Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit. Die Eisbären werden wie in den letzten Jahren auch wieder komplett in Pink auflaufen, um damit ein Zeichen für die Heilung von Brustkrebs zu setzen. Die Eisbären Berlin treffen am Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zunächst am Freitagabend in der SAP-Arena auf die Adler Mannheim (19:30 Uhr) und am Sonntag in der Arena am Ostbahnhof auf die Grizzlys Wolfsburg (14:30 Uhr). Die Eisbären treffen auf zwei Mannschaften, die in dieser Saison ihren eigenen Erwartungen bislang weit hinterher hinken. Dennoch sollte man sowohl Mannheim als auch Wolfsburg nicht unterschätzen.
Sieht auch Chefcoach Uwe Krupp so, der meint, dass Mannheim wesentlich stärker ist, als es der jetzige Tabellenplatz (6.) vermuten lässt (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 22.10.2015):
Die Mannheimer haben in den zuletzt gespielten Partien ihren Rhythmus gefunden. Sie sind definitiv besser, als das ihr Tabellenplatz aussagt. Gerade auch im Spiel gegen Ingolstadt am Dienstag hat man gesehen, wie stark die Mannheimer Mannschaft spielen kann.
Die Hauptstädter konnten am zurück liegenden Wochenende neues Selbstvertrauen tanken, als man die drei Spiele andauernde Niederlagenserie beendet und zugleich auch die Torflaute besiegt hatte. Augsburg wurde mit 7:3, München mit 5:3 nach Hause geschickt. Vor dem Tor haben die Berliner ihren Torriecher wieder gefunden, erspielten sich gute Torchancen, von denen sie zum Glück auch einige nutzen konnten. Allerdings war die Leistung trotz der beiden Siege und der damit verbundenen sechs Punkte längst nicht komplett zufriedenstellend.
Gegen Augsburg hatte man sich im ersten Drittel ein kleines Chancenplus erarbeitet, dennoch stand es 1:1 nach 20 Minuten. Im Mitteldrittel wirkte man dagegen komplett verunsichert und lag dann auch folgerichtig 1:2 hinten. Aber auf einmal fand man den Kampfgeist zurück und drehte das Spiel noch im zweiten Drittel. Und im letzten Drittel sorgte man dann endgültig für Frustbewältigung, als man Augsburg keine Chance mehr ließ und sich vor dem Tor eiskalt präsentierte.
Gegen München war das Spiel zu Beginn von der Taktik geprägt, weshalb es wenig Torchancen zu sehen gab, man aber trotzdem mit 1:0 führte. Im Mitteldrittel München dann mit unheimlich viel Druck auf das Berliner Tor, wo Petri Vehanen aber mehrfach seine ganze Klasse beweis. Die Eisbären hingegen zeigten sich erneut eiskalt vor dem Tor und schraubten das Ergebnis auf 3:0 hoch. Doch München gab längst noch nicht auf und sorgte im letzten Drittel für noch mehr Druck. Sie verkürzten auf 3:2 und standen kurz davor auszugleichen. Aber eine stark kämpfende Berliner Hintermannschaft sowie ein überragender Petri Vehanen hielten die Führung fest und sorgten somit am Ende dafür, dass man auch diese Partie gewinnen konnte.
Genau diesen Teamgeist, diesen unbändigen Siegeswillen, diese geschlossene kämpferische Leistung muss man am Wochenende auch wieder bringen, um die nächsten beiden Siege einzufahren. Wenn man es dann auch noch schafft, über 60 Minuten konstant die Leistung abzurufen und vor dem Tor wieder so eiskalt auftritt, ist auch am Wochenende wieder ein Sechs-Punkte-Wochenende möglich.
Am Freitag kommt es mal wieder zum absoluten DEL-Klassiker zwischen Mannheim und Berlin. Beide Mannschaften sind zwei Erzrivalen, die dem anderen nicht viel gönnen. In diesen Partien geht es sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen immer sehr emotional zu. Das wird auch morgen Abend wieder so sein. In der Vorsaison gingen die Kurpfälzer als Favorit in die Duelle gegen die Eisbären. Morgen Abend gehen die Berliner als Favorit in dieses Spiel. Denn die Eisbären reisen als Spitzenreiter an und treffen auf den Tabellensechsten. Die Mannheimer können mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht wirklich zufrieden sein. Die Adler haben lange nicht ihre gewohnte Form gefunden und fanden sich daher auch außerhalb der Play-Off-Ränge wieder. Aber anscheinend genau rechtzeitig zum Duell gegen Berlin sind die Mannheimer zurück in die Erfolgsspur gekehrt und haben die letzten drei Spiele in Folge gewonnen. Dabei kassierten sie jeweils nur ein Gegentor. Und wenn man nach der Statistik geht, kann diese Serie auch morgen Abend weiter gehen. Denn von den letzten elf Heimspielen gegen die Eisbären gewann Mannheim deren acht und verlor zudem seit 2011 nur einmal während der regulären Spielzeit gegen die Eisbären.
Am Sonntag stehen die Vorzeichen dann schon ganz anders. Denn mit den Grizzlys Wolfsburg kommt der absolute Lieblingsgegner der Eisbären in die Arena am Ostbahnhof. Von bisher 19 Spielen in der Hauptstadt gewannen die Berliner satte 15. Auch in der Vorsaison gingen beide Duelle an die Eisbären (1:0/3:1). Mit dem bisherigen Saisonverlauf werden die Niedersachsen überhaupt nicht zufrieden sein, aktuell findet man sich nur auf Platz Elf wieder. Zu wenig für die gehobenen Ansprüche in Wolfsburg. Von den letzten zehn Ligaspielen gewann Wolfsburg nur drei. Das 6:5 n.P. in Ingolstadt beendete eine vier Spiele andauernde Niederlagenserie. Die Statistik in der Hauptstadt deutet daraufhin, dass die Wolfsburger ihre Saisonbilanz nicht wirklich aufbessern können. Aber Statistiken sind ja da, um gebrochen zu werden.
Eisbären-Chefcoach Uwe Krupp muss nach wie vor auf die Verletzten Kevin Nastiuk, Mark Bell und Florian Busch verzichten. Zudem sind Vladislav Filin, Kai Wissmann und Jonas Schlenker für Kooperationspartner Dresden im Einsatz.
Die Partie in Mannheim morgen Abend wird von den Herren Aicher und Oswald gepfiffen, die Hauptschiedsrichter der Partie gegen Wolfsburg am Sonntag sind die Herren Haupt und Schimm.
Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Adler Mannheim am 23.10.2015:
Tor:
Petri Vehanen, Marvin Cüpper
Abwehr:
Bruno Gervais, Henry Haase, Frank Hördler, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Constantin Braun
Angriff:
Spencer Machacek, Laurin Braun, TJ Mulock, Shuhei Kuji, Barry Tallackson, André Rankel, Petr Pohl, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler, Marcel Noebels
Verletzt:
Mark Bell (Sprunggelenk), Florian Busch (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Kevin Nastiuk (Verletzung in der Leistengegend)
In Dresden:
Vladislav Filin, Kai Wissmann, Jonas Schlenker