6. Auswärtsniederlage in Folge: Entscheidung innerhalb von 16 Sekunden

130px-Koelner-haie-logo_svg125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Eisbären Berlin haben ein Null-Punkte-Wochenende hingelegt. Und das wollte beim DEL-Rekordmeister sicherlich niemand nach der Länderspielpause erleben. Aber die Hauptstädter verloren am Sonntagnachmittag auch das zweite Spiel an diesem Wochenende. Bei den Kölner Haien verloren die Eisbären mit 1:4 (0:1,1:1,0:2) und kassierten damit die sechste Auswärtsniederlage (!) in Folge. Inzwischen dürfte man getrost von einer Krise in der Hauptstadt reden. Und dass es so nicht weiter gehen darf, ist wohl allen bewusst.

Dabei sah das heute in der Domstadt gar nicht mal so schlecht aus, was die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp da zeigten. Das Spiel begann sehr intensiv und hart umkämpft, beide Mannschaften gaben keinen Zweikampf verloren. Zunächst waren beide Teams auch auf eine sichere Defensive bedacht, um aus dieser die Angriffe einzuleiten.
Die erste richtig gute Chance hatten dann die Gäste in der fünften Spielminute, als Nick Petersen den Puck auf Darin Olver passte und dieser ihn weiter in den Slot zu Vincent Hessler spielte, welcher jedoch an Gustaf Wesslau scheiterte. Kurz darauf scheiterten auch Barry Tallackson und Kyle Wilson am KEC-Goalie.
Es war eine Phase, in der die Partie an Fahrt aufnahm. So schoss bei Köln Dane Byers knapp am Tor vorbei (6.). In der neunten Spielminute dann ein Fehler der Eisbären im Spielaufbau, Köln mit einem 2-auf-0, doch Marvin Cüpper, welcher heute das Berliner Tor hütete, war zur Stelle.
Die Eisbären hatten dann Mitte des ersten Drittels eine weitere gute Chance durch Sven Ziegler, aber auch der Youngster vergab knapp. Im Gegenzug ein katastrophaler Fehlpass von Darin Olver, Köln so mit zwei Mann frei vor Cüpper, Nicholas Krämmer auf Dane Byers und der hatte keine Probleme, die Scheibe im halbleeren Tor unterzubringen – 1:0 (10.).
Köln fortan mit einem sehr aggressiven Forechecking, was es den Eisbären immer wieder erschwerte, in den Spielaufbau zu kommen. Die letzte große Chance hatten dann auch die Haie im ersten Drittel, als Nick Latta im Fallen den Puck knapp am Tor vorbeisetzte. Mit einem 1:0 für Köln ging es in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel begann sehr ausgeglichen und weiterhin hart umkämpft. Inzwischen wurde es auch immer wieder etwas ruppiger auf dem Eis, besonders vor den Torhüter Wesslau und Cüpper. Für das erste Highlight im Mitteldrittel sorgten dann die Eisbären. Nick Petersen probierte es mal alleine, marschierte ins Kölner Drittel und hämmerte die Scheibe unter die Latte – 1:1 (28.). Das zehnte Saisontor des Berliner Top-Scorers.
Aber die Domstädter mit der schnellen Antwort. Köln in Überzahl, Patrik Hager auf Shawn Lalonde und der hämmerte die Scheibe genauso stark wie Petersen ins Tor. Der Puck kam jedoch so schnell wieder aus dem Tor heraus, weshalb die beiden Hauptschiedsrichter Bastian Haupt und Daniel Piechaczek erst den Videobeweis anschauen mussten, um den Treffer zu geben – 2:1 (31.).
Danach war es ein Spiel auf Augenhöhe, beide versuchten hinten sicher zu stehen, weshalb es kaum nennenswerte Torchancen gab. Als der Puck erneut im Kölner Tor lag, dachte man, es wäre gerade der 2:2-Ausgleich gefallen. War aber nicht der Fall, denn Nick Petersen hatte seinen Schläger beim Abschluss deutlich zu hoch und somit wurde der Treffer korrekterweise nicht gegeben. Köln lag also auch nach 40 Minuten mit einem Tor vorne.

Für das Schlussdrittel hatten sich die Eisbären viel vorgenommen und kamen dementsprechend motiviert zurück auf das Eis. Gleich in den ersten zehn Sekunden hatten die Berliner drei richtig gute Chancen. Und in der Folgezeit ergab sich in zwei Überzahlspielen die große Möglichkeit zum erneuten Ausgleich. Und Chancen waren auch da, so scheiterte zum Beispiel Nick Petersen denkbar knapp. Aber die Eisbären konnten aus der numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen.
Und in der 50. Spielminute zeigte sich dann innerhalb von 16 Sekunden die ganze Klasse der Kölner Haie. Die Hausherren mit einem Schuss auf das Berliner Tor, Marvin Cüpper will mit seiner Stockhand klären, spitzelt die Scheibe aber genau auf die Kelle von Sebastian Uvira, welche die schwarze Hartgummischeibe zum 3:1 über die Linie drückte. Ganze 16 Sekunden später legten die Domstädter das vierte Tor gleich nach. Köln mit einem Schuss an den Pfosten, Cüpper kurz außer Position, weil er nicht wusste, wo die Scheibe war. Diese sprang vom Pfosten direkt auf den Schläger von Shawn Lalonde, welcher zum Schlagschuss ausholte und den Puck erneut im Berliner Tor versenken konnte – 4:1.
Durch diesen Doppelschlag war die Partie hier entschieden. Köln stand nun defensiv sehr sicher und ließ nichts mehr zu, egal, was die Eisbären auch versuchten. Köln spielte das souverän zu Ende und gewann somit nach dem 3:0 in Berlin auch das zweite Aufeinandertreffen gegen die Eisbären in dieser Saison.

Eine Niederlage, die unnötig war. Die Eisbären zeigten eine gute Auswärtspartie, zeigten sich kampfstark und standen hinten durchaus besser als noch am Freitag in Nürnberg. Und vor dem gegnerischen Tor sorgte man für viel Gefahr, nur die Chancenverwertung ließ zu Wünschen übrig. Und die individuellen Fehler wurden zwar minimiert, aber eben nicht komplett abgestellt. So stand Köln zweimal mit zwei Mann alleine vor Marvin Cüpper, einmal behielt der Berliner Goalie die Oberhand, einmal gelang Dane Byers das 1:0. Im letzten Drittel war man dann drauf und dran, das Spiel auszugleichen, aber die bereits angesprochenen Chancenverwertung machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Und dann zeigten die Haie eindrucksvoll, wie man seine Chancen eiskalt ausnutzt. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Eisbären dann nicht mehr. Die nächste Chance zum Beenden der Auswärtsmisere besteht nun am Dienstagabend, wenn man bei den heimschwachen Krefeld Pinguinen zu Gast ist.

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