2:3 n.V.: Eisbären verlieren nach starker Aufholjagd unglücklich gegen Wolfsburg

logo_wbn_1617Ausgabe #11:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svggrizzlys-wolfsburg-logoDie Eisbären Berlin haben am Freitagabend ihr Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Grizzlys Wolfsburg mit 2:3 (0:1,0:1,2:0/0:1) n.V. verloren. 12.526 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena sahen eine hart umkämpfte und gut anzusehende DEL-Partie, in der die Eisbären erst im letzten Drittel zu ihrem Spiel fanden, da aber Wolfsburg am Rande einer Niederlage hatten. Doch am Ende hatten die Niedersachsen das glücklichere Ende auf seiner Seite, den Eisbären blieb immerhin noch der Zusatzpunkt.

Bei den Eisbären Berlin gab es heute einen Jubilar. Sven Ziegler absolvierte nämlich sein 150. DEL-Spiel. Von unserer Stelle herzlichen Glückwunsch an unsere Nummer 52.

DEL-Rekordmann Felix Brückmann war zunächst nicht zu überwinden. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

DEL-Rekordmann Felix Brückmann war zunächst nicht zu überwinden. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Den Eisbären stellte sich heute Abend eine sehr schwere Aufgabe, galt es doch den neuen DEL-Rekordmann Felix Brückmann im Wolfsburger Tor zu überwinden. Vier Shutouts in Folge sowie 269:57 Minuten war der Wolfsburger Goalie ohne Gegentor bis zu diesem Spiel. Jener Felix Brückmann sah nach 93 Sekunden aber erstmal, wie seine Mitspieler Petri Vehanen überwanden. Wolfsburg in Überzahl, die Grizzlys gewannen das Bully, die Scheibe kam zu Robbie Bina an die blaue Linie, welcher direkt abzog und zum 0:1 einschoss (2.).
Der denkbar schlechteste Beginn für die Eisbären. Die Hausherren waren rein optisch gesehen zwar die aktivere Mannschaft im ersten Drittel, doch zu oft rannten sie planlos an, hatten einfach keine Idee, was sie mit der Scheibe in der Offensive anstellen sollten. Ab und zu kam man aber auch einmal zum Abschluss, doch da fehlte es dann an der nötigen Genauigkeit. Wolfsburg spielte das frühe Tor halt in die Karten, sie standen hinten sehr kompakt und lauerten nun auf Konter. Zudem spielten sie immer wieder mal ein aggressives Forechecking und störten die Eisbären entscheidend im Spielaufbau und zwangen sie zu Fehlern.
Die Eisbären also aktiv und auf dem Weg nach vorne, dort aber zu kompliziert, Wolfsburg sorgte bei seinen wenigen Kontern für Gefahr, so traf Lubor Dibelka nur den Pfosten (9.). Die Mannschaft von Chefcoach Pavel Gross nahm das 1:0 mit in die Kabine.

Die Eisbären kamen äußerst engagiert zurück auf das Eis und setzten Wolfsburg direkt unter Druck.

Viel Verkehr vor Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Viel Verkehr vor Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Niedersachsen konnten sich kaum befreien und relativ schnell lag die Scheibe im Tor von Felix Brückmann. Die Serie des Wolfsburger Goalies war also zu Ende – oder etwa doch nicht? Die beiden Hauptschiedsrichter Köttstorfer und Rohatsch fuhren jedenfalls zum Videobeweis und erkannten dort wohl ein Schlittschuhtor von Spencer Machacek. Schwierig zu sehen, auf dem Videowürfel sah es wie eine Kombination aus Schlittschuh und Schläger aus, im Zweifel also für den Angreifer, was die Schiedsrichter aber nicht so sahen.
Es sollte im Mitteldrittel nicht die einzige Szene bleiben, wo die beiden Hauptschiedsrichter ins Spiel eingriffen. Innerhalb kürzester Zeit gab es Strafen gegen Laurin Braun (zu viele Spieler) und Bruno Gervais (Halten). Gervais meckerte kurz über seine Strafe, was Köttstorfer und Rohatsch zum Anlass nahmen, eine Disziplinarstrafe oben drauf zu packen. Äußerst kleinlich, wenn es bei jeder Reklamation sofort eine Disziplinarstrafe geben würde, würde es solche im Spiel hageln. Zumal die Strafe gegen Gervais ebenso umstritten war. Sei es drum, Wolfsburg mit zwei Mann mehr und dem zweiten Tor am Abend. Alex Weiß täuschte einen Schuss an, passte stattdessen quer auf Brent Aubin, welcher am langen Pfosten lauerte und zum 0:2 vollendete (28.).
Das 0:2 nahm erst einmal den Schwung der Eisbären, die nun wieder planlos anrannten. Wolfsburg weiterhin auf eine sichere Defensive bedacht und auf Konter lauernd. Erst in den letzten Minuten des zweiten Drittels die Eisbären noch einmal mit Offensivaktionen, so scheiterte André Rankel nur am Pfosten (37.). So stand es nach 40 Minuten 0:2 aus Berliner Sicht.

