Ausgabe #17:
Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend ihr drittes Heimspiel in Folge gewonnen. In der Arena am Ostbahnhof besiegte der DEL-Rekordmeister die Krefeld Pinguine mit 4:3 (0:1, 2:1, 1:1/ 0:0, 1:0) n.P. und feierte damit einen ganz wichtigen Sieg. 11.560 Zuschauer sahen dabei eine Partie mit vielen Fehlern im Aufbauspiel von beiden Mannschaften. Sehr ansehnlich war das nicht wirklich gewesen. Man hatte irgendwie das Gefühl, als ob beide Mannschaften hier enorm nervös waren.
Eisbären-Chefcoach Jeff Tomlinosn kam heute erstmals seit dem Saisonauftakt in Augsburg wieder in den Genuss, mit vier vollen Reihen zu spielen. Kapitän André Rankel und Matt Foy kehrten in die Mannschaft zurück, was sich am Ende noch auszahlen sollte. So fehlten heute also lediglich die Braun-Brüder und die Schlenker-Brüder. Im Tor begann wieder Petri Vehanen.

Marcel Noebels versucht, Krefelds Goalie Tomas Duba zu überwinden. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
Die Eisbären fanden gut ins Spiel und kamen gleich einmal gefährlich vor das Krefelder Tor, doch der Schuss von Alex Trivellato, welcher noch von André Rankel abgefälscht wurde, ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Danach bekamen die Eisbären gleich zwei Überzahlspiele. Man hatte also früh in der Partie die Chance zur Führung. Die Eisbären fanden zwar schnell den Weg ins Krefelder Drittel, doch dann machte sich große Nervosität bemerkbar. Zu oft versprangen die Scheiben, die Pässe waren zu ungenau gespielt. Man kam zwar auch mal zum Abschluss, aber wirklich gefährlich wurde es für Tomas Duba im Krefelder Gehäuse nur sehr selten.
Wie man sein Powerplay besser nutzt, zeigten dann die Seidenstädter in der zehnten Spielminute. Martin Schymainski mit dem Schuss, Petri Vehanen ließ nur prallen, Daniel Pietta mit dem Pass zu Colin Long, welcher letztendlich den Puck über die Linie brachte – 0:1 (10.). Krefeld war praktisch mit der ersten richtigen Torchance in Führung gegangen. Effektivität nennt man so etwas.
Die Eisbären danach sofort bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Aber nach wie vor fehlte es ihnen an der Genauigkeit im Aufbauspiel. Zu oft wurden die Scheiben leichtfertig weg gegeben. Die Mannschaft wirkte nach wie vor sehr verunsichert. Nur woran das lag, wusste keiner so recht. Man kam zwar in der Folgezeit auch noch zu weiteren Torschüssen, jedoch ließ Tomas Duba im Krefelder Tor weiterhin nichts zu, weshalb es beim Stand von 0:1 aus Sicht der Eisbären in die Kabinen ging.
Zu Beginn des zweiten Drittels machten dann die Krefelder ordentlich Druck auf das Berliner Tor. Die Eisbären

Die Spieler haben den Puck immer im Blick. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
konnten sich kaum befreien, Petri Vehanen musste mal wieder eingreifen. Einmal war aber auch der finnische Goalie geschlagen, als Daniel Pietta in der 25. Spielminute abgezogen hatte. Sein Schuss ging jedoch nur an den Pfosten. Doch genau diese Szene leitete den Berliner Ausgleich ein. Kapitän André Rankel schnappte sich die Scheibe und fuhr einen Konter, welchen er mustergültig alleine abschloss – 1:1 (26.). Eine klasse Energieleistung des Kapitäns. Dennoch war der Ausgleich in dieser Phase eher schmeichelhaft für unsere Jungs.
Fortan beide Mannschaften mit guten Gelegenheiten, doch bis zum nächsten Tor sollte es bis zur 34. Spielminute dauern. Florian Busch mit dem Zuspiel auf Matt Foy, der legte die Scheibe rüber zu Petr Pohl und der Torjäger ließ sich nicht zweimal bitten – 2:1.
Doch die Freude über die erstmalige Führung währte nur ganze 28 Sekunden. Denn Andreas Driendl sorgte für den schnellen Krefelder Ausgleich – 2:2 (34.).
Die Eisbären danach noch einmal mit einer guten Drangphase, in der jedoch T.J. Mulock, Sven Ziegler, Mark Bell und Barry Tallackson gute Chancen vergaben. Somit blieb es bis zur zweiten Drittelpause beim 2:2-Unentschieden.

