Der EHC ist wieder da! Die Eisbären beenden mit einem 3:1-Auswärtssieg in Köln die drei Spiele andauernde Niederlagenserie

Im letzten Spiel des Auswärts-Viererpacks haben die Eisbären Berlin dann doch noch einen Sieg gefeiert. Am Sonntagnachmittag setzten sich die Eisbären Berlin dank einer über 60 Minuten hoch konzentrierten Leistung verdient mit 3:1 (0:0,3:1,0:0) bei den Kölner Haien durch. 

Im Vergleich zum Straubing-Spiel vom Freitagabend gab es eine Änderung. Constantin Braun rückte für Sven Ziegler in den Kader. Petri Vehanen hütete erneut das Berliner Tor.

Nach drei Niederlagen in Folge waren die Eisbären auf Wiedergutmachung in der Domstadt aus. Verteidiger Jons Müller gab daher die Marschroute für Auswärtsspiel Nummer Vier in Folge vor:

Wir müssen kompakt als Mannschaft zusammenhalten und jeder muss jeden unterstützen.

Deutlicher wurde sein Trainer Uwe Krupp:

Mal spielen wir für 10 Minuten gut, mal ein Drittel. Aber wir haben nicht über 60 Minuten die Leistung gebracht, die wir bringen müssen. Wir sind momentan ein Punktelieferant. Wir müssen konzentriert spielen, uns auf unsere Tugenden besinnen.

Die Partie begann dann schon einmal nicht so gut aus Sicht der Eisbären, die sich bereits nach wenigen Sekunden den ersten Fehlpass leisteten und Felix Schütz so die erste Chance des Spiel gaben, welche Petri Vehanen aber zu Nichte machte.
Köln kam insgesamt aggressiver aus der Kabine, spielte ein aggressives Forechecking und hatte gute Chancen in der Anfangsphase. Aber die Eisbären kamen dann auch so allmählich besser ins Spiel und ebenfalls zu Chancen.
Die erste gute Möglichkeit für die Gäste ergab sich in der achten Spielminute, als Berlin einen 2-auf-1-Konter fuhr, Sean Backman die Scheibe quer rüber zu Nick Petersen spielte, der die Scheibe aber nicht richtig treffen konnte und sie somit am Tor vorbei ging.
Dann bot sich in der 13. Spielminute den Eisbären die Riesenchance zur Führung, als man für 49 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Aber Köln stellt das beste Unterzahlteam der Liga und die Eisbären sind in Überzahl keine angsteinflößenden Eisbären. So auch heute wieder. Man hatte zwar die Scheibe, aber diese passte man nur hin und her statt einfach mal den Schuss bei 5-gegen-3 zu suchen. Eine mal wieder leichtfertig vergebene Chance.
In den restlichen Minuten gaben beide Teams nochmal Schüsse auf das gegnerische Tor ab, die Eisbären dabei mehr als Köln (16:9-Schüsse im ersten Drittel) aber so richtig zwingendes war jetzt nicht dabei gewesen. Von daher stand es nach 20 Minuten auch noch 0:0.

Torlos blieb das erste Drittel, das zweite sollte dann aber endlich Tore bieten. Und die Eisbären starteten auch schon einmal gut ins Mitteldrittel und hatten durch Mark Olver in der 22. Spielminute die erste Chance, aber er scheiterte mit seinem Versuch aus der Drehung an Gustaf Wesslau im Kölner Tor.
Drei Minuten später tankte sich Felix Schütz sensationell durch das Eisbären-Drittel und ließ alle Eisbären stehen, umkurvte Petri Vehanen, aber sein Schuss ging nur an den Pfosten und wurde anschließend von Vehanen begraben.
Und dann begann der Torreigen. Thomas Oppenheimer erkämpfte sich an der linken Bande stark die Scheibe, spielte sie weiter zu Jamie MacQueen, welcher den Puck vor das Tor brachte. Dort schob Wesslau sich die Scheibe selbst ins Tor und so lagen die Berliner in Führung – 1:0 (26.).
Fortan ergab sich dann mal wieder die Chance für die Eisbären, für 29 Sekunden mit zwei Mann mehr zu agieren. Das sah zwar schon etwas besser als im ersten Drittel aus, aber wirklich gefährlich war man auch dieses Mal nicht.
Und bei eigener Überzahl leistete sich Mark Olver auch noch einen Fehler, was Felix Schütz die Konterchance einbrachte, doch Petri Vehanen bewies einmal mehr seine absolute Weltklasse.
Die Eisbären zogen anschließend das Tempo wieder an und erhöhten deutlich sichtbar den Druck. Mit Erfolg, denn Danny Richmond wurde am linken Bullykreis angespielt und der Verteidiger zog ab, tunnelte Wesslau und erhöhte auf 2:0 (32.).
Fünf Minuten vor der zweiten Pause mal eine kurze aber starke Drangphase der Haie, in der sie drei richtig gute Chancen hatten, aber Petri Vehanen wollte einfach keinen Gegentreffer zulassen. Als die Eisbären eine Minute später aber in Unterzahl waren, klingelte es dann doch verdientermaßen im Berliner Tor. Fredrik Eriksson brachte die Scheibe zu Philip Gogulla, der spielte sie weiter an den kurzen Pfosten, wo Ryan Jones lauerte, die Scheibe annahm, das Ziel anvisierte und erfolgreich abschloss – 1:2 aus Kölner Sicht (37.).
Aber für den Schlusspunkt sorgten die Gäste aus der Hauptstadt. James Sheppard versuchte den Pass von hinter dem Tor, welchen Corey Potter jedoch blocken konnte. Der Puck kam zurück zu Sheppard und der brachte den Puck von hinter der Torlinie zum Tor, von wo die Scheibe irgendwie zwischen Wesslau und Pfosten den Weg ins Tor fand – 3:1 (39.). Die beiden Hauptschiedsrichter Hoppe und Piechaczek schauten sich diese Szene zwar noch einmal auf dem Videobeweis an, aber da sahen sie nur, dass der Puck tatsächlich irgendwie den Weg ins Kölner Tor gefunden hatte.
Stürmer Thomas Oppenheimer war anschließend im Pauseninterview bei Telekom Sport zufrieden:

