Ausgabe #16:
Die Eisbären Berlin haben das Topspiel gegen den Erzrivalen Adler Mannheim mit 6:3 (2:1,0:0,4:2) gewonnen und eroberten damit den zweiten Tabellenplatz. Nur 10.861 Zuschauer wollten den DEL-Klassiker sehen, aber die bekamen einiges für ihr Eintrittsgeld geboten. Aber das ist ja eigentlich immer so, wenn die Hauptstädter auf die Kurpfälzer treffen.
Chefcoach Uwe Krupp mit dem selben Team wie am Freitag gegen Düsseldorf, nur im Tor nahm er eine Veränderung vor, wo Petri Vehanen wieder zwischen die Pfosten zurückkehrte. Der Finne absolvierte heute sein 150. Hauptrundenspiel für die Eisbären. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!

Die Paradereihe bejubelt eins ihrer insgesamt fünf Tore gegen Mannheim. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Die Hausherren kamen gut rein in die Partie und wollten gleich einmal Druck auf das Mannheimer Tor ausüben, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Auch die Adler hatten hier vor, Offensiv-Eishockey zu spielen und das machten die Kurpfälzer zu Beginn besser. Luke Adam brachte die Scheibe rüber zu Chad Kolarik, welcher über rechts ins Drittel fuhr und zum 0:1 einnetzen konnte (6.).
Nur zehn Sekunden später aber die dicke Chance zum Ausgleich für die Eisbären, als Mark Olver bei einer Chance unfair gestoppt wurde und einen Penalty zugesprochen bekam. Olver lief an, versuchte Dennis Endras im Mannheimer Tor auszuspielen, kam am deutschen Nationaltorhüter auch vorbei, aber der Pfosten half Endras.
Auch fortan die Eisbären sehr offensiv ausgerichtet, aber ohne Erfolg bei ihren Chancen. Mannheim dann mal mit einem Konter, aber auch die Adler konnten ihre Chance nicht nutzen.
In der neunten Spielminute war es dann aber soweit und die Eisbären kamen zum Ausgleich. Sean Backman mit dem Pass von rechts an den langen Pfosten, wo James Sheppard lauerte und zum 1:1 ausgleichen konnte. Backman scorte somit auch im 13. Spiel in Folge und stellte damit den Rekord von Eisbären-Legende Steve Walker ein.
Elf Minuten waren gespielt, da hatten die Eisbären ein Überzahlspiel und sie konnten dieses nutzen. James Sheppard mit dem Pass auf Nick Petersen, der wunderschön mit dem Rückhandpass durch die Beine auf Sean Backman, welcher im Slot stand und eiskalt verwandelte – 2:1 (12.). Der 18. Scorerpunkt während seiner unglaublichen Punkteserie. Wahnsinn, dieser Sean Backman.
In den letzten Minuten dieses Drittel versuchten dann beide Mannschaften noch einmal Druck auszuüben, aber beide konnten keine weiteren Tore erzielen. So lagen die Eisbären nach 20 sehr spannenden und intensiven Minuten mit 2:1 vorne.
Das Mitteldrittel bot weiterhin hart umkämpftes Eishockey mit Chancen hüben wie drüben. Beide

Endstation Petri Vehanen. Im Mitteldrittel stand der Finne immer wieder im Mittelpunkt. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Mannschaften immer wieder mit Phasen, in denen sie viel Druck entfachten und auf das Tor drängten, aber sowohl Petri Vehanen als auch Dennis Endras waren immer zur Stelle. Mannheim hatte in diesem Drittel aber ein Chancenplus und vor allem die dickeren Chancen.
So traf Sinan Akdag zum Beispiel nur den Pfosten (29.). In der 30. Spielminute jubelten die Adler über den vermeintlichen 2:2-Ausgleichstreffer durch Luke Adam, doch das Spiel ging zunächst weiter und die beiden Hauptschiedsrichter gingen erst bei der nächsten Unterbrechung zum Videobeweis. Und der dauerte ewig lange, man munkelte was von zwölf Minuten. Die Hauptschiedsrichter entschieden danach auf „kein Tor“ aber mittlerweile konnte man etliche Bilder sehen, wo deutlich zu sehen war, dass die Scheibe über der Linie war. Großes Glück für die Eisbären, denn das hätte somit ein anderes Spiel werden können. So lagen die Eisbären auch nach 40 Minuten mit 2:1 in Führung, was inzwischen aber etwas schmeichelhaft war, weil Mannheim gerade zum Ende hin noch einmal ordentliche Druck gemacht hatte.

