4:3 gegen Iserlohn: Eisbären feiern vierten Heimsieg in Folge, machen es aber am Ende noch einmal spannend

logo_wbn_1617Ausgabe #6:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgRooster_1_E17_ig110307Die Eisbären Berlin haben den Schwung vom 5:3-Sieg in Krefeld mit nach Berlin genommen und den zweiten Ligasieg in Folge gefeiert. Gegen die Iserlohn Roosters setzten sich die Berliner vor 11.324 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit 4:3 (1:1,3:0,0:2) durch und gingen somit auch im vierten Heimspiel nacheinander als Sieger vom Eis. Nach 40 Minuten sah es nach einem lockeren Heimsieg der Eisbären aus, doch am Ende machte man es noch einmal unnötig spannend. Aber genau das zeigt eben, dass es bei den Eisbären nach wie vor noch nicht komplett rund läuft. Aber wir haben ja kleine Schritte gefordert und gegen die Sauerländer machten unsere Jungs erneut kleine Schritte Richtung weitere erfolgreiche Spiele.

Chefcoach Uwe Krupp musste im Duell gegen die Sauerländer auf Marcel Noebels, Laurin Braun, Frank Hördler, Julian Talbot und Maximilian Franzreb verzichten. Im Tor stand Stammgoalie Petri Vehanen.

Hier schlägt der Puck zum 1:0 für die Eisbären im IEC-Tor ein. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Hier schlägt der Puck zum 1:0 für die Eisbären im IEC-Tor ein. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof sahen im ersten Drittel ein durchschnittliches DEL-Spiel. Beide Mannschaften mit wenig Tempo und nicht wirklich vielen hochkarätigen Torchancen. Die Eisbären mit der optischen Überlegenheit, aber im Abschluss fehlte es ihnen an der nötigen Genauigkeit, weshalb die Schüsse entweder am Tor vorbei gingen oder am Ende kein Problem für Matthias Lange im IEC-Tor waren. Selbiges galt übrigens auch für Iserlohn, die aber nicht so oft vor dem Berliner Tor auftauchten wie die Eisbären vom Gäste-Tor.
Als die Hausherren aber das erste Powerplay der Partie hatten, klingelte es im Roosters-Tor. Über Micki DuPont und Darin Olver kam die Scheibe zu Kapitän André Rankel, welcher im Slot lauerte und den Puck ins Tor hämmerte – 1:0 (14.). Das dritte Tor von Rankel seit seiner Rückkehr in den Kader am Dienstag in Krefeld, als ihm bereits zwei Tore gelangen. Der Kapitän ist eben wichtig für die Eisbären, gerade dann, wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht.
Die Führung sollte aber nicht bis zur Drittelpause reichen. Denn als die Gäste vom Seilersee auch mal Druck ausüben konnten, gelang ihnen der nicht unverdiente Ausgleich. Luigi Caporusso umkurvte Petri Vehanen und netzte zum 1:1 ein (19.). Nur 32 Sekunden später jubelten die Gäste erneut, aber nach Ansicht des Videobeweises gaben die beiden Hauptschiedsrichter Aumüller und Hurtik das Tor wegen eines hohen Stocks nicht. Somit blieb es beim 1:1 nach 20 Spielminuten.

Das zweite Drittel begannen die Hausherren äußerst druckvoll, Iserlohn hatte damit so seine Mühe.

Torjubel Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Torjubel Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Und daher war es klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Scheibe erneut hinter Lange im Tor zappeln würde. Gerade als die Gäste nach einer Unterzahl wieder komplett waren, hämmerte Jonas Müller die Scheibe ins Tor der Roosters – 2:1 (25.).
Knapp zwei Minuten später Luigi Caporusso mit der großen Chance zum Ausgleich, aber sein Schuss aus dem Slot landete am Pfosten. Iserlohn fortan mit guten Chancen, aber Petri Vehanen war nicht zu überwinden. Die Eisbären hingegen präsentierten sich äußerst effektiv vor dem gegnerischen Tor. Und dabei trafen sie sogar in Unterzahl. Nach einem Bully kam die Scheibe zu Barry Tallackson, welcher sich alleine auf den Weg Richtung Matthias Lange machte und eiskalt zum 3:1 abschloss (33.). Ausgerechnet Tallackson, welcher in dieser Saison bisher noch nicht so oft als Torschütze in Erscheinung getreten war. Vielleicht war dieser Treffer Balsam für seine Seele und es läuft nun wieder besser bei unserer Nummer 22.
Und weiter ging es mit der eiskalten Chancenverwertung der Hauptstädter. Kyle Wilson auf André Rankel, welcher die Scheibe jedoch nicht unter Kontrolle bekam und schon war Kyle Wilson wieder zur Stelle und erhöhte auf 4:1 (38.).
Mit einer souveränen Drei-Tore-Führung der Eisbären ging es also in die zweite Drittelpause.

