Nach 69:32 Minuten: Charles Linglet schießt die Eisbären ins Playoff-Halbfinale!!!

Der Eishockey-Wahnsinn in der Hauptstadt geht weiter und erlebt mindestens vier neue Kapitel. Die Eisbären Berlin haben erstmals seit über drei Jahren und 15 Niederlagen in Serie bei den Adler Mannheim wieder gewonnen und sind damit ins Playoff-Halbfinale eingezogen, wo man nun ab Freitagabend auf Titelverteidiger Red Bull München trifft. Am Ende setzten sich unsere Jungs mit 2:1 (0:0,0:0,1:1/1:0) nach Verlängerung in der SAP-Arena durch und stürzten die Adler-Fans ins Tal der Tränen und schickten deren Mannschaft in die Sommerpause.

Im Line-up der Eisbären gab es im Vergleich zu Spiel Sechs eine Änderung. Jamie MacQueen wurde nach einem Check gegen Ryan MacMurchy nachträglich gesperrt. Für ihn rückte Barry Tallackson in den Kader, der damit sein erstes Playoff-Spiel absolvierte. Ansonsten blieb alles beim alten, also stand auch Petri Vehanen wieder im Berliner Tor.

Vom ersten Bully an nahm das siebte und entscheidende Playoff-Spiel zwischen diesen beiden Mannschaften an Fahrt auf. Es ging hin und her, beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone. Die Eisbären kassierten durch Jonas Müller nach drei Minuten die erste Strafzeit der Partie, Mannheim fortan also in Überzahl. Doch das Penaltykilling der Eisbären stand gut, ließ nur drei nicht ganz ungefährliche Schüsse der Adler zu.
In der siebten Minute dann die erste gefährliche Aktion der Berliner. Konter der Eisbären, Querpass vor das Tor, wo Micki DuPont angerauscht kam, aber knapp scheiterte. Direkt im Gegenzug eine klasse Aktion von Luke Adam, der sich vor das Berliner Tor tankte, aber an Petri Vehanen scheiterte.
Fünf Minuten später Mathieu Carle mit einem Schuss von der rechten Seite, Petri Vehanen war jedoch mit einem klasse Stockhand-Save zur Stelle. Eine Minute später versuchte es Andrew Joudrey, Petri Vehanen sicherte die Scheibe im Nachfassen.
Auch drei Minuten vor der ersten Drittelpause noch einmal Chancen auf beiden Seiten. Zunächst probierte es Louis-Marc Aubry am kurzen Pfosten, doch Drew MacIntyre war zur Stelle. Dann zog Garrett Festerling von Rechtsaußen ab, Mirko Höfflin hielt die Kelle rein, doch Petri Vehanen war zur Stelle.
Für die letzte Aktion im ersten Drittel sorgten dann die Eisbären, aber Jonas Müller vergab zwei richtig gute Möglichkeiten. Vier Sekunden vor der ersten Drittelpause kassierte Mannheim die erste Strafe der Partie, die Eisbären also auch zu Beginn des Mitteldrittels in Überzahl.

Aber das Penaltykilling der Kurpfälzer leistete ganz starke Arbeit und so überstanden die Hausherren die Unterzahl schadlos.
In der 24. Spielminute fuhr Daniel Fischbuch alleine auf Drew MacIntyre zu, umkurvte ihn, aber der Adler-Goalie brachte den Eisbären-Stürmer zu Fall. Da hätte man durchaus eine Strafe bzw. einen Penalty geben können. Glück für Mannheim.
Zwei Minuten später Luke Adam mit dem Schuss von Rechtsaußen, Matthias Plachta fälschte die Scheibe vor dem Tor ab und machte den Schuss somit richtig gefährlich, doch die Scheibe ging knapp am Tor vorbei.
Fortan ging es hin und her, beide immer wieder mit Zug zum Tor. Die Intensität nahm mehr und mehr zu. Mitte des Spiels die nächste Strafe gegen die Eisbären, wieder war es Jonas Müller. Und Mannheim mit zwei Riesenchancen in Überzahl. Chad Kolarik kam zu leicht durch die Berliner Defensive, scheiterte aber am starken Petri Vehanen. Wenige Sekunden später Mathieu Carle mit der Chance, wieder war Vehanen zur Stelle und zu guter Letzt rettete Marcel Noebels in höchster Not. Da hatten diesmal die Eisbären großes Glück.
Danach ging es weiter in hohem Tempo hin und her, beide Mannschaften immer wieder mit guten Abschlüssen, aber ohne Torerfolg. Kurz vor der zweiten Drittelpause noch einmal eine Strafe gegen die Eisbären wegen Spielverzögerung durch Constantin Braun. Und Mannheim war durch Christoph Ullmann und Matthias Plachta durchaus gefährlich, aber es blieb beim 0:0 nach 40 Minuten.

