1:3 in Spiel Fünf: Mannheim holt sich den Matchpuck, Eisbären offensiv ohne Ideen

Konstanz war für die Eisbären Berlin schon in der Hauptrunde ein großes Problem. Und es setzt sich auch in den Playoffs fort. Zwei Tage nach der 6:1-Gala gegen die Adler Mannheim auf eigenem Eis setzte es für die Hauptstädter eine bittere, aber verdiente, 1:3-Niederlage in Spiel Fünf bei den Kurpfälzern, die sich damit den Matchpuck sicherten.

Chefcoach Uwe Krupp nahm keine Änderungen im Vergleich zum Mittwoch-Spiel vor, sein Gegenüber Sean Simpson wechselte u.a. auf der Torhüterposition. Drew MacIntyre ersetzte Dennis Endras im Adler-Gehäuse.

Von Beginn an entwickelte sich eine sehr intensive Partie, welche hohes Tempo hatte. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg in die Offensive, trafen da dann jedoch auf sehr kompakte Defensivreihen. Es dauerte bis zur fünften Spielminute, ehe Sinan Akdag die erste gute Chance für die Hausherren hatte. Diese hatten dann vier Minuten später ihr erstes Powerplay der Partie und da waren sich durchaus gefährlich. Zweimal Luke Adam (einmal an den Außenpfosten) und Chad Kolarik mit guten Chancen in Überzahl, aber ohne Glück im Abschluss.
Kaum waren die Eisbären wieder komplett, durften sie in Überzahl ran. Aber sie konnten für keinerlei Gefahr sorgen. Ganz im Gegenteil, Brent Raedeke hatte bei einem 2-auf-1-Konter die beste Chance in Unterzahl.
Nachdem die Adler wieder komplett waren, setzten sie zu einer kleinen Drangphase an, in der u.a. David Wolf eine gute Chance nicht verwerten konnte. Die Eisbären wussten sich zwischenzeitlich nicht anders zu helfen und griffen zu unerlaubten Weitschüssen, was dazu führte, dass sie nicht wechseln durften.
Kurz vor Ende des ersten Drittel noch einmal eine Chance für die Gäste, doch Charles Linglet sein Schuss flog knapp am Adler-Tor vorbei. Es war erst der dritte Schuss der Eisbären auf das Mannheimer Tor, die im ersten Drittel elf Schüsse auf Petri Vehanen abfeuerten.

Auch das zweite Drittel begann mit einem hin und her, auch waren beide Defensivreihen wieder auf eine kompakte Abwehr bedacht. Und erneut dauerte es fünf Minuten, bis Mannheim die erste gute Chance des zweiten Drittels hatte. Aber Chad Kolarik fand in Petri Vehanen seinen Meister.
Kurz darauf die Eisbären mal wieder in Überzahl, aber für Gefahr konnten sie nicht sorgen, da die Adler mit einem aggressiven Penaltykilling die Unterzahl schadlos überstanden. Kaum wieder komplett setzte Mannheim wie bereits im ersten Drittel zu einer Drangphase an, wo die Eisbären deutliche Probleme hatten, sich ordentlich zu befreien. Petri Vehanen stand in dieser Zeit immer wieder im Mittelpunkt.
Von den Eisbären kam nach vorne relativ wenig, Florian Busch mal mit freier Schussbahn, doch Drew MacIntyre wehrte den Schuss zur Seite ab.
Mannheim gegen Ende des Mitteldrittel noch einmal mit einem 4:3- und 5:4-Powerplay, aber auch die Hausherren konnten ihre numerische Überlegenheit nicht nutzen. Somit stand es auch nach 40 Minuten weiterhin 0:0.

