Paukenschlag: Eisbären stehen nach 5:2-Sieg bei Lulea in den CHL-Playoffs

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgEs ist vollbracht. Die Eisbären Berlin haben am Donnerstagabend ihr vorletztes Gruppenspiel in der Champions Hockey League (CHL) bei Lulea Hockey mit 5:2 (1:0, 3:0, 1:2) gewonnen und sich somit bereits vor dem letzten Gruppenspiel am Samstag bei SaiPa für die CHL-Playoffs qualifiziert. Wahnsinn, in einer Gruppe mit den beiden europäischen Top-Teams Lulea und SaiPa sich für die Playoffs zu qualifizieren, ist ganz großes Kino. Und mit einem Sieg am Samstag in Finnland winkt sogar noch der Gruppensieg. Aber bereits jetzt ist diese CHL-Saison der Eisbären als großer Erfolg zu werten.

Lulea kam mit viel Schwung aus der Kabine und suchte sofort den Weg zum Berliner Tor, wo sie jedoch auf eine sehr starke Defensive der Eisbären trafen. Auch die Eisbären starteten gut in die Partie, trafen gleich zu Beginn den Pfosten und wenig später gingen sie dann in Führung. Jonas Müller mit einem klasse Querpass aus dem eigenen Drittel heraus. Der Pass wurde noch abgefälscht und kam bei Julian Talbot an. Und die Nummer 48 lief alleine auf Lulea-Keeper Lassinantti zu und ließ ihm beim Abschluss keine Chance – 1:0 (3.).
Der perfekte Start für die Eisbären, die das Spiel auch danach dominierten. Lulea zwar immer wieder bemüht, aber die Eisbären standen hinten sehr sicher und ließen kaum etwas zu. Die Eisbären spielten ein aggressives Forechecking, setzten Lulea immer wieder unter Druck und zwangen sie so zu Puckverlusten. Unsere Jungs hatten auch mehr Abschlüsse, allerdings blieb es beim knappen aber klar verdienten 1:0 nach 20 Minuten.
Damit war das erste Ziel von Chefcoach Uwe Krupp erreicht. Denn Krupp meinte gestern, wenn man mit einer 1:0-Führung oder aber einem Ein-Tore-Rückstand in die erste Pause geht, kann man zufrieden sein. Denn Uwe Krupp erwartete ein sehr schweres Spiel in Lulea. Somit konnte er mit dem bisherigen Spielverlauf und dem Spielstand mehr als zufrieden sein.

Auch ins Mitteldrittel starteten die Gastgeber sehr schwungvoll und sie kamen auch gleich zum Abschluss. Die größte Chance hatte Lulea in Minute 25, als Petri Vehanen mit einem Riesensave die Führung rettete. Danach übernahmen die Eisbären aber wieder die Kontrolle über das Spiel, standen hinten sicher und ließen Lulea kaum noch zum Abschluss kommen. Die Schweden fanden kein Mittel gegen die starke Berliner Defensive.
Vor dem Tor der Schweden kamen die Eisbären in einer Überzahl dann auch zu zwei guten Chancen durch Kyle Wilson und Jamie MacQueen, aber sie scheiterten im Abschluss.
Die ersten zehn Minuten waren rum, es folgten die restlichen zehn Minuten des zweiten Drittels. Und die hatten es in sich. Lulea mit einem Scheibenverlust an der eigenen blauen Linie. Julian Talbot mit dem Pass auf Sven Ziegler, welcher alleine vor dem Tor stand, direkt abzog und zum 2:0 einnetzen konnte (31.).
Drei Minuten später legten die Hauptstädter nach. Diesmal waren die Berliner in Überzahl, Darin Olver kam an die Scheibe, hatte viel Platz, wurde nicht angegriffen, zog von außen in die Mitte vor das Tor und schlenzte den Puck ins Tor zum 3:0 (34.).
Der Tor-Hunger der Eisbären war aber immer noch nicht gestillt. Unsere Jungs erneut in Überzahl, Darin Olver mit dem Schlenzer aus dem Slot heraus, Lassinantti ließ nur prallen und Jamie MacQueen staubte eiskalt ab – 4:0 (36.).
Dabei blieb es bis zur zweiten Drittelpause. Die Eisbären mit einer sehr konzentrierten Leistung. In der Defensive arbeiteten sie sehr hart und ließen Lulea verzweifeln, vor dem Tor waren sie eiskalt und nutzten ihre Chancen. Der Auftritt der Eisbären machte viel Spaß.