Zu Beginn des letzten Drittels noch 22 Sekunden Powerplay für die Mannen von Chefcoach Sean Simpson. Aber das konnten die Kurpfälzer nicht nutzen. Aber wenige Augenblicke später zappelte die Scheibe dann doch im Berliner Tor. Die Mannheimer erkämpften die Scheibe im Mitteldrittel, Ronny Arendt zog ins Angriffsdrittel, spielte den Puck rüber zu Marcus Kink, welcher den Puck per Rückhand ins lange Eck schoss – 1:0 (42.).
Mannheim fortan die aktivere Mannschaft, die hier auf das zweite Tor drängten. Berlin versuchte zwar auch immer wieder nach vorne zu kommen, aber Mannheim stand äußerst kompakt hinten.
47 Minuten waren gespielt, da wurde Jamie Tardif im Slot angespielt und hatte die Riesenchance, doch Bruno Gervais fälschte die Scheibe im entscheidenden Moment ab. Und im Gegenzug sorgten die Eisbären für Schockstarre in der SAP-Arena. Micki DuPont brachte die Scheibe von der rechten Seite vor das Tor, wo ausgerechnet Barry Taalckson in seinem ersten Playoff-Spiel die Scheibe entscheidend abfälschte – 1:1 (48.). Der Treffer wurde aber erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben.
Mitte des letzten Drittels kam Garrett Festerling an einen Abpraller im Slot, drehte sich kurz und zog ab, doch Petri Vehanen war zur Stelle. Weitere zwei Minuten später Mannheim mit dem Pass von hinter dem Tor in den Slot, wo Andrew Joudrey lauerte und die Riesenchance zur erneuten Führung hatte, aber erneut war dieser Teufelskerl Petri Vehanen zur Stelle.
Es ging weiter hin und her, mit hohem Tempo und hoher Intensität. Es blieb weiterhin eine hart umkämpfte Partie. Und fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit Mannheim noch einmal mit einem Powerplay, in welchem sie brandgefährlich waren. Danny Richmond mit dem Pass in den Slot, wo Brent Raedeke abzog, aber wieder war Petri Vehanen mit einem Wahnsinns-Save zur Stelle. Dann stürmte plötzlich André Rankel in Unterzahl alleine auf Drew MacIntyre zu, aber auch Mannheims Goalie mit einem Big Save.
Dank der beiden überragenden Torhüter blieb es bis zum Ende der regulären Spielzeit beim 1:1-Unentschieden. Erneut ging es also in die Verlängerung.

Und in dieser waren die Mannheimer zu Beginn die aktivere Mannschaft, sie hatten mehr Zug zum Tor und durch David Wolf (62.) und Luke Adam (66.) auch die ersten echten Chancen. Die Eisbären scheiterten in Person durch Kapitän André Rankel knapp an Drew MacIntyre. Doch wenig später kam der große Auftritt von Charles Linglet, der von Darin Olver auf die Reise geschickt wurde. Er entwischte einem Mannheimer Verteidiger und ließ am Ende auch Mannheims Torhüter keine Chance, als er die Scheibe rechts oben versenkte. Nach 69:32 Minuten war dieser Eishockey-Thriller, diese wahnsinnige Playoff-Serie entschieden. Während sich vor der Eisbären-Spielerbank eine Jubel-Traube bildete, schauten die Mannheimer Spieler und deren Fans geschockt auf die Eisfläche und konnten wahrscheinlich noch gar nicht realisieren, dass ihre Saison gerade vorbei war.

Aber am Ende dieser Viertelfinalserie, welche für uns Eisbären-Fans einen guten Ausgang genommen hat, muss so viel Zeit bleiben, um auch Fairness zu zeigen. Beide Mannschaften lieferten sich eine überragende Viertelfinalserie, beide machten beste Werbung für das deutsche Eishockey. Beide Mannschaften hätten es am Ende verdient gehabt, letztendlich hatten die Berliner das bessere Ende auf ihrer Seite. Hut ab vor den Adler Mannheim und ihrer Leistung im Viertelfinale und auch während der Hauptrunde.

Playoff-Endstand:

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin 3:4 (4:3 n.V./3:6/3:2/1:6/3:1/3:4 n.V./1:2 n.V.)

 

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Ein Kommentar

  1. Kommentator/in

    Wie immer perfekt formuliert und packend zusammengefasst.
    Auf ein ebenso schönes HF.

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