Play-Off-Finale 2014/Spiel 5: Matchpuck für Ingolstadt – Travis Turnbull mit dem Game-Winner

156_DEL_WeltFinale_300d_32EFA9

130px-Koelner-haie-logo_svg

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDer ERC Ingolstadt hat sich am Freitagabend den Matchpuck in der diesjährigen Finalserie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geholt. Die Oberbayern gewannen in der ausverkauften LANXESS Arena bei den Kölner Haien mit 4:3 n.V. (0:2, 2:1, 1:0/ 1:0) und führen somit nun mit 3:2 in der Finalserie gegen die Domstädter. Während die Schanzer am Sonntagnachmittag in eigener Halle den erstmaligen Gewinn der Meisterschaft perfekt machen können, droht den Haien die zweite Vizemeisterschaft in Folge.

Beide Mannschaften hatten heute ein wenig gebraucht, um wieder auf Hochtouren zu kommen. So intensiv und hart umkämpft wie die letzten Spiele war das erste Drittel heute nicht immer. Was aber größtenteils an den Gästen aus Oberbayern lag. Denn der ERCI fand in den ersten 20 Minuten nicht zu seinem Spiel. Die Hausherren waren die klar bessere Mannschaft im Auftaktdrittel. Bereits in der dritten Spielminute hätten die Haie in Führung gehen können, doch Marcel Müller scheiterte an ERCI-Goalie Timo Pielmeier.
Kurze Zeit später lag der Puck im Kölner Tor, Travis Turnbull hatte ihn dort versenkt gehabt. Michel Périard hatte abgezogen, traf jedoch nur den Pfosten. Von dort aus sprang der Puck wieder zurück ins Spiel, wo ihn Turnbull per Oberschenkel ins Tor beförderte. Beim Videobeweis wurde jedoch eine Kickbewegung festgestellt, weshalb der Treffer folgerichtig nicht gegeben wurde. Die Führung wäre auch nicht wirklich verdient gewesen für Ingolstadt.
Doch dieser nicht gegebene Treffer gab den Oberbayern neues Selbstvertrauen und fortan hatten die Panther ihre beste Phase, setzten die Haie mit aggressiven Forechecking gut unter Druck. In dieser Phase traf Patrick Köppchen nur die Latte.
Direkt im Gegenzug hatte Marcel Ohmann mehr Glück. Der Kölner Stürmer nahm den Puck an der blauen Linie direkt und hatte damit Erfolg – 1:0 (9.).
Nur drei Minuten später konnten die Domstädter in Überzahl nachlegen. Eine sehr sehenswerte Kombination schloss Philip Gogulla ab – 2:0 (12.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel begann für Ingolstadt gleich einmal mit einem doppelten Überzahlspiel für etwas mehr als eine Minute. Doch daraus konnten die Mannen von Coach Niklas Sundblad kein Kapital schlagen.
Als die Kölner wieder komplett waren, übernahmen sie wieder das Kommando und hatten gute Chancen, welche sie aber allesamt nicht nutzen konnten. Ingolstadt kurz darauf wieder mit einem Powerplay, aber auch dieses blieb ungenutzt.
Aber endlich war der ERCI in diesem Spiel angekommen, zeigte wieder seine Leistung aus den letzten Spielen. Und prompt belohnten sie sich für ihre Leistungssteigerung auch. Ziga Jeglic mit einem klasse Pass von der blauen Linie Richtung Kölner Tor, wo Robert Sabolic stand und den Puck eiskalt versenkte – 2:1 (31.).
Drei Minuten nach dem Anschlusstreffer hatten die Hausherren die Riesenchance, den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herzustellen. 1:42 Minuten hatten die Haie zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das Powerplay war auch richtig gefährlich, nur konnten die Kölner in diesem keinen Treffer erzielen. Und so kam das, was kommen musste.
Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause setzte sich Thomas Greilinger klasse im Kölner Drittel durch und schloss eiskalt ab – 2:2 (37.).
Doch die Kölner hatten darauf noch eine Antwort parat. Nach einem Bullygewinn von Charlie Stephens kam der Puck zu Torsten Ankert, der von der blauen Linie einfach abzog. Mit Erfolg, denn sein Puck schlug hinter Timo Pielmeier ein – 3:2 (39.). Mit dieser knappen Haie-Führung ging es letztendlich in die Pause.

Im Schlussdrittel merkte man den Oberbayern an, dass sie hier unbedingt den Ausgleich erzielen wollten. Und dieser gelang ihnen auch vier Minuten nach Wiederbeginn. Patrick Köppchen hatte von der blauen Linie abgezogen und zum 3:3 getroffen (44.).
Im Schlussdrittel war es fortan eine Partie auf Augenhöhe, eine Partie, welche hart umkämpft war. Beide suchten immer wieder den Weg zum Tor. Und Köln hätte beinahe die erneute Führung erzielt, doch Mirko Lüdemann traf nur den Pfosten (47.). Nur zwei Minuten später hatten die Haie eine Riesenchance zum 4:3. Köln lief einen 3-auf-1-Konter, Alex Weiß passte den Puck quer rüber zu Charlie Stephens, der den Puck eigentlich nur noch einschieben brauchte. Doch Timo Pielmeier fischte den Schuss von Stephens noch irgendwie weg. Ein Wahnsinns-Save vom ERCI-Goalie. Alle hatten den Puck schon im Tor gesehen, doch da hatte man die Rechnung ohne Timo Pielmeier gemacht.
Im Gegenzug lief Patrick Hager alleine auf Danny Aus den Birken zu, doch auch der Kölner Goalie bewies in dieser Szene seine Klasse und verhinderte den Rückstand.
In der regulären Spielzeit sollte keine Entscheidung fallen und somit ging es in die Verlängerung.

Und da waren die Hausherren die aktivere Mannschaft. Chris Minard vergab gleich zu Beginn eine gute Chance (62.). Eine Minute später hatte Marcel Müller da leere Tor vor sich, doch sein Schuss wurde gerade so noch von Benedikt Schopper geblockt. Auch das darauf folgende Powerplay blieb ohne Erfolg für Köln.
Ingolstadt gab in der Verlängerung nur zwei Schüsse ab (Köln sechs), aber einer davon landete letztendlich im Tor. In der 70. Spielminute schloss Travis Turnbull einen Angriff mustergültig ab und schoss Ingolstadt zum Sieg und damit auch zum Matchpuck.

Während die Oberbayern ihren Coup feierten, trauerten die Domstädter den vergebenen Chancen nach. Köln hatte genügend Chancen, um das Spiel zu gewinnen, doch am Ende zeigten sich die Schanzer im Angriff kaltschnäuziger. Den Sieg hatte der ERC Ingolstadt seinem Goalie Timo Pielmeier zu verdanken, der 44 der 47 Kölner Schüsse parierte. Und natürlich Travis Turnbull, der den Game-Winner erzielte.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.