11. Auswärtsniederlage in Folge: Zwei Fehler führen zu 0:2-Niederlage bei den Kölner Haien

Auswärtsreisen können sich die Eisbären Berlin und deren Fans weiterhin sparen. Am Sonntagnachmittag setzte es bei den Kölner Haien beim 0:2 (0:0,0:2,0:0) die elfte Auswärtsniederlage in Folge. Und seit dem heutigen Spieltag haben unsere Jungs nun auch offiziell den schlechtesten Angriff (110 Tore) der Deutschen Eishockey Liga (DEL), was angesichts von vier Toren in den letzten fünf Spielen nicht wirklich verwunderlich ist. Der DEL-Rekordmeister taumelt also dem Hauptrunden-Ende entgegen.

Chefcoach Uwe Krupp konnte heute drei Rückkehrer im Team begrüßen. Petri Vehanen hütete wieder das Berliner Tor, Nick Petersen und Marcel Noebels stürmten für die Berliner. Dagegen fielen Bruno Gervais, Micki DuPont, Kyle Wilson, Julian Talbot und Sven Ziegler aus.

Die Eisbären kamen gut aus der Kabine und hatten gleich in den ersten 40 Sekunden der Partie drei gute Chancen. Und nach zwei Minuten bekam man dann auch erstmals die Chance, in Überzahl zu agieren, welche man jedoch ungenutzt ließ.
Uwe Krupp hatte von seinem Team Disziplin gefordert, man sollte die Strafbank vermeiden. Klappte jedoch nur fünf Minuten. Innerhalb von sieben Minuten kassierten die Berliner drei Strafen in Folge, Köln fand so hinein in die Partie. Christian Ehrhoff traf im Powerplay nur das Außennetz, Alex Bolduc vergab eine weitere gute Chance für die Domstädter. Allerdings ließen die Eisbären in Unterzahl nicht mehr zu, spielten teilweise ein sehr aggressives Forechecking und stellten Köln so vor Probleme. Die Hausherren konnten so ihre drei Überzahlspiele nicht nutzen.
Die Eisbären standen weiterhin sehr kompakt hinten, aber komplett konnte man Kölner Angriffe nicht vermeiden. Dane Bayers scheiterte mit seinem Versuch aus dem Slot heraus, Max Reinhart zielte knapp vorbei und T.J. Mulock scheiterte aus kurzer Distanz. Beim Stand von 0:0 ging es in die erste Drittelpause.

Zu Beginn des Mitteldrittels hatten die Hauptstädter noch 37 Sekunden Überzahl, machten daraus jedoch nichts. Kaum waren die Haie wieder vollzählig, kassierten die Eisbären eine völlig unnötige Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Aber mit einem aggressiven Penaltykilling überstand man auch die vierte Unterzahl der Partie schadlos.
Danach plätscherte die Partie für ein paar Minuten vor sich hin, erst ab der 26. Spielminute nahm die Partie wieder an Fahrt auf. Florian Busch mit der großen Chance zur Berliner Führung, doch er schoss knapp vorbei. Im Gegenzug Patrik Hager mit dem Schuss von der blauen Linie, aber Petri Vehanen war zur Stelle. Erneut im Gegenzug die Riesenchance für die Eisbären, Charles Linglet hatte das halbleere Tor vor sich, nahm einen Querpass direkt aber im letzten Moment klärte Hager vor der Linie. Kölns Max Reinhart hatte im Gegenzug auf der anderen Seite ebenfalls Pech, als sein Schuss nur an den Pfosten ging.
Ein Treffer lag hier nun in der Luft und es waren die Hausherren, die in Führung gingen. Constantin Braun mit dem Fehlpass, Dane Byers frei vor Vehanen, der Finne parierte den ersten Schuss und auch den ersten Nachschuss, beim zweiten war aber auch der Berliner Stammgoalie machtlos – 1:0 (30.). Um Byers herum standen vier Eisbären-Spieler (!), aber keiner störte Byers beim Abschluss. Der konnte es so oft probieren, bis die Scheibe im Tor lag. Unglaublich!
Sechs Minuten vor der zweiten Drittelpause tauchten die Gäste mal wieder vor dem Kölner Tor auf. Aber sowohl Nick Petersen als auch Florian Busch setzten ihre Schüsse über das Haie-Tor. Köln sorgte dann kurze Zeit später beim fünften Überzahlspiel für viel Gefahr. Christian Ehrhoff, Shawn Lalonde und Patrik Hager (Pfosten) hatten das 2:0 auf dem Schläger.
Das 2:0 fiel dann zwei Minuten vor der zweiten Drittelpause. Berlin in Überzahl, Köln jedoch mit einem aggressiven Forechecking, sorgten damit für den Puckverlust der Berliner. Nicolas Krämmer und Alex Bolduc liefen den 2-auf-1-Konter und Krämmer schloss diesen mit einem Wahnsinns-Tor ab – 2:0. Was für ein Unterzahlkonter der Haie, wow! Aber eigentlich hätte es das Powerplay der Eisbären nicht geben dürfen, denn statt Strafzeit gegen Christian Ehrhoff zu geben, hätten die beiden Hauptschiedsrichter Hoppe und Schukies einen Penalty für die Eisbären geben müssen. So wurden die Berliner um die Chance zum möglichen Ausgleich gebracht.
Das genau Gegenteil, wie man einen Angriff nicht beendet, zeigte dann Barry Tallackson in der Schlussminute. Tallackson hätte noch weiter Richtung Tor laufen können, zog jedoch zu schnell ab und verfehlte das Tor doch recht deutlich. Da vergab die Nummer 22 eine große Chance zum Anschlusstreffer, aber es passt eben zu seiner Saison. So blieb es beim 0:2 aus Berliner Sicht nach 40 Minuten.

