1:2-Niederlage gegen Wolfsburg: Pfiffe nach der vierten Niederlage in Serie!

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #25:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 1:2 verloren und kassierten damit die vierte Niederlage in Folge. Die Eisbären leisteten sich erneut zu viele Fehler und wirkten im Offensivspiel zu fahrig, spielten es schlichtweg zu kompliziert und unterstützten sich auch nicht gegenseitig. So muss man mehr denn je den Blick nach unten in der Tabelle richten. Bis zur Olympiapause folgen die Spiele jetzt Schlag auf Schlag und die Eisbären müssen zusehen, dass sie wieder in die Erfolgsspur finden, sonst gibt es ein böses Erwachen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auf den gesperrten Jonas Müller verzichten, dafür kehrte Markus Niemeläinen ins Line-up zurück. Der Finne nahm auch direkt den Platz neben Mitch Reinke in der Verteidigung ein. Adam Smith verteidigte zusammen mit Korbinian Geibel und Les Lancaster mit Eric Mik. Norwin Panocha war als siebter Verteidiger dabei.
Auch in der Offensive gab es Umstellungen. Liam Kirk und Freddy Tiffels bekamen Leo Pföderl als Center in die Reihe gestellt. Marcel Noebels und Jean-Sébastien Dea bekamen Markus Vikingstad als Center in die Reihe gestellt. Die dritte Reihe wurde komplett neu zusammengestellt und bestand aus Yannick Veilleux, Blaine Byron und Eric Hördler. Andreas Eder und Lean Bergmann standen dazu als Stürmer im Kader.
Im Tor stand Jake Hildebrand, während Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Für die Eisbären war es ein wichtiges Spiel, denn man traf mit Wolfsburg auf einen direkten Konkurrenten, der nur noch zwei Plätze und sechs Punkte hinter den Berlinern war. Mit einem Sieg würde man die Niedersachsen auf Abstand halten, während man bei einer Niederlage den Atem der Grizzlys deutlich im Nacken spüren würde. Hielt die Serie der Eisbären, welche die letzten fünf Duelle mit Wolfsburg gewannen, oder endete sie am zweiten Weihnachtsfeiertag?

Ex-Eisbär Spencer Machacek traf zum 1:1 in Berlin. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Beginn ins Spiel. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Abschluss auf das Tor. Beide Defensivreihen wirkten dabei noch nicht so richtig sortiert und ließen ordentlich Lücken. Aber noch konnten sowohl die Eisbären als auch Wolfsburg diese Lücken nicht nutzen.
Nach dem Powerbreak erhöhten die Hausherren den Druck und wurden zielstrebiger im Abschluss, aber noch war Dustin Strahlmeier nicht zu überwinden. Jedenfalls bis zur 12. Spielminute, dann ließ Wolfsburg zu viel Platz, welchen Liam Kirk zu nutzen wusste. Im Rücken der Abwehr ließ sich der Brite zurückfallen und schloss am Ende eiskalt ab – 1:0.
Doch die Niedersachsen antworteten relativ schnell. Tyler Gaudet ließ die Scheibe klug für Spencer Machacek liegen und der überwand Jake Hildebrand zum 1:1 (15.). Angedeutet hatte sich der Ausgleich jedoch nicht, denn eher waren die Eisbären am zweiten Tor dran, dann unterlief ihnen aber der entscheidende Fehler. So begann die Partie wieder von vorne.
Die Grizzlys hatten dann das erste Powerplay und da war Vorsicht geboten. Zum einen, weil Wolfsburg das drittbeste Team in Überzahl ist und zum anderen, weil die Eisbären am Dienstag gleich vier Gegentore in Unterzahl kassiert hatten. Aber heute überstand man die erste Unterzahl schadlos.
Kurz vor der ersten Drittelpause durften dann die Eisbären in Überzahl heran. Das zweitschlechteste Überzahlspiel forderte das beste Unterzahlspiel. Bis zur Pausensirene konnten es die Eisbären nicht nutzen, nahmen aber neben dem 1:1 noch 71 Sekunden Überzahl mit in die Kabine.

