Hattrick! Sean Backman schießt die Eisbären im Alleingang zum 4:2-Sieg in Augsburg

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur. Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven feierten die Eisbären beim letzten Auswärtsspiel des Jahres einen wichtigen und verdienten Auswärtssieg bei den Augsburger Panthern. Im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion setzten sich die Hauptstädter mit 4:2 (1:0,1:0,2:2) durch. Mann des Spiels war dabei ganz klar Top-Torjäger Sean Backman, der mit drei Toren maßgeblich am Auswärtssieg beteiligt war. Aber auch Goalie Petri Vehanen hielt mit seinen großartigen Paraden die drei Punkte am Ende fest. 

Die Eisbären mit einer Änderung im Vergleich zum Bremerhaven-Spiel vom Dienstag. Martin Buchwieser fehlte verletzungsbedingt, Charlie Jahnke rückte für ihn in den Kader.

Die Eisbären wollten vor allem die Anfangsphase überstehen, denn Augsburg beginnt seine Heimspiele immer sehr druckvoll und mit viel Zug zum Tor. So war das auch heute, denn nach gerade einmal einer Minute hatte Trevor Parkes das 1:0 auf dem Schläger, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.
Augsburg kam richtig gut rein in die Partie, aber sie konnten die gute Anfangsphase nicht mit einem Tor krönen. Mit einem Tor krönten dann aber die Eisbären einen Angriff nach acht Minuten. Die Berliner erkämpften die Scheibe, James Sheppard kam über rechts ins Angriffsdrittel, sah Top-Torjäger Sean Backman auf der linken Seite stehen, spielte die Scheibe quer rüber und Backman netzte per Onetimer zu seinem 20. Saisontor ein – 1:0 (8.).
Nur eine Minute später stecke Louis-Marc Aubry die Scheibe durch zu Daniel Fischbuch, der tauchte frei vor Olivier Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Goalie. Wieder nur eine Minute später tankte sich André Rankel klasse durch, scheiterte aber mit seinem Rückhandschuss an Roy. Und fünf Minuten vor der ersten Drittelpause eine weitere gute Chance für Fischbuch, aber erneut war Roy zur Stelle.
Dann wieder die Panther mit Chancen. Zum einen vergab Thomas Holzmann eine gute Chance drei Minuten vor der ersten Pause. Und dann kassierten die Eisbären kurz vor der ersten Drittelpause doch noch eine Strafe, was man ja gegen das drittbeste Powerplay der Liga vermeiden wollte. Und kurz vor der Pausensirene hatten die Hausherren nochmal zwei Riesenchancen, doch Petri Vehanen parierte die Schüsse und hielt das 1:0 zur Pause fest.

Ein paar Sekunden hatte Augsburg noch Überzahl im Mitteldrittel, aber sie konnten es nicht nutzen. Auf Seiten der Eisbären kam Charlie Jahnke nach 45 Sekunden zur ersten Chance, doch er scheiterte mit seinem Onetimer an Roy.
22 Minuten waren gespielt, da spielte Kai Wissmann einen Zuckerpass aus dem eigenen Drittel an die gegnerische blaue Linie, wo Sean Backman lauerte und alleine auf Roy zulief, doch am AEV-Keeper scheiterte.
Die Eisbären kamen richtig stark aus der Kabine, machten unheimlich viel Druck und schnürten die Panther in den ersten fünf Minuten fast ausnahmslos in deren Drittel ein.
Erst nach den fünf Minuten konnte Augsburg das Spiel ein wenig beruhigen und den Berliner Druck aus dem Spiel nehmen.
In den letzten zehn Minuten durften dann auch die Special Teams mal wieder ran. Zunächst eine Strafe gegen Jens Baxmann, Augsburg also erneut in Überzahl. Aber das Penaltykilling der Eisbären leistete gute Arbeit, Thomas Holzmann hatte noch die beste Chance in Überzahl für den AEV.
Dann gab es Strafen auf beiden Seiten, es wurde also 4-gegen-4 gespielt, was die Eisbären aber nicht interessierte. Denn die zogen ein Powerplay auf, machten weiterhin viel Druck, es fehlte einzig und allein der Lohn des großen Aufwands für die Eisbären.
Kurz vor der Drittelpause hatten dann die Eisbären ihr erstes Powerplay, spielten das auch gut, konnten aber kein Tor erzielen. Augsburg überstand die Unterzahl, doch zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause klingelte es dann doch noch im Augsburger Tor. Micki DuPont hatte von der blauen Linie abgezogen, Nick Petersen stoppte die Scheibe vor dem Tor, Sean Backman kam letztendlich an den Puck und schlenzte ihn ins lange Eck – 2:0 (40.).
Mit dem hochverdienten Treffer der Eisbären endeten die zweiten 20 Minuten und die Eisbären lagen nach 40 Minuten mit 2:0 in Augsburg vorne.

