Ausgabe #26:
Die Eisbären Berlin haben die richtige Antwort auf die 1:4-Niederlage zum Jahresauftakt bei den Krefeld Pinguinen gegeben. Am Sonntagnachmittag gewannen die Berliner ihr erstes Heimspiel im Jahr 2015 klar und deutlich mit 5:0 (1:0, 2:0, 2:0) gegen den EHC Red Bull München. 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sahen eine starke Berliner Mannschaft, die aufgrund einer mangelnden Chancenverwertung einen weitaus höheren Sieg verpasste. Hätte man die Chancen besser genutzt, wäre sogar ein zweistelliger Sieg drin gewesen. Aber das ist am Ende egal, denn was zählt sind die drei wichtigen Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die direkte Play-Off-Qualifikation.
Eisbären Coach Uwe Krupp musste auch heute wieder auf zwei Leistungsträger sowie fünf Youngsters verzichten. Matt Foy (Rippe) und Constantin Braun (Sprunggelenk) fehlten verletzungsbedingt. Kai Wissmann, Jonas Müller (U20-WM), Vincent Schlenker, Jonas Schlenker und John Koslowski (alle für Dresden im Einsatz) waren anderweitig unterwegs. Im Tor stand wieder Petri Vehanen.

Die Eisbären bejubeln das 1:0 von Jimmy Sharrow. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
Die Eisbären erwischten einen guten Start und hatten bereits nach 15 Sekunden die erste gute Chance zur Führung, doch Darin Olver konnte einen Abpraller nicht verwerten. Beide Mannschaften agierten im ersten Drittel sehr druckvoll und wollten den Gegner früh im Spielaufbau unter Druck setzen. Beide suchten auch immer wieder den Weg in die Offensive und kamen auch zu Chancen, wobei die Hausherren definitiv mehr Chancen hatten und zudem auch die besseren. Die Eisbären vergaben aber selbst beste Chancen. Marcel Noebels wurde klasse im Slot frei gespielt und stand alleine vor Münchens Goalie Florian Hardy, doch Noebels scheiterte am Franzosen. Henry Haase brachte wenig später den Puck vor das Tor, Hardy bekam den Puck nicht unter Kontrolle und Mark Bell konnte den Nachschuss nicht im Tor versenken.
Der Führungstreffer für die Eisbären war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Und er sollte fallen. Es lief die 14. Spielminute, als Darin Olver den Puck zu Marcel Noebels an die blaue Linie spielte. Der zog sofort ab, Jimmy Sharrow fälschte den Schuss unhaltbar ab und so lagen die Eisbären in Führung – 1:0 (14.).
Danach die Eisbären durch André Rankel und Petr Pohl noch mit weiteren guten Chancen, doch beim Stand von 1:0 ging es in die erste Drittelpause.
Das zweite Drittel lief gerade einmal 29 Sekunden, als Münchens Verteidiger Matt Smaby wegen eines Ellbogen-

Kampf um den Puck. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
Checks für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Die Eisbären konnten dieses Überzahlspiel jedoch nicht nutzen, was aber auch am starken Penaltykilling der Gäste lag.
Danach Chancen für die Eisbären fast im Minutentakt. Und was für welche. Petr Pohl, Marcel Noebels, Antti Miettinen, Florian Busch und Barry Tallackson mit besten Chancen, die Führung auszubauen. Doch sie konnten den Puck einfach nicht an Florian Hardy im Tor vorbei bringen.
Mitte des zweiten Drittels kassierte dann Eisbären-Verteidiger Jimmy Sharrow eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Stockschlags. Die große Chance also für München in Überzahl auszugleichen und den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Schafften die Gäste aber nicht. Denn Frank Hördler fing einen Aufbaupass der Gäste ab und lief Richtung Florian Hardy. Im Slot lauerte Laurin Braun auf den Pass, doch Hördler machte es selbst und versenkte die Scheibe in Unterzahl im Tor – 2:0 (32.).
Die Eisbären auch danach weiterhin sehr druckvoll, spielten ein aggressives Forechecking, mit dem München so seine Probleme hatte. Und die Probleme der Gäste sollten noch größer werden, denn den Eisbären gelang drei Minuten vor der zweiten Drittelpause der dritte Treffer an diesem Nachmittag.
Florian Busch mit dem Zuspiel von hinter dem Tor zu Antti Miettinen, welcher den Puck vors Tor spielte, wo Petr Pohl die Scheibe ins Tor der Gäste hämmerte – 3:0 (37.).
Dank diesem Treffer lagen die Eisbären nach 40 Minuten souverän mit 3:0 vorne. Jedoch hätte man wie bereits Eingangs des Berichtes erwähnt deutlich höher führen können wenn nicht sogar müssen. Alleine in diesem Drittel zeigte die Schussstatistik 20:7 zu Gunsten der Eisbären an. Und da waren einige Hochkaräter dabei gewesen.

