2:3 gegen Iserlohn: Eisbären verspielen die große Chance auf das Heimrecht

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Die Eisbären Berlin haben zum Abschluss der DEL-Hauptrunde 2014/2015 eine Niederlage kassiert. In der ausverkauften Arena am Ostbahnhof unterlagen die Hauptstädter am Sonntagnachmittag den Iserlohn Roosters mit 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) und verpassten damit das Heimrecht in den Pre-Play-Offs. Ein Tor hat am Ende gefehlt, um auf Platz Acht in der Tabelle zu springen und Heimrecht gegen Nürnberg zu haben. Doch diese Möglichkeit gab man in der Schlussphase in Überzahl und ohne Torwart leichtfertig aus der Hand.

Eisbären-Trainer Uwe Krupp musste auf Constantin Braun, Mark Bell und Florian Busch verzichten. Im Tor stand Petri Vehanen.

Marcel Noebels wartet vor dem Tor auf den Pass von T.J. Mulock. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Marcel Noebels wartet vor dem Tor auf den Pass von T.J. Mulock. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Gäste aus dem Sauerland erwischten den besseren Start und setzten die Eisbären früh unter Druck. Für beide Mannschaften ging es noch um sehr viel. Während die Eisbären um das Heimrecht in den Pre-Play-Offs kämpften, ging es für Iserlohn noch um die direkte Play-Off-Qualifikation. Dementsprechend engagiert traten die Roosters hier auf. Nick Petersen, Chad Bassen und Colton Teubert mit den ersten guten Chancen für Iserlohn. Doch diese waren noch nicht von Erfolg gekrönt.
Aber in der fünften Spielminute gingen die Roosters folgerichtig in Führung. Nick Petersen mit dem Zupsiel auf Brodie Dupont, welcher im Slot stehend ins Tor traf – 0:1 (5.).
Die Eisbären waren trotz des Gegentreffers nicht geschockt und versuchten ihrerseits zurück zu schlagen. Doch André Rankel und Petr Pohl vergaben gute Möglichkeiten zum Ausgleich.
Als Henry Haase in der achten Spielminute für zwei Minuten auf die Strafbank musste, hatte Iserlohn in Überzahl die Möglichkeit zu erhöhen. Doch die Eisbären kamen in dieser Unterzahl zu einem Konter. T.J. Mulock brachte den Puck ins gegnerische Drittel, ließ die Scheibe für Jimmy Sharrow liegen, welcher auch gleich abgezogen hatte. Iserlohns Goalie Mathias Lange konnte den Puck nur prallen lassen und Julian Talbot stand goldrichtig, um den Abpraller im Tor zu versenken – 1:1 (8.).
Danach waren Torchancen auf beiden Seiten eher Mangelware. Beide Mannschaften waren zwar bemüht, aber bei Beiden stand die Defensive sehr sicher und ließ nicht viel zu in der Folgezeit. Erst gegen Ende des ersten Drittels die Eisbären noch einmal mit guten Chancen, doch letztendlich blieb es beim 1:1, was auch gerecht war.

Im Mitteldrittel waren es die Eisbären, die den besseren Start erwischten und gleich zu guten Chancen kamen.

Hier zeigt der Hauptschiedsrichter gerade eine Strafzeit gegen Iserlohns Boris Blank an. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Hier zeigt der Hauptschiedsrichter gerade eine Strafzeit gegen Iserlohns Boris Blank an. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Doch André Rankel, Barry Tallackson und T.J. Mulock (in Unterzahl) konnten den Puck nicht im Tor unterbringen. Auch danach die Eisbären mit sehr viel Druck auf das Iserlohner Tor, die Gäste konnten sich nur selten befreien. Immer wieder stand Iserlohns Goalie Mathias Lange im Mittelpunkt des Geschehens. Er bewahrte seine Mannschaft mehrfach vor dem möglichen Rückstand.
Wer seine Chancen vorne nicht nutzt, wird hinten irgendwann bestraft. So ist das meistens im Sport und so war es auch heute. Von Iserlohn war bisher nicht viel zu sehen im zweiten Drittel, aber auf einmal lagen sie wieder in Führung. Mike York spielte den Puck zu Kevin Lavallée, welcher sehr viel Platz hatte und Petri Vehanen letztendlich mit einem Rückhandschuss überwinden konnte – 1:2 (34.). Da hatten die Mannen von Trainer Jari Pasanen den Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt.
Die Eisbären danach mit weiteren guten Möglichkeiten, doch an Mathias Lange war einfach kein vorbeikommen. Somit ging es mit einem Rückstand für die Eisbären in die zweite Drittelpause.

