Die Eisbären Berlin vor dem Saisonstart: Die Meisterschaft als Ziel – Pföderl, Veilleux und Guhle weiterhin verletzt

v.l.: Serge Aubin, Stéphane Richer, Georg Friedrichs, Thomas Bothstede, Frank Hördler (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Heute Mittag fand in der Verti Music Hall die alljährliche Saisoneröffnungspressekonferenz der Eisbären Berlin zusammen mit Hauptsponsor GASAG statt. Dort wurde noch einmal zurückgeblickt auf die erfolgreiche letzte Saison und natürlich ein Ausblick auf die neue Saison und die Ziele in der Spielzeit geworfen. Die GASAG und die Eisbären gehen dabei in das 26. gemeinsame Jahr. GASAG-Vorstandsvorsitzender Georg Friedrichs, welcher selbst erst seit anderthalb Jahren im Amt ist, freut sich, Sponsor der Eisbären zu sein:

Es ist eine große Freude für uns Sponsor der Eisbären zu sein. Wir sind im 26. Jahr der Zusammenarbeit mit dem Eisbären-Team. Das ist wahrscheinlich ein Unikum in der deutschen Sport-Landschaft, dass man so lange so gut zusammenarbeitet und auch kein Ende sieht.

Die Eisbären ohne die GASAG kann man sich auch gar nicht vorstellen. Von daher gut zu wissen, dass ein Ende der Zusammenarbeit nicht in Sicht ist. Auch während der vergangenen beiden schweren Spielzeiten aufgrund der Corona-Pandemie ist die GASAG immer an der Seite der Eisbären geblieben und war ein verlässlicher Sponsor.

Ebenso den Eisbären die Treue gehalten haben die Fans, für die die letzten beiden Jahre auch alles andere als einfach waren. Eisbären-Geschäftsführer Thomas Bothstede konnte heute auch stolz die Zahl der verkauften Dauerkarten verkünden:

Wir sind wieder bei 5.000 verkauften Dauerkarten. Und das ist unfassbar. Das ist bemerkenswert. Das ist sensationell. Ich möchte mich bei unseren Fans für Ihre Treue und Loyalität bedanken.

Zum einen wird es sicherlich damit zusammenhängen, dass sich mehr denn je alle Fans nach Eishockey sehen. Denn die Auslastung der Arenen schwankte ja in den letzten beiden Jahren doch enorm. Vom Corona-Jahr in der vorletzten Saison ohne Zuschauer über halbvolle Arenen oder Spiele vor nur 2.500 Zuschauern bis hin zu 14.200 in den Playoffs der vergangenen Spielzeit war alles dabei. Die Fans sind einfach nur froh, ihre Eisbären wieder live spielen sehen zu können.
Und dass die Hauptstädter in den vergangenen zwei Spielzeiten am Ende jeweils die Meisterschaft gewannen, tut dann ihr übriges. Werden die Fans denn auch in der kommenden Saison wieder die Meisterschaft bejubeln können, Stéphane Richer?

Die Eisbären haben immer das Ziel, die Meisterschaft zu gewinnen. Wir erwarten eine spannende Saison. Die anderen Mannschaften haben sich gut verstärkt. Die PENNY DEL ist immer ganz eng und ausgeglichen. Wir freuen uns auf die neue Saison, aber wir erwarten eine enge Saison.

Der Sportdirektor gibt also die Meisterschaft als erneutes Ziel aus. Herr Friedrichs von der GASAG hatte selbiges in seiner Eröffnungsrede „gefordert„, aber wie sieht es der Verantwortliche an der Bande? Haben die Eisbären wieder eine Mannschaft zusammen, welche um die Meisterschaft mitspielen kann, Serge Aubin?

Ich bin davon überzeugt, dass wir das Zeug haben, erneut die Meisterschaft zu gewinnen. Die Mannschaft besteht aus einem guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Natürlich haben wir drei sehr junge Torhüter, aber es sind drei sehr gute Torhüter. Ich bin von ihnen absolut überzeugt. Tobias Ancicka ist in den letzten beiden Jahren zweimal mit uns Meister geworden. Das ist eine Erfahrung, die man ihm nicht nehmen kann. In der Defensive schmerzt natürlich der Abgang von Kai Wissmann, aber er wurde sehr gut ersetzt. Wir haben eine starke und große Verteidigung. Im Sturm sind wir auch sehr gut aufgestellt. Wir werden eine gute Mannschaft auf das Eis schicken.

Dass diese Mannschaft einen sehr großen Umbruch hinter sich hat, ist hinlänglich bekannt. Für die Fans und auch die Experten ist dabei die Torhüter-Position die spannendste Personalie in Berlin. Aubin hatte es ja in seiner Saison-Prognose schon angesprochen, dass er viel von den jungen Goalies hält. Gibt es aber für ihn auch eine klare Nummer eins nach dem doch sehr schmerzhaften Weggang von Mathias Niederberger, welcher die unumstrittene Nummer eins war?