Zu Beginn des letzten Drittels die Berliner mit einem 3-auf-2-Konter, aber Louis-Marc Aubry scheiterte zweimal aus kurzer Distanz an Gustaf Wesslau. Auch danach die Eisbären zwar bemüht, jedoch mangelnde es ihnen an den nötigen Ideen, die kompakte Kölner Defensive zu knacken. Zudem war das Passspiel heute unterirdisch, viel zu viele Fehlpässe unterliefen den Eisbären.
Köln verlegte sich aufs Kontern und hatte neun Minuten vor dem Ende des Spiels einen 3-auf-1-Angriff, doch Ryan Jones scheiterte an Petri Vehanen. Im Gegenzug setzte Nick Petersen die Scheibe über das Kölner Tor.
Den Eisbären lief die Zeit davon und Darin Olver vergab die nächste große Chance. Frei vor Gustaf Wesslau scheiterte er an Kölns Torhüter (58.). Die Eisbären probierten in der Schlussphase noch einmal alles, sie nahmen eine Auszeit und Goalie Petri Vehanen vom Eis. Nach einer Strafe gegen Philip Gogulla konnte man für 1:42 Minuten sogar nochmal mit zwei Mann mehr agieren. Aber den Eisbären gelang heute kein Treffer. Köln warf sich in jeden Schuss und hatte mit Gustaf Wesslau zudem einen sehr starken Goalie zwischen den Pfosten. Köln brachte das 2:0 über die Zeit.

Die nächste Niederlage für die Eisbären Berlin. Man hatte sich im Vergleich zum 1:7-Debakel von Wolfsburg zwar verbessert gezeigt, jedoch steht man auch heute wieder mit leeren Händen da. Dabei stand man vor allem defensiv heute wesentlich besser als in Wolfsburg. Letztendlich führten aber zwei Fehler zu den beiden Gegentoren, was umso ärgerlicher ist. Vorne hatte man zwar auch die ein oder andere Chance, aber diese wurden teilweise kläglich vergeben oder aber ein Kölner Spieler/Torhüter stand dem Tor-Glück der Eisbären im Weg.
Den Eisbären mangelnde es jedoch manchmal auch an den nötigen Ideen, um die kompakte Kölner Defensive zu knacken. Zudem ließ das Passspiel heute zu wünschen übrig. Zu viele Pässe kamen nicht an, auch die Scheibenannahme war heute nicht wirklich gut. Aber um auch mal positive Sachen zu erwähnen. Das Penaltykilling der Eisbären war heute richtig gut, allgemein stand man defensiv deutlich besser als zuletzt. Was letztendlich aber egal ist, wenn man am Ende das Spiel mit 0:2 verliert und erneut ohne Punkte da steht.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Die Kommentare sind geschlossen.