5:4: Barry Tallackson verwandelt den „Welli“ in ein Tollhaus

European Trophy 2013:

Eisbären Berlin vs. EC Red Bull Salzburg 5:4 (0:1, 2:2, 3:1) Wellblechpalast: 3700 Zuschauer

WalkersBärenNews 2013/2014 – #3:

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Was war das für ein Eishockeyspiel: Vor 3700 Zuschauern im Wellblechpalast setzten sich die Eisbären Berlin mit 5:4 (0:1, 2:2, 3:1) gegen den EC Red Bull Salzburg durch. Bei der Rückkehr von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson ging es ordentlich zur Sache. Die Zuschauer sahen eine sehr rasante und vor allem sehr ruppige Partie. Diese Partie hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Zum Glück ist ja bald DEL-Saisonstart.

Der Eishockey-Sonntag begann für rund 100 Eisbären-Fans bereits um 13:00 Uhr an den Fanbögen der O2 World. Von dort aus machte sich die Fanszene mit Fahrrädern auf den Weg zum „Welli“. Die „Le Tour de Welli“ war eine sehr lustige Aktion und für jeden auch locker durchzustehen. Denn das Tempo war sehr, sehr gering. Um kurz nach halb Zwei war die Fanszene am Ziel angekommen. Und das alles ohne Doping 😉

Kommen wir aber wieder zurück zum Spiel, welches heute jede Menge Action bot. Die Gäste aus Salzburg

Mächtig was los gewesen vor dem Salzburger Tor. (Foto: eisbaerlin.de)

Mächtig was los gewesen vor dem Salzburger Tor. (Foto: eisbaerlin.de)

begannen sehr stark. Die Mannen von Don Jackson spielten ein starkes Forechecking, setzten die Berliner sofort in deren Drittel unter Druck. Die Eisbären kamen kaum zum Spielaufbau, so drückend war das Forechecking der Salzburger gewesen. Die Hausherren kamen damit zum Anfang überhaupt nicht klar und konnten auch nicht darauf reagieren.
Die Spielweise der Salzburger sollte sich auch bezahlt machen. In der achten Minute gelang Mitch Wahl der verdiente Führungstreffer – 0:1.
In den letzten zehn Minuten wurde es auf dem Eis richtig ruppig. Beide Mannschaften gerieten immer wieder hart aneinander. Die beiden Hauptschiedsrichter Carsten Lenhart und Georg Jablukov hatte jede Menge zu tun und lagen bei ihren Entscheidungen nicht immer richtig. Aus den vielen Überzahlgelegenheiten konnten beide Mannschaften jedoch nichts machen. Chancen erspielten sich beide aber dabei sehr viele.
Und beinahe wäre T.J. Mulock sogar der Ausgleich gelungen, doch Salzburgs Goalie Gracner verhinderte diesen in der 16. Minute mit einem Riesensave. Mulock hatte das halbleere Tor vor sich, doch Gracner parierte den Schuss mit einem „Spagatsave“.
Beim 0:1 blieb es dann bis zur ersten Drittelpause.

Matt Foy setzt zum Check an (Foto: eisbaerlin.de)

Matt Foy setzt zum Check an (Foto: eisbaerlin.de)

Das zweite Drittel begannen die Eisbären in Überzahl, doch nutzen konnten sie diesen Vorteil nicht. Danach ging es etwas ruhiger zu auf dem Eis. Das sollte sich aber in der 26. Minute ändern. Nach einem Check gegen Eisbären-Youngster Vladislav Filin kam es zu einer Schlägerei zwischen mehreren Spielern. Als sich alles beruhigt hatte, schickten die beiden Hauptschiedsrichter jeweils drei Spieler auf die Strafbank. Die Strafbänke sollten sich in der Folgezeit immer wieder füllen. Denn mittlerweile ging es nicht nur ruppig sondern auch teilweise sehr giftig zur Sache.
Nur zwei Minuten nach der Schlägerei gab es den nächsten Aufreger Mitch Wahl foulte Eisbären-Kapitän sehr unsauber mit dem Stock und kassierte dafür folgerichtig eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Dass daraus resultierende Powerplay konnten die Berliner nutzen. Jimmy Sharrow brachte den Puck von der blauen Linie Richtung Tor, Darin Olver fälschte den Schuss unhaltbar ab und somit stand es 1:1 (28.).
In der Folgezeit häuften sich weiterhin die Strafen auf beiden Seiten. Und die Überzahlspiele konnten beide Mannschaften auch nutzen. Zunächst zog Salzburg durch zwei Treffer bei doppelter Überzahl auf 1:3 davon – Manuel Latusa (33./1:2) und Garrett Roe (37./1:3.).
Doch die Eisbären fanden darauf eine Antwort. Laurin Braun konnte 31 Sekunden vor der zweiten Drittelpause auf 2:3 verkürzen. Danach war diese sehr hitzige Drittel vorüber und beide Mannschaften konnten die Gemüter in der Drittelpause erst einmal abkühlen. Auch die Fans konnten sich erst einmal erholen von diesem mitreißenden Drittel.

