Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Testspiel gegen Sparta Prag verloren. Drei Tage nach der 3:4-Niederlage n.P. zu Hause verloren die Berliner in Tschechien deutlich mit 1:4 (0:2,0:2,1:0). Eine am Ende verdiente Niederlage, weil man nie zu seinem Spiel gefunden hatte und zudem in Unterzahl gleich satte drei Gegentreffer kassierte. Aber es ist ein Vorbereitungsspiel und die Verantwortlichen um Trainer Serge Aubin werden die Lehren aus diesem Spiel ziehen. Davon kann man ausgehen.

Absolvierte sein erstes komplettes Spiel für die Eisbären Berlin: Goalie Jonas Stettmer (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)
Goalie Jonas Stettmer verhinderte einen höheren Rückstand
Die Hausherren hatten früh im Spiel ein Powerplay, da Kapitän Kai Wissmann auf die Strafbank musste. Lange Zeit sah es so aus, als würden die Eisbären die Unterzahl ohne Gegentor überstehen, doch dann schlug es doch noch hinter Jonas Stettmer im Berliner Tor ein. Vladimir Sobotka mit dem 1:0 für die Tschechen, sieben Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Wissmann (4.).
Die Anfangsphase gehörte den Tschechen, die nach nicht einmal sieben Minuten bereits das nächste Powerplay hatten. Julian Melchiori saß diesmal in der Kühlbox und erneut jubelten die Fans von Sparta Prag. Pavel Kousal, welcher bereits im ersten Spiel am Sonntag in Berlin traf, erhöhte auf 2:0 (7.).
Den Start hatten die Eisbären also völlig verpennt und auch die Disziplin ließ zu wünschen übrig. Das erste Powerplay bot dann aber die Chance, in dieses Spiel hineinzufinden. Nutzen konnte mal die Überzahl nicht, aber immerhin hielt man die Gastgeber in dieser Phase mal vom eigenen Tor fern und gab selbst die ersten Schüsse ab.
In der Folge ging es zwar hin und her, die gefährlicheren Abschlüsse hatten aber nach wie vor die Mannen von Trainer Pavel Gross vorzuweisen. Jonas Stettmer verhinderte ein mögliches 0:3. So blieb es beim 0:2 aus Sicht der Eisbären nach 20 Minuten. Eine Leistungssteigerung musste her, wollte man nicht auch das zweite Testspiel gegen Prag verlieren.

Auch im Mitteldrittel konnten die Spieler von Sparta Prag über Tore jubeln. (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)
Auch im Mitteldrittel finden die Eisbären nicht ins Spiel
In der Pause wird Trainer Serge Aubin sicherlich die Fehler vom Auftaktdrittel angesprochen haben, nur schienen seine Worte nicht bei den Spielern angekommen zu sein. Blaine Byron kassierte die nächste Strafzeit und natürlich nutzte Sparta auch dieses Powerplay aus. Erneut war es Pavel Kousal, welcher Jonas Stettmer überwinden konnte – 0:3 (25.).
Die Hauptstädter fanden nach wie vor keinen Zugriff auf das Spiel, hatten mit den schnellen Tschechen arge Probleme, überhaupt mitzuhalten. Gefühlt wirkte man immer einen Schritt langsamer als die Spieler von Sparta Prag. Bezeichnend dafür war ein Powerplay der Eisbären, in dem die Hausherren einen Konter fahren konnten und Ben Finkelstein den Gegenspieler nur per Haken aufhalten konnte. Die Folge war die nächste Strafzeit gegen einen Berliner Spieler.
In einem weiteren Powerplay in der Schlussphase des Mitteldrittels konnten die Eisbären wenigstens mal für etwas Gefahr sorgen. Dennoch war das viel zu wenig, um gegen ein Top-Team wie Sparta Prag zu gewinnen. Und die Tschechen zeigten den Eisbären heute auch, wie wichtig gute Special Teams sind. Denn bis hierhin fielen alle drei Treffer von Prag in Überzahl. In Unterzahl ließ Sparta kaum etwas zu. Aus diesem Spiel wird man seine Lehren für die nächsten Wochen ziehen müssen.
Kurz vor der zweiten Drittelpause kassierten die Eisbären dann direkt nach einem Bully das 0:4, Michal Repik war der Torschütze gewesen (39.). Mit einem ernüchterndem Spielstand von 0:4 ging es anschließend in die Kabinen.

Erzielte im Schlussdrittel sein erstes Tor seit seiner Rückkehr zu den Eisbären Berlin: Blaine Byron. (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)
Mehr als der Ehrentreffer von Rückkehrer Blaine Byron war nicht drin
Dort schien Serge Aubin die richtigen Worte gefunden zu haben, denn der bis hierhin beste Angriff der Eisbären führte zum Anschlusstreffer. Blaine Byron wurde klasse vor dem Tor angespielt, ließ den tschechischen Goalie alt aussehen und verkürzte auf 1:4 (41.). Der erste Treffer seit seiner Rückkehr zu den Hauptstädtern.
Die Berliner wirkten im Schlussdrittel zu Beginn verbessert, und das nicht nur aufgrund des Treffers. Auch in Unterzahl agierte man deutlich aggressiver und ließ das starke Prager Powerplay nicht mehr so stark zur Entfaltung kommen wie noch in den ersten 40 Minuten.
In der Folge kam aber Prag wieder besser ins Spiel und übernahm mehr und mehr wieder die Kontrolle über das Spiel und hatte zudem auch die besseren Abschlüsse.
Auch im Schlussdrittel ließ die Disziplin der Eisbären zu wünschen übrig. Inzwischen war man schon bei 18 Strafminuten angekommen. Was einfach zu viel ist, aber dieses Problem zieht sich ja schon über Jahre bei den Hauptstädtern.
Am Ende waren die Gastgeber dem 5:1 deutlich näher als die Eisbären. Auch das sagt eigentlich alles über dieses Spiel aus. Am Ende blieb es beim verdienten 4:1-Sieg für die Tschechen. Die Berliner werden die Lehren aus diesem Spiel ziehen und es in zwei Tagen beim nächsten Testspiel besser machen müssen.