Es ist ein gutes Auswärtsspiel von uns. Wir spielen defensiv gut und die Chancen, die wir haben, wollen wir nutzen. Unser Plan geht bisher auf.

Im letzten Drittel war nun klar, dass von den Haien was kommen musste, wollten sie hier noch etwas Zählbares aus der Partie mitnehmen. Aber es dauerte bis zur 47. Spielminute, ehe es mal wieder gefährlich vor dem Tor von Petri Vehanen wurde. Moritz Müller mit einer dreifachen Chance, aber Vehanen ließ die Scheibe nicht vorbei.
In der selben Spielminute gab es dann erneut ein Powerplay für die Eisbären, aber erneut hatten die Hausherren in Unterzahl die beste Chance. Ryan Jones lief alleine auf Vehanen zu, scheiterte aber an der finnischen Wand.
Fortan die Haie zwar bemüht, aber die Eisbären arbeiteten sehr hart in der eigenen Defensive, wollten keine hochkarätigen Torchancen der Haie mehr zu lassen.
Köln riskierte 2:28 Minuten vor dem Spielende noch einmal alles. Auszeit Köln, Torwart Wesslau raus und da Köln ein Powerplay hatte, ging es mit 6-gegen-4 weiter. Doch auch diese Chance nutzten die Domstädter nicht, die Eisbären verteidigten ihr Tor mit Mann und Maus und sicherten sich die drei Punkte in der Lanxess-Arena.

Ein enorm wichtiger Sieg für das Selbstvertrauen der Eisbären Berlin. Die zuletzt gezeigten Leistungen gaben Anlass zur Sorge im Hinblick auf die Playoffs, allen voran die Gegentorflut. Aber heute haben die Eisbären sich zurückgemeldet, wenn gleich auch heute sicherlich nicht alles rund lief. Aber das ist nur allzu verständlich, waren die Eisbären angesichts der Niederlagenserie zuvor doch schon verunsichert. Aber heute hat es die Mannschaft geschafft, über 60 Minuten hoch konzentriert zu spielen. Sie haben vor dem eigenen Tor hart gearbeitet, gerade im letzten Drittel, als man mit einer Schluss-Offensive der Hausherren gerechnet hatte. Aber die Eisbären ließen diese nicht zu, weil sie defensiv äußerst kompakt standen. Und vor dem Tor hat man in den entscheidenden Momenten die Tore gemacht, wenn gleich man zweimal richtig viel Glück hatte oder aber sagen wir lieber, Gustaf Wesslau hatte Pech.
Was nicht so gut lief? Angesichts der Verunsicherung aus den letzten Spielen waren immer noch einige leichtsinnige Scheibenverluste und Fehlpässe dabei, aber deutlich weniger als zuletzt. Und das Powerplay bleibt einfach grauenvoll, das kann man sich bald nicht mehr mit anschauen. Bezeichnend, dass Köln im Berliner Powerplay mit Unterzahlkontern die deutlich besten Chancen hatte.
Insofern gibt es für Uwe Krupp schon noch an einigen Baustellen zu arbeiten, aber man hat heute auch gesehen, dass die Eisbären die ersten Dinge wieder richtig gemacht haben und sich somit drei enorm wichtige Punkte in Köln geholt haben. Und natürlich Selbstvertrauen für die nächsten beiden schweren Aufgaben gegen Wolfsburg (Dienstag) und in Nürnberg (Sonntag).

Kapitän André Rankel war nach dem Spiel bei Telekom Sport sichtlich erleichtert:

Wir sind glücklich. Wir haben das Spiel gewonnen. Wir haben ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel gemacht. Wir haben unsere Chancen genutzt. Wir haben über 60 Minuten hart gearbeitet und nicht viel zugelassen. 

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