8:1 zum Abschluss der Nord-Gruppe: Marcel Noebels und Kris Foucault führen die Eisbären zum Kantersieg gegen Düsseldorf

Ausgabe #10:

So kann man sich aus der Nord-Gruppe verabschieden: Die Eisbären Berlin haben das letzten Hauptrundenspiel in der Gruppe Nord gegen die Düsseldorfer EG mit 8:1 (3:0,4:0,1:1) gewonnen und festigten damit nicht nur ihre Tabellenführung. Nein, viel mehr gaben sie ein Statement an die Süd-Teams ab. Ja, die DEG war heute definitiv kein ebenwürdiger Gegner, aber dennoch musst du einem DEL-Club erst einmal acht Tore einschenken. Und das ist den Eisbären in beeindruckender Art und Weise gelungen.

Bei den Eisbären gab es einzig im Tor eine Änderung. Mathias Niederberger kehrte zwischen die Pfosten zurück, Back-up Tobias Ancicka nahm wieder auf der Bank Platz. Ansonsten blieb beim letzten Nord-Gruppen-Spiel alles beim Alten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die DEG von der ersten Sekunde an mit einem sehr aggressiven Forechecking, setzten die Eisbären früh im eigenen Drittel unter Druck. Die Mannschaft von Chefcoach Harold Kreis war bestens eingestellt auf dieses so wichtige Spiel aus DEG-Sicht. Die ersten Schüsse wurden abgefeuert, während die Eisbären noch nach dem Zugang zum Spiel suchten. Sie wirkten überrascht vom offensiven Forecheck der Gäste.
Und doch waren es die Berliner, welche mit dem ersten richtig gut herausgespielten Angriff in Führung gingen. Es klappte erstmals der Spielaufbau, man kam ins Angriffsdrittel, Marcel Neoebls fand Leo Pföderl auf der linken Seite freistehen, der nahm die Scheibe an, fuhr kurz weiter und zog im entscheidenden Moment aus sehr ungünstigem Winkel ab. Hendrik Hane wurde dabei am kurzen Pfosten getunnelt – 1:0 (5.).
Danach waren die Hausherren drin im Spiel und kontrollierten Puck und Spiel, Düsseldorf lief in der Phase nur hinterher. Die Eisbären sorgten noch ein, zweimal für Gefahr vor dem Tor, die DEG kam selten vor das Berliner Tor.

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Gerade als man dachte, jetzt plätschert das Spiel so vor sich hin, erkämpfte sich Marcel Noebels an der rechten Bande die Scheibe, fand die Lücke zwischen zwei DEG-Spielern und passte die Scheibe genau da durch. Empfänger war erneut Leo Pföderl, welcher komplett allein gelassen wurde und ohne große Mühe zum 2:0 einschießen konnte (12.).
Auch fortan kein hochklassiges Eishockey. Die Eisbären hatten das Spiel im Griff, taten aber nicht mehr als notwendig. Die Rheinländer waren äußerst harmlos, von der DEG kam fast nichts nach vorne. So verlebte der Ex-Düsseldorfer Mathias Niederberger bis dahin einen recht ruhigen Abend in der Arena am Ostbahnhof.
Anders sein Gegenüber Hendrik Hane, bei dem es knapp vier Minuten vor der ersten Drittelpause zum dritten Mal einschlug. Vorlagengeber? Natürlich wieder Marcel Noebels! Torschütze? Diesmal nicht Leo Pföderl, der sammelte dafür einen Assist. Lukas Reichel, der dritte Angreifer in dieser Reihe, netzte am Ende eiskalt ein – 3:0 (17.).
Auch danach die Hausherren weiter sehr offensiv ausgerichtet, die DEG kam nicht zur Ruhe, sondern wurde regelrecht über das Eis gehetzt. Doch nach 20 Minuten waren die Düsseldorfer beim Stand von 3:0 vorerst erlöst. In der Pause konnten sie neue Kraft sammeln, mussten sich aber sicherlich auch einige Takte von Headcoach Harold Kreis anhören. Der dürfte mit dem Auftritt keinesfalls zufrieden gewesen sein.

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Zu Beginn des zweiten Drittels kam Düsseldorf mit einem neuen Goalie zurück auf das Eis. Mirko Pantkowski ersetzte Hendrik Hane. Zu Beginn ging es erst einmal munter rauf und runter mit Abschlüssen auf beiden Seiten, jedoch ohne nennenswerte Torchance. Aber der DEG war schon anzumerken, dass sie sich hier nicht ihrem Schicksal ergeben wollten.
Sechs Minuten waren gespielt, da wurde Kris Foucault von Matt White alleine auf die Reise geschickt und ließ Pantkowski keine Chance – 4:0 (26.).
Und die Hauptstädter hatten heute richtig Lust auf Toreschießen, denn in der 29. Spielminute stellten die Berliner auf 5:0. Ryan McKiernan mit dem Zuspiel von der rechten Bandenrundung aus, Kris Focault verwerte vor dem Tor eiskalt.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Damit war die Geschichte hier natürlich durch. Den Eisbären gelang heute alles, während Düsseldorf einen gebrauchten Tag erwischte. Als Bernhard Ebner für zwei Minuten auf die Strafbank musste, bauten die Hausherren ihr Powerplay sehr ruhig auf, am Ende kam die Scheibe zu Zach Boychuk, welcher auf Zuspiel von Marcel Noebels die Scheibe im halbleeren Düsseldorfer Tor versenken konnte – 6:0 (34.).
Düsseldorf bekam dann aber mal die Chance, aufs Scoreboard zu kommen, als Sebastian Streu zwei Minuten kassierte und die Rheinländer selbst in Überzahl spielen konnten. Und davor hatte Trainer Serge Aubin ja vor dem Spiel gewarnt, sind die Düsseldorfer doch dort besonders gefährlich. Den Beweis blieben sie jedoch schuldig. Die Berliner hatten in Unterzahl durch Mark Olver und Marcel Noebels die besten Chancen.
Und weil heute irgendwie alles klappte, erhöhte Matt White im Slot stehend aus der Drehung heraus auch noch auf 7:0 (37.). Leo Pföderl hatte ihn klasse in Szene gesetzt. Dabei blieb es dann auch erst einmal und die Eisbären nahmen eine 7:0-Führung mit in die Kabine.