Nick Petersen knackte heute die 200. Scorerpunkte-Marke in der DEL. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Aber die Eisbären sorgten schnell für Beruhigung im Schlussdrittel. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte die Paradereihe der Eisbären schon wieder zugeschlagen. Nick Petersen mit dem Querpass auf Sean Backman, der suchte sich die Ecke aus und traf in die lange Ecke zum 3:1 (42.). Die Vorlage war Petersens 200. Scorerpunkt in der DEL.
Aber die Adler gaben nicht auf und antworteten nur 58 Sekunden später. Phil Hungerecker überwand Petri Vehanen am kurzen Pfosten und traf somit zum 3:2 (43.). Dieser Treffer wurde nach einem sehr kurzen Videobeweis erst gegeben.
Erneut nur eine Minute später war Nick Petersen auf dem Weg zum Tor, wo er von Thomas Larkin zu Fall gebracht wurde. Penalty für die Eisbären und die Nummer Acht verwandelte eiskalt zum 4:2 und zum 201. Scorerpunkt in der DEL (44.).
Der 202. Scorerpunkt sollte nur fünf Minuten auf sich warten lassen. Nick Petersen setzte sich mit einem klasse Move im Adler-Drittel durch, verlud dann auch noch Dennis Endras und schloss anschließend eiskalt mit der Rückhand ab – 5:2 (49.). Ein Sahne-Tor von Nick Petersen!
Und nun fingen die Berliner an zu zaubern. Per „Tiki-Taka“ erhöhten sie auf 6:2. Mark Olver auf Martin Buchwieser, der legte noch einmal quer rüber zu Jamie MacQueen und der schloss die Traum-Kombination erfolgreich ab (52.).
Die Messe war gelesen, die drei Punkte gehörten den Eisbären aber die Mannheimer wollten für den Schlusspunkt sorgen. Matthias Plachta mit der Drehung vor dem Tor und dem Schuss unter die Latte zum 6:3 (55.).
Diesen Sieg haben die Eisbären vor allem der Paradereihe um Nick Petersen, James Sheppard und Sean Backman zu verdanken, die an fünf der sechs Tore beteiligt waren. Satte elf Scorerpunkte sammelte diese Reihe gegen Mannheim, Sheppard und Petersen jeweils vier und Backman drei. Aber man muss sich auch bei Petri Vehanen bedanken, der gerade im Mitteldrittel einige Male in höchster Not retten musste. So eiskalt man heute in der Offensive war, so anfällig war man in der Defensive. Was auch Trainer Uwe Krupp auf der Pressekonferenz nach dem Spiel feststellte, dass drei Gegentore einfach zu viel sind.
Und dann muss man natürlich auch noch einmal die Szene in der 30. Spielminute erwähnen, als Mannheim der vermeintliche Ausgleichstreffer verwehrt wurde. Es bleibt die Frage, ob die Hauptschiedsrichter beim Videobeweis auch ran zoomen können, denn dann hätten sie es deutlich sehen können, dass die Scheibe drin war. So bleibt für Mannheim ein bitterer Beigeschmack, für die Eisbären war es einfach Glück in dieser Situation. Was aber nicht die Leistung der Paradereihe schmälern soll.