Simon Després: „Ich bin mir sicher, dass ich mit meinen speziellen Fähigkeiten dem Team nützlich sein werde“

Als die Eisbären Berlin vergangene Woche den Abgang von Verteidiger Stefan Espeland bekanntgaben, war allen in Berlin klar, dass die Verantwortlichen des Hauptstadtclubs nochmal auf dem Transfermarkt zuschlagen würden. Espeland, der erst vor der Saison aus Bremerhaven an die Spree gewechselt war, war mit seiner Gesamtsituation in der Hauptstadt nicht zufrieden. Auch die Eisbären waren es nicht so richtig und so war es schlussendlich die richtige Entscheidung für alle Beteiligten und Espeland hat mit Red Bull Salzburg bereits eine neue Heimat gefunden.

Gefunden haben die Eisbären Berlin auch schon den Nachfolger. Am Sonntag gaben die Berliner die Verpflichtung von Simon Després bekannt. Der 29-jährige Kanadier wechselte aus Schweden nach Berlin, wo er zuletzt für IK Oskarshamn aktiv war. Was hat der 222-malige NHL-Spieler aber in der Zwischenzeit gemacht, wie hat er sich während der Corona-Pandemie fit gehalten?

Als die Pandemie losging, mussten wir nach Hause fliegen. Es gab drei Monate lang kein Fitnessstudio, kein Eis. Als die Sachen im Juni wieder aufgemacht haben, bin ich zurück an die Arbeit und habe bis zum November hart trainiert, Dann wurden die Sachen wieder geschlossen. Seit November habe ich andere Sachen als Hockey gemacht. Es war sehr nützlich für mich, da ich einige Dinge in meinem Leben organisieren konnte. Es war die längste Zeit, die ich zu Hause verbracht habe ohne Herumzureisen. Es war irgendwie komisch, aber gleichzeitig sehr hilfreich für mich persönlich. Ich bin sehr glücklich über die Möglichkeit und freue mich hier zu sein. 

Neben der NHL war Després auch in der AHL, KHL und bereits einmal in der DEL aktiv. Im Februar 2019 wechselte er zu den Kölner Haien und bestritt damals inklusive Playoffs 17 DEL-Spiele, in denen ihm ein Tor und sechs Vorlagen gelangen. Nun kehrt Després also zurück nach Deutschland. Wie bewertet er die DEL im Vergleich zur schwedischen Liga?

Zuallererst, als ich vor zwei Jahren nach Köln kam, habe ich meine Zeit in der Liga sehr genossen. Das Team, die Atmosphäre, die Fans und die Art, wie die Liga funktioniert, war alles 1A. Als ich dann also die Chance bekam, nach Berlin zu kommen, habe ich sofort ja gesagt, weil mir meine Erfahrung bei  letzten Mal gefallen hat. Wenn ich es mit Schweden vergleiche: auf dem Eis ist es in Schweden eher Puckbesitz-Eishockey, hier ist es ein bisschen mehr nordamerikanisch. Aber es spielen gute Leute hier in Deutschland und es spielen gute Leute in Schweden, also finde ich beide Ligen ein wenig identisch, wenn es um die Qualität des Eishockeys geht. 

2009 wurde Simon Després von den Pittsburgh Penguins in der ersten Runde an 30. Position gezogen. Neben Pittsburgh war er noch für Anaheim am Puck. Nun soll er die Defensive der Eisbären verstärken und dort einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Doch warum hat er sich überhaupt für die Eisbären entschieden? War es eine einfache oder eher eine schwere Entscheidung?

Als ich den Anruf bekommen habe, habe ich sofort ja gesagt. Es ist eine gute Organisation, in guten Besitz, einige Frankokanadier im Management und ich kannte bereits einige Spieler. Ich war vorher in der Heimat, habe den Sport, den ich so liebe, nicht gespielt und es fühlte sich nach einer guten Möglichkeit an, wieder zurück zum Eishockeyspielen zu kommen. Während der Pandemie konnte ich das leider nicht so häufig trainieren wie ich wollte.

Nun bekommt der Kanadier also wieder die Chance, seiner Leidenschaft nachzugehen. In Berlin soll er Stefan Espeland ersetzen, welcher hier nicht glücklich wurde. Després ist als schneller und großer Verteidiger bekannt. Was denkt er, wie wird seine Rolle in Berlin aussehen?

Ich habe noch nicht allzu viel mit Serge über meine Rolle gesprochen, aber egal welche er mir zuordnet, ich werde sie mit einem großen Lächeln im Gesicht annehmen. Was ich zum Team beitragen kann, ist Erfahrung. Ich weiß mich gut auf dem Eis zu positionieren, ich lese das Spiel gut, mache gute, harte, einfache Spielzüge und ich bin in der Lage, den Puck gut nach vorne zu bringen. Ich bin mir sicher, dass ich mit meinen speziellen Fähigkeiten dem Team nützlich sein werde. 

Morgen Abend, wenn die Eisbären in Bremerhaven antreten, wird der Neuzugang noch nicht sein Debüt im Eisbären-Trikot feiern. Er stand zwar schon auf dem Eis, aber es gibt noch letzte Formalitäten zu klären, weshalb ein Einsatz morgen noch zu früh kommt. Somit wird Simon Després frühestens am Montag gegen Wolfsburg sein Comeback in der DEL feiern. Wichtig ist aber erst einmal, dass es ihm gut geht und er gut aufgenommen wurde. Und Beides ist der Fall:

Ich fühle mich sehr gut. Ich freue mich hier zu sein. Die Jungs waren super zu mir, haben mich allen vorgestellt und die Organisation ist auch super. Und ich werde mein Bestes bei dem geben, was ich am besten kann: Eishockey spielen und so dem Team dabei helfen, Spiele zu gewinnen.

Herzlich Willkommen in Berlin und viel Erfolg mit den Eisbären Berlin! Sehr sympathisch, unser neuer Verteidiger!

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