mit der kalten Dusche für die Eisbären – 0:1 (1.).
Die Hausherren hatten aber unmittelbar danach das erste Powerplay und somit die Chance zum schnellen Ausgleich, man konnte dieses aber nicht nutzen, weil Mannheim das insgesamt gut weg verteidigte.
Danach war es das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den beiden Erzrivalen. Beide Mannschaften standen defensiv sehr kompakt und ließen wenig zu. Mitte des ersten Drittels war es aber Lean Bergmann, der mal den Turbo zündete und die Lücke in der Adler-Defensive aufriss. Er fand Markus Vikingstad und der ließ die Arena am Ostbahnhof erstmals an diesem Abend beben – 1:1 (10.).
Aber Mannheim war keinesfalls geschockt und schlug im Stile einer Spitzenmannschaft direkt zurück. Max Penkin war der Torschütze. Jener Penkin also, der im ersten Duell sein erstes DEL-Tor überhaupt erzielt hatte. Das 2:1 war sein zweites Saisontor. Die Eisbären scheinen dem Youngster also zu liegen.
Man merkte beiden Mannschaften an, dass es hier um viel mehr als nur um drei Punkte ging. Jeder Check wurde zu Ende gefahren, um jede Scheibe verbissen gekämpft. Beide Mannschaften hatten ihre Phasen in der Offensive. Nach 20 Minuten führten die Adler mit 2:1 in Berlin.

Erzielte auch im zweiten Spiel gegen die Eisbären ein Tor: Youngster Max Penkin. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären waren zu Beginn des Mitteldrittels sichtlich bemüht, sich Torchancen zu erspielen. Mannheim machte aber die gefährlichen Räume gut zu und es den Berliner so schwer. Auch ein Powerplay konnte man in dieser Anfangsphase nicht nutzen. Doch die Berliner blieben weiter dran, während Mannheim sich eher auf Konter konzentrierte.
Erstmals für Gefahr sorgten die Kurpfälzer nach dem Powerbreak, als sie in Überzahl agierten. Mannheim setzte sich im Angriffsdrittel fest und kam auch zu Chancen, welche Jake Hildebrand jedoch allesamt zunichte machte. Aber just in dem Moment, als die Berliner wieder vollzählig waren, schlug es hinten ein. Anthony Greco hatte zum 1:3 getroffen (31.).
Das Problem lag auf der Hand: Mannheim nutzte seine Chancen effektiv, die Eisbären hingegen nicht. Nach einem feinen Pass auf Liam Kirk kam der zum Abschluss, Johan Mattsson war jedoch zur Stelle. Ein Mannheimer Spieler rutschte aus und Freddy Tiffels war durch, überlegte vor dem Tor jedoch zu lange. Die Kaltschnäuzigkeit fehlte den Eisbären in dieser Partie, aber auch generell in letzter Zeit.
Auch mit einem weiteren Powerplay zum Ende des zweiten Drittels fand man keinen Weg an Mattsson vorbei, weshalb es nach 40 Minuten 1:3 stand.

Markus Vikingstad (rechts) düpierte die Mannheimer mit seinem Solo im Schlussdrittel zum 3:3. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären hatten also einen weiten Weg vor sich, wollten sie hier noch etwas Zählbares mitnehmen. Aber Mannheim schaffte es weiterhin, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen. So zwang man die Berliner zu Schüssen von außen, was natürlich für weniger Gefahr vor Mattsson sorgte.
In der 48. Spielminute fand man dann aber die Lücke und konnte auf 2:3 verkürzen. Leo Pföderl brachte die Hoffnung zurück nach Berlin.
Und in der 50. Spielminute eskalierte die Arena am Ostbahnhof komplett, als Markus Vikingstad die Adler-Spieler wie Slalomstangen benutzte und am Ende auch Johan Mattsson alt aussehen ließ – 3:3!
Mannheim verlor daraufhin mal kurz die Nerven – wie sollte es auch anders sein. Anthony Greco und Eric Mik lieferten sich eine kurze aber heftige Schlägerei, welche Mik für sich entscheiden konnte. Kurz darauf die Eisbären mit einem Mann mehr und der großen Chance, das Spiel zu drehen. Mannheim wirkte angeknockt und konnte sich kaum noch befreien. Aber die Berliner ließen diese Chance ungenutzt.
Doch hier lag inzwischen der Führungstreffer für die Hauptstädter in der Luft. Diese hatten das Schlussdrittel komplett im Griff gegen einen wankenden Tabellenführer, der hier erst in den letzten Minuten auch mal wieder für Torgefahr vor Jake Hildebrand sorgte.
In der Folge sollte kein weiterer Treffer mehr fallen, weshalb beide Mannschaften nach 60 Minuten einen Punkt sicher hatten. Dank einer Leistungssteigerung im Schlussdrittel verdienten sich die Eisbären diesen auch redlich, bei besserer Chancenverwertung wären sogar drei Punkte möglich gewesen. Aber dennoch Hut ab vor der Moral und dem Kampfgeist dieser Mannschaft!

Und dieses Spiel hatte noch nicht den Höhepunkt erreicht: Es lief die 62. Spielminute, Mannheim scheiterte an Jake Hildebrand, die Eisbären fuhren den Konter und Ty Ronning sorgte für den nächsten Jubel-Orkan in der Arena am Ostbahnhof – 4:3! Und dieser Sieg war am Ende dank des Schlussdrittels auch mehr als verdient, da von Mannheim nichts mehr kam. Ganz starke Leistung, Jungs!

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