Im letzten Drittel sollte die Partie dann noch spektakulärer werden. Gleich zu Beginn eine Strafe gegen die Eisbären und Augsburg erneut in Überzahl. Und die Panther brachten die Scheiben zum Tor, sorgten für viel Druck, aber Petri Vehanen war weiterhin der Fels in der Brandung.
Die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos, aber der Druck der Hausherren war weiterhin enorm. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich der AEV für den Aufwand belohnen sollte. 45 Minuten waren gespielt, als Evan Trupp die Scheibe klasse abschirmte, hinter das Tor zog, die Scheibe wieder vor das Tor spielte und Scott Valentine ins halbleere Tor einschießen konnte. Petri Vehanen lag bereits geschlagen am Boden, weshalb Valentine keine große Mühe hatte, das Tor zu erzielen – 1:2.
Aber die Eisbären gaben die richtige Antwort auf den Anschlusstreffer. Ein Powerplay ließen die Eisbären ungenutzt, aber sie blieben in ihrer Formation. Jens Baxmann hatte von der blauen Linie abgezogen, Roy ließ die Scheibe prallen, Mark Olver legte den Puck quer zu Jamie MacQueen und der hatte das halbleere Tor vor sich – 3:1 (49.). Das achte Tor in den letzten sieben Spielen gegen Augsburg für Jamie MacQueen. Die Panther sind eben sein Lieblingsgegner.
Augsburg gab hier aber nicht auf und kam weiterhin zu sehr guten Chancen. So auch zehn Minuten vor dem Spielende, als Jaroslav Hafenrichter die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor spielte, David Stieler zum Abschluss kam, Vehanen die Scheibe jedoch an die Latte lenkte. Ein klasse Save des Finnen.
Drei Minuten später wurde Charlie Jahnke mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel auf die Reise geschickt, er tauchte frei vor Roy auf, scheiterte jedoch am AEV-Torhüter.
Doch nur wenige Sekunden später gab es erneut Grund zum Jubeln für die Eisbären-Fans. Nick Petersen mit dem Querpass auf Sean Backman, der den Puck direkt nahm und zu seinem dritten Tor an diesem Abend einnetzen konnte – 4:1 (53.). Zugleich das 22. Saisontor der Nummer 61.
Vom Ergebnis her war die Partie nun also entschieden, aber auf dem Eis ging es weiter zur Sache. Vier Minuten vor dem Ende der Partie lieferten sich Daniel Schmölz und André Rankel einen schönen Kampf.
Wenige Sekunden später war Trevor Parkes auf dem Weg Richtung Vehanen, Kai Wissmann störte ihn unsauber, weshalb es Penalty für die Panther gab. Trevor Parkes lief an und tunnelte Vehanen zum 2:4 in Unterzahl (56.).
In der Schlussphase nahm Augsburg dann noch eine Auszeit und den Goalie vom Eis, Strafen gab es auf beiden Seiten auch nochmal. Und Augsburg machte gehörig Druck, wollte hier unbedingt noch einmal treffen. Aber Petri Vehanen ließ nichts mehr zu. Die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit und feierten im 18. Auswärtsspiel der Saison 2017/2018 den zwölften Sieg. Eine starke Bilanz der Berliner.

Die Eisbären haben heute einmal mehr bewiesen, dass sie wieder eine Spitzen-Mannschaft in der DEL sind. Im ersten Drittel haben sie die Drangphase der Augsburger überstanden und zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 geschossen. Im Mitteldrittel entwickelte die Mannschaft von Uwe Krupp einen ungeheuren Druck auf das Augsburger Tor, verpasste es aber, das 2:0 nachzulegen. Dies holten sie dann aber zwölf Sekunden vor der zweiten Drittelpause nach, erneut also ein Tor zum richtigen Zeitpunkt. Und so ging es auch im furiosem Schlussdrittel weiter, als Augsburg völlig verdient den Anschlusstreffer erzielen konnte. Die Eisbären konterten diesen Treffer mit den beiden Toren zum 3:1 und 4:1. Selbst danach gab sich Augsburg nicht geschlagen, aber die Eisbären nahmen den Kampf an, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg, waren sich auch für keine Schlägerei zu schade (siehe Rankel) und sicherten sich am Ende verdient die drei Punkte im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2017. Und das beim Angstgegner in Augsburg, wo man die letzten drei Spiele in Folge und neun der letzten zwölf Gastspiele verlor. Diese Serie hat man zum bestmöglichen Zeitpunkt beendet.

Der dreifache Sean Backman war nach dem Spiel sehr zufrieden und verriet zudem ganz nebenbei, dass er seinen Vertrag in Berlin verlängert hat:

Es war ein gutes Spiel. Wir wollten von der Strafbank fern bleiben, das war wichtig. Es war mit den drei Toren natürlich ein besonderes Spiel für mich.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Die Kommentare sind geschlossen.