Justin Feser überwindet Jake Hildebrand zum 1:2. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

In den 71 Sekunden sah man, warum das eine Team so schlecht in Überzahl und das andere so gut in Unterzahl ist. Da haben die Eisbären noch jede Menge Arbeit vor sich, um dort wieder eine gefährliche Mannschaft zu werden.
Die Eisbären wirkten zu Beginn des Mitteldrittels noch im Tiefschlaf, denn man war gefühlt einen Schritt langsamer als Wolfsburg und leistete sich in der Defensive teils haarsträubende Fehler.
Generell war es aber ein Drittel mit Fehlern auf beiden Seiten. Sowohl den Hausherren als auch den Gästen fehlte es an der nötigen Sicherheit im eigenen Spiel.
Mitte des zweiten Drittels sorgte Rückkehrer Markus Niemeläinen für die vermeintliche 2:1-Führung, aber nach Ansicht des Videobeweises entschieden die beiden Hauptschiedsrichter auf Torhüterbehinderung und gaben den Treffer nicht.
Ein Scheibenverlust der Eisbären im Spielaufbau führte zum Konter der Gäste, welchen Justin Feser eiskalt verwertete – 1:2 (34.). So einfach darfst du die Tore nicht herschenken, wie es die Eisbären zuletzt immer wieder tun.
Wenn die Eisbären Angriffe fuhren, wurde es viel zu oft zu kompliziert und der letzte Pass kam nicht an, weil er einfach schlecht gespielt wurde.
Die Niedersachsen durften in der letzten Minute nochmal in Überzahl ran, konnten diese aber bis zum Drittelende nicht nutzen. 75 Sekunden Überzahl nahmen die Grizzlys neben der 2:1-Führung aber noch mit in die Kabine.

Es war eine hart umkämpfte Partie zwischen den beiden Tabellennachbarn Berlin und Wolfsburg. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Schlussdrittel konnten die Gäste das Powerplay nicht nutzen und ließen die Eisbären somit im Spiel. Von denen war aber eine Leistungssteigerung nötig, wollte man die Punkte hier in Berlin behalten.
Doch diese kam bisher nicht. Wenn es gefährlich wurde, dann vor dem Tor von Jake Hildebrand. Aber auch nur, weil die Eisbären zu halbherzig verteidigten und die Zweikämpfe nicht richtig annahmen. Das man überhaupt noch im Spiel war, hatte man Wolfsburg zu verdanken, die hier definitiv nicht deutlich besser waren. Die Niedersachsen machten halt nicht mehr als nötig. Top-Teams wie Mannheim oder Ingolstadt hätten den Eisbären bei der Spielweise schon die Bude vollgeschossen. Und das sollte eigentlich große Sorgen machen.
Das galt aber auch für den Auftritt der Eisbären, die sich weiterhin sehr schwer taten gegen kompakt stehende Wolfsburger. Es mangelte am nötigen Selbstvertrauen vor dem Tor. Die Pässe wurden zu spät gespielt, die Abschlüsse genau dann gesucht, wenn man sie nicht hätte nehmen müssen. Es wurde einfach zu kompliziert gespielt und falsche Entscheidungen getroffen, es mangelte an der Unterstützung untereinander. Man lief nicht in die freien Räume. Man könnte noch viel mehr aufzählen, aber das alleine reichte schon, um zu sehen, dass derzeit viel im Argen liegt beim Hauptstadtclub.
Sieben Minuten vor dem Ende durften die Eisbären in Überzahl ran und hatten somit die Chance zum Ausgleich. Aber auch da fehlte es einfach an der Bewegung. Der puckführende Spieler hatte Probleme, eine geeignete Anspielstation zu finden. Wolfsburg verteidigte das aber auch sehr gut und überstand die Unterzahl daher schadlos.
Den Hausherren rannte die Zeit davon und eine Schlussoffensive deutete sich nicht an. Knapp eine Minute vor dem Ende des Spiel zog Trainer Aubin seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, doch auch das half nicht mehr. Die Eisbären kassierten gegen Wolfsburg die vierte Niederlage in Serie, was am Ende zu den ersten Pfiffen in der Uber Arena führte. In Berlin wird es langsam aber sicher unruhig, schließlich ist über die Hälfte der Saison gespielt und die Eisbären wieder mit vier Reihen unterwegs. Aber auf dem Eis sieht man vor allem eins: pure Verunsicherung!

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