Doch nach der Pause ging das Spektakel weiter. Vier Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, als T.J. Mulock

Eisbären-Torjubel (Foto: eisbaerlin.de)

Eisbären-Torjubel (Foto: eisbaerlin.de)

das 3:3 erzielte (44.). Nur eineinhalb Minuten später stand der „Welli“ endgültig Kopf. Laurin Braun hatte mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend die Eisbären erstmals in Führung geschossen – 4:3 (46.).
Doch Salzburg gab nicht auf und schlug zwei Minuten später zurück. Daniel Welser überwand Rob Zepp zum 4:4 (48.).
Danach wog das Spiel hin und her, beide Mannschaften hatten immer wieder gute Torchancen gehabt, doch der Puck wollte zunächst nicht ins Tor gehen.
Als sich alle schon auf die Verlängerung eingestellt hatten, kam der große Auftritt von Barry Tallackson. Er lief alleine auf Salzburgs Goalie Gracner zu und ließ diesem keine Chance. Der 5:4-Führungstreffer 19 Sekunden vor dem Ende des Spiels. Der „Welli“ stand Kopf. Die Stimmung war nun fast so, wie 2005 bei der ersten DEL-Meisterschaft der Eisbären. Absolutes Gänsehautfeeling dank Barry Tallackson.
Salzburgs Coach Don Jackson nahm danach zwar seinen Goalie vom Eis, doch zum erneuten Ausgleich sollte es nicht mehr reichen. Die Eisbären setzten sich am Ende knapp mit 5:4 durch.

Während nach dem Spiel die besten drei Spieler ausgezeichnet wurden, war Don Jackson auf die Eisbären-Bank gegangen, um seine ehemaligen Kollegen zu umarmen. Eine sehr schöne Szene. Als bester Spieler wurde übrigens Barry Tallackson von den Eisbären Berlin gewählt. Zweitbester Spieler wurde Eisbär Laurin Braun und drittbester Spieler Daniel Welser von Salzburg.

Danach wurde der erfolgreichste Coach der Eisbären-Vereinsgeschichte gebührend verabschiedet. Don Jackson bekam seinen verdienten Applaus von den Fans und eine Collage von den Eisbären Berlin. Ein letztes Mal machte er die „La Ola Welle“ mit der Fankurve der Eisbären. Danke für Alles, Don Jackson!!!

Fazit:

Salzburg war am Anfang die klar bessere Mannschaft, Die Eisbären fanden erst Mitte des ersten Drittels ins Spiel. Danach lieferten sich beide ein Duell auf Augenhöhe. Es war eine Partie mit sehr hohem Tempo. Beide hätten das Spiel gewinnen können. Am Ende hatten die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite.

Leistung der beiden Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren die Herren Lenhart und Jablukov. Beide hatten jede Menge zu tun und gaben nicht immer eine gute Figur ab. Mal pfiffen sie sehr kleinlich, mal sehr großzügig. Sie ließen eine klare Linie vermissen und lagen nicht immer richtig bei ihren Entscheidungen. Ein sehr unglücklicher Auftritt der beiden DEL-Referees. Note 4-.

Fanstimmung:

Die war heute richtig sensationell gewesen. Man war wieder erinnert an die alten Zeiten, als im „Welli“ ständig so eine Stimmung herrschte. Da bekam so mancher Fan Gänsehaut bei der Stimmung heute. Und es kommt die Frage auf, warum man nicht öfters Spiele im Welli absolvieren kann. Genau da, wo Eishockey am meisten Spaß macht.

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