Im Schlussdrittel konnten die Eisbären Felix Brückmann endlich überwinden. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Im Schlussdrittel konnten die Eisbären Felix Brückmann endlich überwinden. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Das letzte Drittel zeigte dann endlich Eisbären-Eishockey. Zweimal Darin Olver und einmal André Rankel – Berlin legte los wie die Feuerwehr. Aber Felix Brückmann hielt weiterhin die Null. Aber nur bis zur 46. Spielminute. Eine schöne Kombination über Darin Olver und Nick Petersen schloss Florian Busch mit seinem ersten Saisontor ab – 1:2. Nach 315:01 Minuten also mal wieder ein Gegentor für Brückmann in der DEL.
Auch danach weiterhin ein Spiel auf ein Tor, die Eisbären entwickelten eine unheimliche Wucht auf das Wolfsburger Tor, die überhaupt nicht mehr nach vorne kamen. In der 52. Spielminute waren dann mal wieder die Hauptschiedsrichter im Mittelpunkt. Nach einer unübersichtlichen Situation vor dem Wolfsburger Tor zeigten sie erst kein Tor an, dann Penalty und zu guter Letzt Videobeweis. Wussten die Beiden überhaupt, was sie da taten? Es hatte nicht den Anschein, nach einer Diskussion mit den beiden Linesmen fuhren sie zum Videobeweis, gaben den Treffer aber nicht. Stattdessen durfte Nick Petersen zum Penalty anlaufen, welchen er mit der Rückhand stark verwertete – 2:2 (52.).
Der hochverdiente Ausgleich für die Eisbären. Die Hausherren wollten nun mehr, drängten auf den Führungstreffer, welcher aber leider nicht fallen sollte, auch wenn er verdient gewesen wäre. Felix Brückmann hatte etwas dagegen. Es ging also in die Verlängerung.

Dort hatten die Eisbären die Chance, in Überzahl alles klar zu machen. Machten sie aber nicht, weil Powerplay einfach nicht mehr die Eisbären-Disziplin ist. Und 28 Sekunden vor dem Ende der Overtime nahm das Spiel ein unglückliches Ende. Jeremy Dehner hatte von Linksaußen abgezogen und vom Bein von Kai Wissmann ging die Scheibe ins Berliner Tor – 2:3 (65.). Unglücklicher kannst du ein Spiel nicht verlieren.

Dieses Spiel glich dem Saisonverlauf der Eisbären, zeigte alles, was in dieser Saison bisher klappte oder aber eben nicht. Im ersten Drittel optisch überlegen, aber ohne Spielidee vor dem Tor. Im Mitteldrittel mit viel Zug und Druck zum Tor, aber ohne Glück im Abschluss. Dann geriet man durch strittige Schiedsrichter-Entscheidungen aus dem Rhythmus, fand diesen aber im Schlussdrittel wieder. Und wie, die letzten 20 Minuten waren Power-Eishockey der Eisbären, Wolfsburg kam kaum mehr aus dem eigenen Drittel und die Eisbären glichen verdient zum 2:2 aus. Danach schnupperte man am Siegtor, aber es sollte nicht fallen. In der Verlängerung dann die Chance in Überzahl zum Sieg, was man aber nicht nutzte, wie so oft in dieser Saison. Das 2:3 fiel dann unglücklich und beendete diese Partie.

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