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Das letzte Drittel begann mit einer Strafzeit gegen die Eisbären, Marcel Noebels sammelte statt Vorlagen zur Abwechslung mal zwei Strafminuten – die fehlten ihm heute noch. Und das Powerplay sah gar nicht so schlecht aus, aber hinten stand immer noch Mathias Niederberger zwischen den Pfosten. Wie gut der ist, wissen sie in Düsseldorf nur allzu gut. Aber eine Sekunde vor Ablauf des Überzahlspiels fanden die Rheinländer doch noch irgendwie die Lücke am kurzen Pfosten. Alexander Ehl war am Ende der Torschütze gewesen – 7:1 (44.).
Und kurze Zeit später waren die selben Special Teams wieder gefragt, Kris Foucault kassierte die nächsten zwei Minuten auf Seiten der Hauptstädter. Aber das zweite Überzahlspiel der Rheinländer sorgte für keinerlei Gefahr.
Chance Nummer Drei bot sich Mitte des dritten Drittels, als Haakon Hänelt wegen Spielverzögerung in die Kühlbox wanderte. Und dieses Powerplay der DEG sah deutlich besser als das zweite aus, aber Mathias Niederberger stand stets im Weg. Und nach 77 Sekunden war es auch schon wieder vorbei, denn da musste Maxi Kammerer für zwei Minuten auf die Strafbank. So ging es also mit Vier-gegen-Vier und anschließendem Berliner Powerplay weiter. Und da hatte Kris Foucault mit Ablauf des Überzahlspiels dicke Chance auf das 8:1, aber er scheiterte an Mirko Pantkowski.
Sieben Minuten vor dem Ende des Spiels bot sich Ex-Eisbär Daniel Fischbuch die Chance zur Ergebniskosmetik, als er einen Penalty zugesprochen bekam. Ex-DEG-Goalie Mathias Niederberger ließ sich aber nicht ausspielen und so vergab „Fischi“ diese Chance. Lag aber wohl eher an den Anfeuerungsrufen der Eisbären-Spielerbank vor Ausführung des Penaltys: „Komm schon Matthias!“ und „Come on„.
Aber das Schlussdrittel sollte das der Special Teams werden. Denn nun waren die Eisbären mal wieder in Überzahl und hatten durchaus auch Chancen, welche man jedoch nicht nutzen konnte.
Dafür zauberte sich Kris Foucault zwei Minuten vor der Schlusssirene über die Eisfläche bis hin zum Tor, wo er Mirko Pantkowski keine Chance ließ und seinen Hattrick vollende – 8:1 (59.). Er tankte sich an zwei Verteidigern vorbei und schoss im Fallen per Rückhand ein. Ein Traumtor der Nummer 98! Und einer, der wohl Marcel Noebels den Rang als Spieler des Spiels wegnehmen wollte. Wenn so was dabei herauskommt, dann gerne immer so. Denn am Ende blieb es beim 8:1-Kantersieg der Eisbären gegen Düsseldorf.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des Spiels dachte ich noch, die DEG hätte sich hier etwas vorgenommen, so wie sie loslegten. Doch das war nur ein laues Lüftchen, denn vom 1:0 an dominierten die Hauptstädter das Spielgeschehen, zeigten traumhafte Kombinationen und nutzten nahezu jede sich bietende Torchance. Nach 40 Minuten sah alles nach einem zweistelligen Kantersieg aus, doch im Schlussdrittel nahm man deutlichen Tempo aus dem Spiel und schaltete ein paar Gänge zurück. Kräfte schonen für die Duelle mit den Süd-Teams war angesagt. Aber als die DEG den Anschlusstreffer erzielte, wollte man zumindest ein Unentschieden im letzten Drittel erreichen. Nach dem das geschafft war, war die Luft raus aus dem Spiel.
Überragend auf Berliner Seite: Marcel Noebels mit vier Torvorlagen und Kris Foucault mit drei Toren. Zudem Leo Pföderl (2 Tore/1 Assist), Matt White und Zach Boychuk (beide 1/2) mit je drei Scorerpunkten. Ein rundum gelungener Abend also in der Mercedes-Benz Arena. Der Süden kann kommen…

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