Powerplay Eisbären Berlin! (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Powerplay Eisbären Berlin! (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Iserlohn kam zum letzten Drittel mit einem neuen Goalie zurück auf das Eis. Chet Pickard ersetzte Matthias Lange im Iserlohner Tor. Iserlohn kam mit reichlich Wut zurück aus der Kabine und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Sauerländer ihrem Ruf als Prügelknaben der Liga gerecht werden würden. Und keine drei Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da war sie da, die erste größere Rauferei des Spiels. Während für Brad Ross (Iserlohn) die Partie mit einer Spieldauer beendet war, wanderten auf Berliner Seite Jamie MacQueen, Jonas Müller (beide zwei Minuten) sowie Daniel Fischbuch (2+2-Minuten) in die Kühlbox. Bei Iserlohn traf es Boris Blank und Johan Larsson (jeweils zwei Minuten). Nach zwei Minuten Vier gegen Vier auf dem Eis die Eisbären anschließend mit drei Minuten Überzahl. Doch diese wussten die Hausherren nicht zu nutzen.
Knapp zehn Minuten waren noch auf der Uhr, als die Gäste plötzlich auf 4:2 verkürzten. Dave Dziurzynski mit dem gewonnenen Bully, Troy Milam bekam die Scheibe und zog direkt ab (51.).
Ein Treffer, der den Gästen vom Seilersee noch einmal neue Hoffnung gab. Iserlohn versuchte nun noch einmal alles, die Eisbären waren in der Defensive nun stark gefordert. Iserlohn mit mächtig Druck, aber die Eisbären mit einer konzentrierten Defensiv-Leistung, ließen nicht viel zu und hatten, wenn es doch mal brenzlig wurde, Petri Vehanen im Tor. Iserlohn hatte in der Schlussminute keinen Torhüter mehr, denn deren Coach Jari Pasanen nahm Chet Pickard zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Wenige Sekunden später nahm Pasanen auch noch eine Auszeit. Und 30 Sekunden vor der Schlusssirene fälschte Luigi Caporusso einen Schuss von Troy Milam unhaltbar für Vehanen ab – 4:3 (60.).
Da war es nur noch ein Treffer Rückstand und 30 Sekunden auf der Uhr. Iserlohn noch einmal mit Druck nach vorne, aber die Berliner brachten das knappe Ergebnis über die Zeit und feierten einen enorm wichtigen Heimsieg.

Ein Sieg, der am Ende verdient war, keine Frage. Aber er hätte früher gesichert werden müssen. 4:1 nach 50 Minuten und eigentlich deutete auch nichts darauf hin, dass es hier noch einmal spannend werden könnte. Doch nach dem 4:2 stand man noch einmal gehörig unter Druck und verpasste es da für Entlastung zu sorgen. Aber man stand hinten kompakt und ließ während der Iserlohner Drangphase nicht viel zu, was der Mannschaft und deren Selbstvertrauen gut tun wird. Ebenso wie die Tatsache, dass man vor dem Tor seine Effektivität wieder gefunden hat und dass die Special Teams an sich schon besser funktionierten als zuletzt. Wenn gleich auch da noch Luft nach oben ist. Wie generell am Gesamtauftritt der Mannschaft, der nach wie vor zu viele einfache Scheibenverluste unterlaufen. Aber die geforderten kleinen Schritte werden gemacht und nur so kann man wieder zurück zu alter Stärke finden. Nur man darf eben jetzt nicht nachlassen und musst stattdessen nachlegen.

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