Zu Beginn des letzten Drittels Mannheim noch 14 Sekunden in Überzahl, nutzen konnten sie diese aber nicht. Wenig später die nächste Chance für Mannheim in Überzahl zu agieren. Brent Raedeke mit der besten Chance, aber Petri Vehanen mit einem Riesen-Stockhand-Save.
Dann Marcus Kink mit der nächsten Mannheimer Chance, doch Vehanen verkürzte gekonnt den Winkel. Es war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, ehe die Adler hier treffen würden. Dass dieser Treffer dann aber aus einem individuellen Fehler der Eisbären entstand, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Alex Roach eigentlich mit viel Zeit im Spielaufbau, aber er vertändelte die Scheibe, Luke Adam kam an die Scheibe und hämmerte sie maß genau ins Berliner Tor – 1:0 (46.). Die verdiente Führung der Hausherren.
Und Mannheim legte nur vier Minuten später nach. David Wolf zog von der blauen Linie ab und Garrett Festerling hielt die Kelle vor dem Tor hinein – 2:0 (50.).
Das Brett, dass die Eisbären hier bohren mussten, wurde immer dicker und dicker. Und nach vorne ging nicht viel bei den Eisbären, die einfach kaum ein Mittel fanden, um die kompakte Adler-Defensive mal zu knacken. Kein Wunder, dass die Schussstatistik nach weitaus mehr als 50 Minuten ganze neun Schüsse der Eisbären nur verzeichnete. Nick Petersen feuerte den zehnten Schuss ab, nachdem die Eisbären durch einen Fehler der Adler in Scheibenbesitz kamen.
Die Eisbären wachten nun auf und wollten hier noch einmal alles geben. Julian Talbot erkämpfte sich im Angriffsdrittel den Puck, zog vor das Tor und dort dann ab. MacIntyre konnte den ersten Schuss abwehren, aber Talbot setzte erfolgreich nach – 2:1 (54.).
Und nur eine Minute später wäre den Gästen hier beinahe der Ausgleich gelungen. Zunächst Charles Linglet mit dem Schuss von der blauen Linie, wobei ihm der Schläger zerbrach. Nick Petersen setzte noch einmal nach. Und wenige Augenblicke später Jamie MacQueen mit der Riesenchance im Slot stehend, aber Mannheims Goalie Drew MacIntyre parierte auch diesen Schuss.
Uwe Krupp riskierte alles und nahm knapp eine Minute vor dem Spielende Petri Vehanen zu Gunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis. Berlin rannte auch an, aber Mannheim verteidigte weiterhin sehr stark. Als Mannheim sich befreien konnte, sorgte Carlo Colaiacovo mit einem Heber von der Mittellinie ins verwaiste Berliner Tor für die endgültige Entscheidung – 3:1, 44 Sekunden vor dem Spielende.

Nach 40 Minuten hatten man durchaus berechtigte Hoffnungen, dass die Eisbären hier den so dringend benötigten Auswärtssieg einfahren könnten. 0:0 hatte es gestanden und auch wenn Mannheim das Chancenplus auf seiner Seite hatte, so fehlte es an den richtigen Hochkarätern. Die Eisbären standen zudem relativ kompakt hinten und ließen auch nicht viele große Chancen zu. Aber ein Fehler im letzten Drittel sorgte für das vorentscheidende 0:1, wenn gleich das Tor zu diesem Zeitpunkt sich auch ankündigte, da der Mannheimer Druck zu nahm. Dennoch ist es bitter, durch einen Fehler in Rückstand zu geraten. Das 0:2 war dann praktisch die Entscheidung, auch wenn man noch einmal verkürzen konnte.
So sicher die Eisbären hinten die meiste Zeit standen, so ideenlos waren sie vor dem gegnerischen Tor. Man rannte zwar immer wieder an, aber fand keinen Weg durch die kompakte Defensive der Adler. Die machten es den Eisbären mit einem aggressiven Forechecking immer wieder schwer. Aber vom Spielaufbau und der Offensivleistung her waren die Eisbären im Vergleich zum Mittwochspiel nicht wieder zu erkennen.
Nun bleibt es weiterhin dabei, die Eisbären müssen einmal auswärts gewinnen. Aber erstmal müssen sie am Sonntag auf eigenem Eis für den Serienausgleich sorgen. Da muss dann wieder eine Leistung wie am Mittwoch her. Auf eigenem Eis hatte man bisher ja noch keine Probleme mit den Adlern. Anders sieht es dagegen in Mannheim aus, wo man jetzt seit drei Jahren nicht mehr gewonnen hat und heute die 15. Niederlage in Folge kassierte. Vielleicht kann man diese Negativserie diese Saison ja noch beenden.

Playoff-Stand:

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin 3:2 (4:3 n.V./3:6/3:2/1:6/3:1)

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