0:3 in Spiel 1 – Clevere Kölner stellen Eisbären vor Probleme

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Den Auftakt ins Playoff-Viertelfinale haben sich die Eisbären Berlin und deren Fans ganz anders vorgestellt. Voller Vorfreude kamen die Zuschauer in die Arena am Ostbahnhof, mit einer Ernüchterung im Gepäck mussten sie den Heimweg antreten. Vor 11.454 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof verloren die Berliner mit 0:3 (0:0, 0:1, 0:2) gegen die Kölner Haie Spiel Eins der Viertelfinal-Serie. Man kann jetzt auch nicht sagen, die Mannschaft habe nicht gewollt, sie war durchaus bemüht, nach vorne zu spielen. Aber die Gäste standen in der Defensive sehr kompakt und lauerten auf Konter. Mit dieser Spielweise hatten unsere Jungs so ihre Probleme und bissen sich immer wieder die Zähne daran aus. Und wenn man sich dann doch mal hochkarätige Chancen erspielte, fehlte im Abschluss einfach das nötige Glück. So ging der Sieg der Gäste aus der Domstadt am Ende auch in Ordnung. Nicht, weil sie an diesem Abend die bessere Mannschaft waren. Aber sie waren das clevere Team und haben mit dieser Spielweise Erfolg gehabt.

Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp musste auf Bruno Gervais verzichten und setzte Shuhei Kuji und Laurin Braun als überzählige Spieler auf die Tribüne. Kai Wissmann, Vladislav Filin und Marvin Cüpper waren derweil beim Kooperationspartner Dresdner Eislöwen im Einsatz. Petri Vehanen begann die Partie im Tor.

Köln verteidigte mit allem, was sie hatten, das eigene Tor. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Köln verteidigte mit allem, was sie hatten, das eigene Tor. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im ersten Drittel war es eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie, in der auch ordentlich Emotionen drin steckten. Beide Teams zeigten von Beginn an, dass sie die Partie hier gewinnen wollen und gingen dementsprechend auch zur Sache. Kein Puck wurde hergeschenkt, kein Zweikampf freiwillig verloren. Und Chancen erspielten sich beide Mannschaften auch, es war also ein richtig gutes erstes Playoff-Drittel.
Nach acht Minuten jubelten die Gäste über die vermeintliche Führung nach einem Schuss von Alexander Sulzer von der blauen Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter Marcus Brill und Marian Rohatsch fuhren zum Videobeweis und gaben den Treffer anschließend wegen Torraumabseits nicht.
Knapp drei Minuten später jubelten auf der anderen Seite die Eisbären über das vermeintliche 1:0. Henry Haase hatte den Puck Richtung Tor geschlenzt und die Scheibe rutschte auch über die Linie. Doch Haase checkte kurz nach seinem Schlenzer Charlie Stephens gegen den Kopf- und Nacken und die Schiedsrichter sahen dieses Foul auch und hatten es bereits angezeigt, bevor die Scheibe im Tor landete. Somit konnte auch dieses Tor nicht gegeben werden und stattdessen musste Haase für 2+10-Minuten auf die Strafbank. Aber das Penaltykilling der Eisbären war an diesem Abend sehr stark, alleine im ersten Drittel mussten die Berliner dreimal in Unterzahl ran, ließen da aber fast gar nichts zu.
Kurz vor Ende des ersten Drittels dann noch einmal ein Powerplay für die Eisbären, aber auch dieses brachte nichts ein und somit ging es torlos in die Kabinen.

Das erste Drittel hatte Lust auf mehr Playoff-Eishockey gemacht, doch das zweite Drittel enttäuschte die Fans dann

Endstation Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Endstation Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

aber ein wenig. Die Partie war nun längst nicht mehr so intensiv und hart umkämpft wie noch in den ersten 20 Minuten. Die Kölner Haie standen hinten sehr kompakt und lauerten auf Konter. Die Eisbären rannten an, fanden aber kein Mittel gegen dieses Abwehrbollwerk der Domstädter. Jede Angriffsbemühung der Eisbären wurde von den Haien abgeblockt, immer wieder wurde auch der Spielaufbau der Hausherren gestört. Die Gäste aus Köln nahmen den Eisbären förmlich die Freude am Spiel und hatten damit Erfolg.
in der 30. Spielminute gingen die Gäste aus Köln in Führung. Eine etwas unübersichtliche Situation führte zum Führungstreffer. Von Jens Baxmanns Kufe kam die Scheibe auf den Schläger von Per Aslund, welcher sofort abzog. Sein Schuss ging am Tor vorbei, der Puck prallte an den Schlittschuh von Philip Gogulla und von dort aus ins Tor – 0:1.
Dieser Treffer spielte den Gästen natürlich in die Karten und sie konnten sich noch mehr zurückziehen. Ganze sechs Torschüsse gaben die Eisbären im Mitteldrittel ab, was zeigt, wie stark die Defensiv-Arbeit der Haie war und wie viel Probleme die Hausherren damit hatten.
Mit einer knappen 1:0-Führung für Köln ging es in die zweite Drittelpause. Für den Schlussabschnitt war also noch alles offen, aber es musste nun mehr kommen von den Eisbären.

Shutout im ersten Spiel der Viertelfinal-Serie: Gustav Wesslau. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Shutout im ersten Spiel der Viertelfinal-Serie: Gustav Wesslau. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und die Eisbären starteten auch engagiert ins Schlussdrittel, fanden aber in Gustaf Wesslau ihren Meister. Wie man seine Chancen eiskalt nutzt, zeigten dann die Gäste. Jonas Müller mit dem Scheibenverlust, Johannes Salmonsson mit dem Schussversuch. Der Puck rutschte unter den Schonern von Petri Vehanen durch und Patrick Hager schaltete am schnellsten und erhöhte auf 0:2 (43.).
Dieser Gegentreffer tat den Eisbären nicht gut. Sie rannten zwar an, taten dies aber kopf- und ideenlos. Es mangelte ihnen an Ideen, wie man diese kompakte Defensive überwinden kann. Köln tat weiterhin nicht mehr als nötig und verwaltete dieses 2:0 sehr souverän.
Als die Eisbären Mitte des letzten Drittels ein Powerplay hatten, versuchten sie mit aller Macht den Puck über die Linie zu drücken. Aber Köln stellte sich mit allem, was sie hatten dagegen und hatten damit Erfolg. Vier Minuten vor dem Spielende nahm Chefcoach Uwe Krupp eine Auszeit und Goalie Petri Vehanen vom Eis. Man wollte nun also mit sechs Feldspielern die Aufholjagd starten. Aber alle Angriffsversuche der Eisbären wurden von den Haien abgewehrt. Diese sorgten 54 Sekunden vor dem Ende für die endgültige Entscheidung. Alexander Weiß erkämpfte sich die Scheibe an der eigenen blauen Linie und schoss sie Richtung leeres Eisbären-Tor – 0:3 (60.).

Nach dem Spiel waren Mannschaft und Fans verständlicherweise enttäuscht. Aber noch ist nichts verloren, es war erst Spiel Eins und die Eisbären haben nicht zum ersten Mal das erste Spiel einer Playoff-Serie verloren. Sie werden die richtige Antwort am Freitagabend in der Lanxess-Arena geben. Gestern war Köln eben cleverer und eiskalt vor dem Tor. Die Eisbären haben dieses erste Spiel anscheinend gebraucht, um in die Playoffs hinein zu kommen. Am Freitag werden wir eine ganz andere Partie sehen. 

Playoff-Stand:

Eisbären Berlin vs. Kölner Haie 0:1 (0:3)

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