Krefelds Goalie Tomas Duba ist bereits am Boden, dennoch treffen die Eisbären in dieser Szene das Tor nicht. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
Das Schlussdrittel begannen die Hausherren dann durchaus offensiv. Und für ihren Aufwand sollten sich die Eisbären dann auch belohnen. Der heute sehr starke Kapitän André Rankel mit dem Pass vor das Tor zu Barry Tallackson, welcher Tomas Duba keine Chance ließ – 3:2 (45.).
Danach beide Mannschaften durchaus bemüht, aber nach wie vor mit vielen Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Es war schon erschreckend zu sehen, wie viele Fehler sich beide Mannschaften sowohl im Spielaufbau als auch beim Passspiel leisteten. Beide Mannschaften wirkten immer wieder mal sehr nervös. Zwar kamen sie auch zum Torabschluss, doch für wirklich viel Gefahr sorgten diese Schüsse nun nicht wirklich.
Je näher das Spielende kam, desto mehr versuchten die Gäste noch einmal. Und am Ende sollten sich die Pinguine tatsächlich noch in die Partie zurück kämpfen. Daniel Pietta hatte abgezogen, Petri Vehanen konnte parieren, doch der Puck flog weiter zu Marcel Müller, welcher zum Ausgleich treffen konnte – 3:3 (58.).
54 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit die Krefelder dann noch einmal mit einer Strafzeit. Die Eisbären also nun mit der großen Chance zur Entscheidung. Doch diese verpassten sie kläglich. Sie kamen überhaupt nicht in die Powerplay-Aufstellung, stellten sich da einfach überhaupt nicht gut an. Somit blieb es beim 3:3 nach 60 Minuten.
Die Verlängerung begannen die Eisbären noch in Überzahl, aber diese konnten sie nicht nutzen. Auch Krefeld kam in der 64. Spielminute noch einmal zu einer Überzahl-Gelegenheit. Doch auch die Pinguine konnten diese nicht nutzen. Somit ging es also ins Penaltyschießen. Dort vergaben auf beiden Seiten die ersten beiden Schützen, ehe Barry Tallackson für Berlin und Tyler Beechey für Krefeld trafen. Auch das Penaltyschießen ging also in die Verlängerung. Mit dem besseren Ende für die Eisbären. Matt Foy, der sechste Schütze der Eisbären, sorgte für die Entscheidung und den Zusatzpunkt für die Eisbären.
Ein sehr wichtiger Sieg für die Eisbären, jedoch hat man in der Schlussphase durchaus leichtfertig die drei Punkte verspielt. So kurz vor Schluss muss man einfach das Tor besser verteidigen und das Ding über die Zeit bringen. Das haben die Berliner aber nicht geschafft und beinahe wäre das auch noch schief gegangen. So nimmt man aber immerhin zwei Punkte mit, wenn gleich die Leistung der Mannschaft heute keinesfalls überzeugend war. Ja, man spielte sich durchaus schnell ins Krefelder Drittel vor, doch da wirkte man dann einfach zu nervös und leistete sich unglaublich viele Abspielfehler. Auch der Spielaufbau klappte nicht immer reibungslos. Aber am Ende zählen erst einmal die zwei Punkte. Die sind an diesem Abend das Wichtigste gewesen. Und dann hat sich auch noch gezeigt, wie wichtig die Rückkehr von Kapitän André Rankel und Matt Foy war. Denn beide Spieler trugen sich die Torschützenliste ein, Foy war am Ende sogar der Gamewinner gelungen.