Im letzten Drittel sollte dann doch eigentlich nichts mehr anbrennen. Dachten alle und es sah zunächst auch so aus. Lulea machte nicht den Eindruck, als ob sie hier noch an eine Aufholjagd glauben würden und die Eisbären taten nicht mehr als nötig. Aber in der 47. Spielminute keimte noch einmal Hoffnung bei den Gastgebern auf. Lulea mit einem Schuss von der blauen Linie. Anton Hedman fing die Scheibe vor dem Tor ab, ließ Petri Vehanen aussteigen und verkürzte auf 1:4.
Dieser Treffer sorgte nun noch einmal für einen Motivationsschub bei den Schweden, die auf einmal richtig viel Druck ausübten. Die Eisbären wurden ins eigene Drittel gedrängt, Lulea zeigte nun, warum sie einer der Top-Favoriten auf den CHL-Sieg sind. Nur zwei Minuten später sorgte Ilari Melart für das 2:4. Die Zuordnung stimmte in der Berliner Defensive nicht, Lulea mit dem Querpass an der blauen Linie, Melart zog ab und Daniel Fischbuch fälschte die Scheibe unglücklich ins eigene Tor ab (49.).
Ging hier doch noch etwas? Drei Tore brauchte Lulea noch für das Eishockey-Wunder. Auf einmal war Lulea läuferisch stark, gewann fast jeden Zweikampf an der Bande und setzte sich immer wieder im Drittel der Eisbären fest. Die Berliner konnten kaum noch für Befreiung sorgen.
7:51 Minuten waren noch auf der Uhr, als der schwedische Coach seinen Goalie vom Eis nahm. Er riskierte nun alles, auf dem Eis wurde 4-gegen-4 gespielt für 40 Sekunden. So war Lulea zunächst mit einem Mann und nach den 40 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Lulea drängte auf das dritte Tor, aber die Eisbären verteidigten ihr Tor nach allen Kräften, warfen sich in die Schüsse und versuchten, kein weiteres Gegentor zu kassieren.
Erst kurz vor Ende der Partie konnte die Mannschaft von Uwe Krupp durchatmen. Nick Petersen erkämpfte die Scheibe an der Bande im eigenen Drittel, fuhr in Richtung schwedisches Tor, Daniel Fischbuch lief den 2-auf-1-Konter mit, bekam die Scheibe vor dem Tor und versenkte sie zum entscheidenden 5:2 (59.). Damit war die Partie endgültig entschieden. Das 5:2 war zugleich der Endstand.

Das war am Ende dann doch noch einmal ganz schön knapp, womit man nach dem 4:0 nach 40 Minuten nicht wirklich rechnen konnte. Aber die Eisbären haben diese schwere Phase überstanden. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Die Mannschaft hielt in dieser schweren Phase, als Lulea ordentlich Druck machte, stark zusammen und hielt die 4:2-Führung fest. Zuvor hatte man Lulea vor allem im zweiten Drittel an die Wand gespielt, als man innerhalb von fünf Minuten drei Tore erzielte. Die Eisbären überzeugten mit einer sehr konzentrierten und vor allem in der Defensive sehr starken Leistung. Dass man Lulea nicht 60 Minuten vom eigenen Tor fern halten kann, war allen klar. Zu stark ist dieses Team, auch wenn die Schweden ihr Können erst spät heute zeigten. Was aber vor allem an einer sehr starken Leistung der Eisbären lag, die mit ihrem Sieg die Überraschung perfekt machten. Und das vollkommen verdient.

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