Tabellenführer nach 2:1-Sieg gegen Ingolstadt: Mit starker kämpferischer Leistung zum sechsten Sieg in Folge

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„Wenn du mich fragst wer Meister wird…“ hallte es nach einer Ewigkeit mal wieder durch die Arena am Ostbahnhof. Die Euphorie bei den Eisbären-Fans ist nach zwei enttäuschenden Jahren zurück. Der Grund liegt klar auf der Hand. Die Eisbären haben ihren perfekten Start in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ausgebaut und gewannen am Freitagabend das fünfte Ligaspiel sowie das sechste Pflichtspiel in Folge. Auch Vizemeister ERC Ingolstadt konnte die Eisbären Berlin also nicht stoppen, verlor in der Mercedes-Benz Arena vor 11.624 Zuschauern knapp mit 1:2 (0:1, 1:1, 0:0). Durch den Sieg gegen die Schanzer eroberten die Eisbären die Tabellenführung von den Straubing Tigers zurück und fahren somit als Spitzenreiter zum Bruderduell am Sonntag nach Hamburg.

Bei den Eisbären fehlten heute Abend Mark Bell (Sprunggelenk), Florian Busch (Muskelfaserriss) sowie Vladislav Filin, Marvin Cüpper und Kai Wissmann (alle Dresden). Jonas Schlenker stand für Busch im Kader und Henry Haase kehrte in selbigen zurück. Im Tor stand erneut Petri Vehanen.

Die Eisbären im Angriff, Ingolstadt versucht, Torhüter Timo Pielmeier zu unterstützen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären im Angriff, Ingolstadt versucht, Torhüter Timo Pielmeier zu unterstützen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Das Spiel war in der Anfangsphase geprägt von vielen Zweikämpfen. Beide Mannschaften gingen recht engagiert in die Partie. Torszenen waren daher in den ersten zwei, drei Minuten noch nicht viele zu bestaunen. Aber so sollte es nicht weiter gehen. Es lief die fünfte Spielminute, als Spencer Machacek ins gegnerische Drittel fuhr, die Scheibe zurück auf Jonas Müller spielte, welcher abzog und Timo Pielmeier im ERCI-Tor überwand – 1:0 (5.).
Dieser Führungstreffer gab den Eisbären noch mehr Selbstvertrauen und sie wurden minütlich stärker. Ingolstadt wurde hinten rein gedrängt und sah sich vielen Eisbären-Angriffen ausgesetzt. In der achten Spielminute hatte Laurin Braun dabei die größte Chance zum 2:0, als er alleine Richtung Pielmeier unterwegs war, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.
Die Eisbären setzten Ingolstadt fortan früh unter Druck, ließen kaum einen geordneten Spielaufbau zu, provozoierten immer wieder Fehler, spielten ein sehr aggressives Forechecking, mit dem Ingolstadt arge Probleme hatte. Die Hausherren hatten in der Folgezeit weitere große Chancen, die Führung auszubauen, doch entweder gingen die Schüsse knapp am Tor vorbei oder aber Timo Pielmeier war zur Stelle. Von Ingolstadt war in der Offensive nicht viel zu sehen. Wenn sie doch einmal durch kamen, war Petri Vehanen zur Stelle. Mit einer knappen aber hochverdienten 1:0-Führung der Eisbären ging es in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel machten die Schanzer dann mehr für das Spiel. Nach ruhiger Anfangsphase wurde der ERCI

Petri Vehanen bewies während Ingolstädter Drangphase mehrfach seine Klasse und hielt die Führung der Eisbären fest. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Petri Vehanen bewies während der Ingolstädter Drangphase mehrfach seine Klasse und hielt die Führung der Eisbären fest. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