Torchance für die Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
Ins letzte Drittel fanden die Gäste aus München besser hinein. Gleich zu Beginn machte die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson ordentlich Druck und erspielte sich auch gute Chancen. Doch zweimal Michael Wolf und einmal Florian Kettemer konnten Petri Vehanen im Eisbären-Tor nicht überwinden.
In der 44. Spielminute hatte dann Antti Miettinen die Riesenchance zum 4:0, doch er schoss den Puck freistehend vor Florian Hardy ins Fangnetz. Die nächste große Möglichkeit wurde da vergeben.
Eine knappe Minute später war es Kapitän André Rankel, der alleine vor Hardy auftauchte. Der Franzose konnte den Schuss parieren. Unglaublich, was die Eisbären hier für Chancen ausließen.
Doch nur 17 Sekunden nach der Rankel-Chance war auch Hardy geschlagen. Laurin Braun mit dem Zuspiel auf Casey Borer, welcher direkt abgezogen hatte – 4:0 (45.).
Angesichts der souveränen 4:0-Führung schalteten die Eisbären mit zunehmender Spieldauer einen Gang runter und ließen München mitspielen. Doch die Gäste konnten daraus nicht wirklich viel machen. Zwar kamen sie durchaus zu Torchancen, jedoch waren diese nun nicht so gefährlich wie die der Eisbären. Und wenn doch, war immer noch Petri Vehanen zur Stelle, der einmal mehr seine Klasse unter Beweis stellte.
Doch einen hatten die Hausherren noch. Barry Tallackson mit einem klasse Pass auf Darin Olver, welcher alleine auf Florian Hardy zu lief. Diesen spielte er gekonnt aus und tunnelte ihn am Ende auch noch – 5:0 (57.).
Der Schlusspunkt unter dieser dann doch recht einseitigen Partie. Ein hochverdienter Eisbären-Sieg. Petri Vehanen konnte sich über seinen dritten Shutout in dieser Saison freuen. Herzlichen Glückwunsch dazu an dieser Stelle.
Die Eisbären zeigte eine starke Leistung, erspielten sich reihenweise gute Torchancen und zeigten sehenswerte Kombinationen. Man spielte ein aggressives Forechecking, ließ München kaum ins Spiel kommen. Die Defensive stand heute auch wieder sehr sicher und ließ nicht viele Großchancen der Gäste zu. Erst in den letzten Minuten des Spiels kam München des öfteren nochmal zum Abschluss, was aber daran lag, dass die Eisbären da bereits einen Gang herunter geschaltet hatten.
Wenn man überhaupt etwas kritisieren darf am heutigen Spiel, dann ist es die Chancenverwertung. Was die Berliner heute für hunderprozentige Chancen ausließen, war schon der Wahnsinn gewesen. Beste Chancen ließ man ungenutzt, selbst frei vor dem Tor konnte man den Puck nicht im Tor unterbringen. Aber am Ende war es egal gewesen, denn der Endstand von 5:0 machte dann doch alle rundum zufrieden. Alle freuten sich über das 5:0 gegen München und den damit verbundenen sechsten Heimsieg in Serie.