4:2 – Die Eisbären bauen ihre Siegesserie aus und beenden die der Ingolstädter

Die Siegesserie der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht weiter. Am Sonntagnachmittag gewannen die Hauptstädter vor 3.386 Zuschauern in der Saturnarena beim ERC Ingolstadt mit 4:2 (0:1,2:0,2:1) und feierten somit den vierten Sieg in Folge, während die vier Spiele andauernde Siegesserie der Schanzer heute ihr Ende fand. Womit man aber rechnen musste, haben die Eisbären doch nun sieben der letzten neun Gastspiele in Ingolstadt gewonnen.

Der Respekt war auf beiden Seiten groß. ERCI-Sportdirektor Larry Mitchell sprach vor der Partie von einem „Duell auf Augenhöhe„, während Eisbären-Coach Serge Aubin meinte, „beide Teams spielen gutes Hockey„. Das unveränderte Team der Eisbären fand besser hinein ins Spiel, spielte mit viel Tempo und fuhr die Checks zu Ende. Genau das hatte Trainer Aubin auch gefordert, er wollte volle 60 Minuten von seinem Team sehen und sprach dabei auf die Leistung gegen Krefeld an, als seine Mannschaft nur 40 Minuten gutes Hockey zeigte.
In Ingolstadt hatten seine Jungs schon nach zwei Minuten die erste Möglichkeit in Überzahl zu spielen, als Ex-Eisbär Darin Olver wegen Hakens in die Kühlbox musste. Das Powerplay der Berliner sah auch gut aus, die Aufstellung wurde schnell eingenommen und die Scheibe lief gut, zweimal wurde es auch gefährlich vor ERCI-Goalie Timo Pielmeier, aber ein Torerfolg war den Hauptstädtern nicht vergönnt.
Diesen konnten die Hausherren dann bejubeln. Die Schanzer nutzten einen schlechten Wechsel der Eisbären aus. Die Zuordnung stimmte einmal nicht in der Berliner Hintermannschaft, Kris Foucault mit dem Querpass auf die linke Seite, Tim Wohlgemuth mit viel Platz und Zeit, fuhr bis zum linken Bullykreis, zog trocken ab und der Puck schlug hinter Sebastian Dahm im Eisbären Tor ein – 0:1 (9.).
Fortan waren die Schanzer besser drin im Spiel, es entwickelte sich nun ein auf und ab, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss. Weitere Tore sollten aber keine fallen, auch, weil Sebastian Dahm einen Monstersave auspackte. Ville Koistinen wurde am rechten Pfosten angespielt. Dahm lag bereits auf dem Boden, hatte aber die Fanghand noch ausgefahren. Koistinen sah das halbleere Tor vor sich, zog ab, aber die Fanghand von Dahm schnallte hoch. Ein unglaublicher Save des Berliner Goalies. Somit nahmen die Schanzer ein knappes 1:0 mit in die erste Drittelpause.
Torschütze Tim Wohlgemuth mit seinem Statement zu den ersten 20 Minuten bei Magenta Sport:

Wir haben kurz gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Als wir es geschafft haben, waren wir 17 Minuten dominant.

Die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine, wollten schnell am Spielstand etwas ändern. Und sie sollten es schaffen. Ingolstadt mit der Strafzeit durch Colton Jobke und das zweitschlechteste Powerplay mit dem Tor in Überzahl. Lukas Reichel brachte die Scheibe von der Bande zurück vor das Tor, wo Maxim Lapierre per Rückhand zum 1:1 traf. Allerdings hatte die Nummer 40 der Berliner Glück, traf er doch zunächst den Pfosten und von da aus ging die Scheibe an den Schoner von Timo Pielmeier, wovon sie letztendlich über die Linie rutschte (23.).
Nur 64 Sekunden später führten die Hauptstädter plötzlich. Ryan McKiernan im hohen Slot mit zu viel Platz und Zeit, er zog ab und die Scheibe, welche abgefälscht wurde, schlug hinter Timo Pielmeier im Tor ein – 2:1 (24.).
Danach war mal wieder die Disziplin das große Problem der Mannschaft von Serge Aubin, nahm man doch fünf Strafzeiten in Folge und musste zudem 64 Sekunden in doppelter Überzahl überstehen. Aber das Penaltykilling mit ganz starker Arbeit heute Nachmittag, die Schanzer Panther konnten in den Überzahlspielen zu selten Gefahr erzeugen. Entweder man kam nicht in die Formation oder aber die Eisbären machten die Schusswege gekonnt zu oder aber sie warfen sich in die Schüsse oder aber Sebastian Dahm war mal wieder zur Stelle.
Die Berliner im Anschluss auch nochmal mit einem Powerplay, welches aber eher ungefährlich war. Die Eisbären nahmen das 2:1 mit in die Kabine und Ryan McKiernan sah das bisherige Spiel bei Magenta Sport wie folgt:

Wir müssen weiter Druck ausüben. Es ist ein sehr enges Spiel. Wir haben uns im zweiten Drittel einen Tick besser angestellt als Ingolstadt.