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Nach dem die Eisbären das letzte Drittel in Unterzahl begannen und diese auch schadlos überstanden, hatten sie kurze Zeit später selbst die Chance, in Überzahl zu spielen. Und in dieser kamen die Hausherren endlich zum verdienten Ausgleich. Über Darin Olver und Barry Tallackson kam die Scheibe zu Casey Borer, der im Slot lauerte und den Puck im Tor versenken konnte – 2:2 (45.).
Danach lebte die Partie von der Spannung. Die Eisbären wussten, wie es in den anderen Arenen stand und das sie nun nur noch ein Tor vom Heimvorteil entfernt waren. Die Minuten liefen runter und als Brodie Dupont zweieinhalb Minuten vor dem Ende eine Strafzeit kassierte, riskierte Uwe Krupp alles. Er nahm zunächst eine Auszeit und dann seinen Goalie Petri Vehanen vom Eis. Somit konnten die Eisbären also mit zwei Mann mehr die Überzahl spielen. Doch diese große Chance vergaben die Eisbären leichtfertig. Man fand zwar in die Powerplay-Formation, doch dann wurde wieder zu viel hin und her gepasst statt einfach mal aus allen Lagen abzuziehen. Es fehlte ein Tor für den Heimvorteil, da muss man alles versuchen. Aber nein, die Jungs passten sich die Scheibe lieber hin und her. Man hatte fast das Gefühl, als ob die Spieler den Heimvorteil nicht unbedingt haben wollen. Jedenfalls war der Willen nicht wirklich zu erkennen, hier dieses Tor in dieser Überzahl zu diesem Zeitpunkt zu erzielen. Bei der Auswärtsschwäche der Eisbären wäre dieser eine Treffer goldwert gewesen.
Aber so kam das, was kommen musste. Elf Sekunden vor dem Ende der Parte fing Chad Bassen einen Pass der Eisbären ab und konnte den Puck im verwaisten Berliner Gehäuse unterbringen – 2:3 (60.). Die Entscheidung. Berlin verpasste das Heimrecht in den Pre-Play-Offs, während Iserlonh den direkten Einzug ins Viertelfinale perfekt machte. Gratulation an dieser Stelle dazu.

Nun ja, was soll man zu dieser Partie sagen? Eigentlich sah das über weite Strecken nicht schlecht aus, was unsere Jungs da gespielt hatten. Nach der anfänglichen Drangphase der Roosters mit dem verbundenen Rückstand fand die Mannschaft immer besser zu ihrem Spiel und konnte auch verdient den Ausgleich erzielen. Danach war man die bessere Mannschaft und erspielte sich jede Menge Chancen, doch das Tor erzielten die Gäste aus Iserlohn im Mitteldrittel. Aber auch darauf fanden die Eisbären eine Antwort und waren am Ende auch durchaus bemüht, den Siegtreffer zu erzielen. Und kurz vor Schluss war die Chance auch riesengroß mit dem Powerplay, doch das spielte man einmal mehr zu umständlich und somit gab man das Heimrecht leichtfertig aus der Hand. Dass nicht genutzte Powerplay kurz vor Schluss könnten die Eisbären in wenigen Tagen noch bitter bereuen.

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