richtig stark und erspielte sich richtig gute Torchancen. Die Eisbären waren nun in die Defensive gedrängt, verteidigten dort aber mit allem was sie hatten und warfen sich in die Schüsse. Und auch Petri Vehanen zeigte mehrfach seine Klasse im Tor und brachte die Gäste schier zur Verzweiflung. Eigentlich lag in der Ingolstädter Drangphase der Ausgleich in der Luft, aber genau nach der Drangphase der Schanzer konnten die Eisbären erhöhen. Frank Hördler hatte abgezogen, André Rankel lauerte im Slot und fälschte den Puck entscheidend ab – 2:0 (29.). 
Nach diesem Treffer waren die Eisbären nun wieder besser drin in der Partie und übernahmen das Kommando auf dem Eis. Nur einen weiteren Treffer konnten sie nicht erzielen. Von Ingolstadt war nun nicht mehr so viel zu sehen wie noch in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels. Und dennoch gelang Ingolstadt der Anschlusstreffer. Aber der war einer der Sorte „Billard-Tor“. Jared Ross hatte abgezogen, Petri Vehanen konnte den Puck zwar abwehren aber er sprang direkt an den Schläger von Dustin Friesen und von dort aus rutschte der Puck durch die Beine vom Eisbären-Goalie. – 2:1 (38.). Ein sehr unglückliches Gegentor für Vehanen. Dieser Treffer wurde erst nach Ansicht des Videobeweises gegeben. 
Die Eisbären zum Ende des zweiten Drittels nochmal mit einem Überzahlspiel, aber auch da verpassten sie es, höher in Führung zu gehen. So ging es mit einer knappen 2:1-Führung in die Kabinen. Alles noch offen für den Schlussabschnitt.

Marcel Noebels versucht ERCI-Goalie Timo Pielmeier die Sicht zu nehmen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Marcel Noebels versucht ERCI-Goalie Timo Pielmeier die Sicht zu nehmen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Zu Beginn des letzten Drittels merkte man beiden Mannschaften an, dass sie hier darauf bedacht waren, keine Fehler zu machen. Zu eng war der Spielstand, mit einem Fehler hätten die Eisbären entweder erhöhen oder aber Ingolstadt ausgleichen können.
Es waren die Eisbären, die dann nach wenigen Minuten im Schlussdrittel das Spiel wieder in die Hand nahmen und zu Chancen kamen, welche sie aber nicht nutzen konnten. Ingolstadt versuchte es auch gelegentlich, war jedoch auch nicht erfolgreich.
Je näher es dem Spielende ging desto defensiver wurden die Eisbären. Sie konzentrierten sich vermehrt nur noch auf die Defensive, verteidigten klug ihr Tor und ließen Ingolstadt nicht wirklich ins Rollen kommen. Die Schanzer waren zwar bemüht, noch etwas zu tun in der Schlussphase, aber die Eisbären machten das sehr stark und spielten es vor allem klug zu Ende, brachten den knappen 2:1-Vorsprung über die Zeit und feierten somit nicht nur den sechsten Pflichtspielsieg in Folge sondern auch die Eroberung der Tabellenspitze.

Die Eisbären bleiben in der Erfolgsspur. Aber um den Sieg musste man bis zum Schluss kämpfen, aber das taten

Die Eisbären machen die "Welle" mit ihren Fans. Beste Stimmung herrscht zur Zeit in Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären machen die „Welle“ mit ihren Fans. Beste Stimmung herrscht zur Zeit in Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

die Jungs auch. Im ersten Drittel muss man eigentlich eine Zwei-, Drei-Tore-Führung heraus schießen, so viele große Chancen hatte man, aber es stand halt nur 1:0. Im zweiten Drittel wurden die Schanzer dann für einige Minuten richtig stark, machten gehörig Druck und drängten auf den Ausgleich. Immer wieder musste Petri Vehanen in höchster Not klären. Im Verbund mit seinen Vorderleuten gelang ihm das auch. Das 2:0 fiel dann natürlich genau zur richtigen Zeit und danach waren die Eisbären wieder die bessere Mannschaft. Das 2:1 fiel dann sehr unglücklich und sorgte für ein spannendes Schlussdrittel. Dort versuchten beide Mannschaften zunächst nicht viel, danach wurden die Eisbären aktiver und in der Schlussphase verteidigten sie ihr Tor großartig und ließen nichts mehr zu. Eine starke, kämpferische und geschlossene Mannschaftsleistung war heute ausschlaggebend für den Sieg. Jeder kämpft für jeden, dass hat man vor allem während der Ingolstädter Drangphase und in der Schlussphase der Partie gesehen. In dieser Verfassung, mit dem Kampfgeist und dem Selbstvertrauen wird es schwer, die Eisbären zu besiegen. Und mit jedem weiteren Sieg wird das Selbstvertrauen noch größer. Aktuell sind es sechs Siege in Folge. Nummer sieben soll am Sonntag in Hamburg folgen. 

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