Beide Teams kamen gut aus der Kabine, machten gleich weiter Druck auf das gegnerische Tor, aber es waren die Berliner, die erhöhen konnten. Erneut ein klasse Pass von Youngster Lukas Reichel, welcher die Scheibe genau zwischen zwei Ingolstädter Spieler durchpasste, Maxim Lapierre war der Empfänger, zog vor das Tor, rum um Timo Pielmeier und versenkte die Scheibe letztendlich eiskalt im Tor – 3:1 (43.).
Danach war es weiter ein Spiel, welches von hohem Tempo geprägt war. Es ging rauf und runter, Chancen auf beiden Seiten, ein richtig gut anzuschauendes Eishockeyspiel. Die Eisbären mit richtig starker Defensivarbeit, man verteidigte sein Tor mit allem, was man hatte, warf sich in die Schüsse und Sebastian Dahm ließ die Ingolstädter Spieler reihenweise verzweifeln. So zum Beispiel Kris Foucault bei einem Ingolstädter Powerplay sechs Minuten vor dem Spielende.
Aber vier Minuten vor Schluss war es Tim Wohlgemuth, der den starken Berliner Goalie zum zweiten Mal überwinden konnte. Er kam mit viel Speed über links ins Angriffsdrittel, zog ab und der Puck schlug im rechten oberen Eck ein – 2:3 (56.).
Die Schanzer Panther warfen nun noch einmal alles hinein und hätten beinahe den Ausgleich erzielt. Aber da war er wieder, dieser Teufelskerl Sebastian Dahm. Sean Sullivan mit zwei dicken Chancen, aber Dahm mit zwei Sahne-Saves. Ein unglaublich starkes Spiel von Dahm, welches dessen Kritiker endlich verstummen lassen sollte!!!
Ingolstadts Coach Doug Shedden riskierte alles, nahm 80 Sekunden vor dem Ende Goalie Timo Pielmeier vom Eis, versuchte es fortan mit sechs Spielern. Aber Sean Sullivan vertändelte auf Höhe der Mittellinie die Scheibe, Austin Ortega stürmte davon und Sullivan konnte ihn nur noch per Haken zu Fall bringen. Die Hauptschiedsrichter Iwert und Stolc entschieden folgerichtig auf „technisches Tor“ – 4:2 (60.). Der Schlusspunkt unter diesem richtig guten Eishockeyspiel.

So langsam aber sicher begreifen die Eisbären das neue System ihres Coaches Serge Aubin. In der Defensive steht man von Spiel zu Spiel besser, in der Offensive nutzt man endlich eiskalt seine Chancen, das Penaltykilling sieht richtig stark aus und auch in Überzahl trifft man wieder. Zwar waren das auch heute keine vollen 60 Minuten, wie Aubin sie gefordert hatte, aber insgesamt gesehen eine richtig starke Teamleistung.
Trotzdem muss man erneut Youngster Lukas Reichel erwähnen, den heute erneut fünf NHL-Scouts beobachtet hatten. Sie sahen zwei überragende Torvorlagen der Nummer 44 und werden dies in ihren Notizblöcken vermerkt haben. Goalie Sebastian Dahm spielt seit dem Chicago-Spiel richtig stark und hat den Eisbären mit seinen spektakulären Paraden schon so manchen Punkt gesichert. Maxim Lapierre avancierte mit seinen beiden Treffern zum Matchwinner und auch Austin Ortega krönte seine starke Leistung mit einem Tor kurz vor Schluss. So kann es gerne weitergehen.

Youngster Lukas Reichel sehr bescheiden nach Spielende im Interview bei Magenta Sport:

Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben gut Druck gemacht, aber leider das Tor kassiert. Aber im zweiten Drittel sind wir zurückgekommen, haben unsere Chancen genutzt und ein gutes Penaltykilling gehabt. Ich versuche mein Bestes zu geben, um dem Team zu helfen. 

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