Es gibt keine klare Nummer eins. Es ist einfach ein gesunder Wettbewerb zwischen allen drei Torhütern. Der Wettbewerb pusht die Jungs auch, um besser zu werden. Ich glaube an alle drei Torhüter. Wer gut spielt, spielt am Ende.

Dass Nikita Quapp dabei eher der Goalie sein wird, welcher vermehrt in der DEL2 bei Kooperationspartner Lausitzer Füchse Eiszeit erhält, dürfte allen klar sein. Demnach werden Tobias Ancicka und Juho Markkanen um den Platz im Tor „streiten„. Serge Aubin sieht beide bereit für den nächsten Schritt:

Beide Jungs sind bereit für den nächsten Schritt. Tobi ist für mich auch kein junger Torhüter mehr, allen voran wegen der letzten beiden Jahre, wo er die Meisterschaft mit uns gewonnen hat. Er hat einen sehr großen Schritt gemacht. Die Situation bei den Eisbären ist für beide eine sehr große Möglichkeit.

Für die Eisbären beginnt die Saison am Sonntag mit einem Auswärtsspiel in Nürnberg. Davor hat man bereits vier CHL-Spiele absolviert, von denen man zwei gewann und zwei verlor. Eisbären-Kapitän Frank Hördler ist froh, dass die Saison jetzt endlich beginnt und fasste auch gleich noch mal die CHL-Spiele zusammen:

Wir sind froh, dass es wieder losgeht. Wir haben eine ziemlich harte Vorbereitung hinter uns. Serge Aubin hat uns in eine Top-Form gebracht. Jetzt geht es endlich um Punkte für uns. Wir haben in der Champions League schon gezeigt, dass wir bereit sind. Wir haben sehr gute Spiele gespielt. Wir sind als Mannschaft sehr gut zusammen gewachsen.

Wir haben in Grenoble einen sehr guten Start hingelegt. Wir haben dann ein bisschen gedacht, dass es einfacher läuft in Göteborg und da haben wir schnell feststellen müssen, wenn wir die Kleinigkeiten nicht richtig machen und nicht jedes Mal hundert Prozent geben, dass wir dann schnell unter die Räder kommen. Wir haben dann ein gutes Zeichen gezeigt, dass wir dagegen steuern können und das Zeug dazu hatten, zwei sehr gute Spiele zu machen.

Die große Frage vor dem Saisonstart ist natürlich diese, welche Spieler überhaupt zur Verfügung stehen. Denn bei den Eisbären gab es da ja doch noch das ein oder andere Fragezeichen. Sportdirektor Stéphane Richer klärte auf und gab ein aktuelles Personal-Update:

Frank Mauer hat sich im Spiel gegen Frölunda eine kleine Verletzung zugezogen. Wir entscheiden bei ihm von Tag zu Tag. Es ist keine große Verletzung und er war heute kurz auf dem Eis. Definitiv nicht spielen werden am Sonntag Leo Pföderl, Yannick Veilleux und Brendan Guhle. Bei allen drei Spielern schauen wir eher von Woche zu Woche. Sie sind auf dem richtigen Weg. Wir hoffen, dass sie bald wieder spielen. Deswegen werden wir Veilleux und Guhle vorerst nicht lizenzieren. Das werden wir erst tun, wenn sie wieder einsatzbereit sind.

Durch die derzeitige Nicht-Lizenzierung von Veilleux und Guhle hätten die Eisbären also demnach noch drei freie Importstellen, doch Richer meinte direkt danach, dass man davon ausgeht, dass beide diese Saison noch spielen werden und man sie eben dann auch wie bereits erwähnt noch lizenzieren wird.

Es ist also alles angerichtet für die neue Saison, welche mit dem Auswärtsspiel im Frankenland beginnt. In Nürnberg haben sich die Eisbären in den letzten Jahren doch das ein oder andere Mal schwer getan. Was erwartet Trainer Serge Aubin vom Saisonauftakt bei den Ice Tigers?

Ich erwarte ein hartes Spiel. Es ist das erste Saisonspiel, da ist man immer ein bisschen gespannt, was einen erwartet. Dazu kommt noch, dass es ein Auswärtsspiel ist. Aber die Mannschaft ist vorbereitet, wir haben gut trainiert und werden bereit sein, mindestens 60 Minuten alles zu geben und zu kämpfen. Wir fahren nach Nürnberg, um diese Partie zu gewinnen.

Einer, der am Sonntag sicherlich noch nicht sein DEL-Debüt für die Eisbären feiern wird, ist Eric Hördler. Der Sohn von Kapitän Frank Hördler wird vermehrt in Weißwasser eingesetzt werden. Dennoch hofft Papa Hördler, welcher übrigens unheimlich stolz auf Eric ist, auf ein paar mehr Spiele zusammen mit seinem Sohn in der DEL:

Es bedeutet mir wahnsinnig viel. Ich freue mich sehr für ihn, dass er die Chance bekommt, oben mitzuspielen. Ich freue mich auch, dass er denselben Weg gegangen ist wie ich. Es macht mich unheimlich stolz. Ich hoffe, dass es mehr als nur ein paar Spiele sein werden, die wir zusammen spielen können. Das wird auf jeden Fall ein Highlight.

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