Ausgabe #23:
Und sie siegen weiter und weiter und weiter. Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend ihr sechstes Spiel in Folge gewonnen. Gegen die Kölner Haie setzte sich der DEL-Rekordmeister klar und deutlich mit 6:1 (2:0, 3:0, 1:1) durch. Unter den Augen von Eisbären-Legende Steve Walker zeigten die Berliner erneut eine überragende Leistung und begeisterten damit sogar den Ex-Kapitän. Der war nach der Partie sichtlich angetan vom Spiel der Eisbären.
Vor dem Spiel wurden erst einmal zwei Eisbären-Spieler geehrt, die gegen Köln ihr 600. Spiel für die Eisbären Berlin absolvierten. Florian Busch und Jens Baxmann feierten am Dienstagabend gemeinsam ihr Jubiläum. Nach dem Spiel hatten sie ja dann auch allen Grund zur Freude. Wir gratulieren den Beiden natürlich recht herzlich zu ihrem 600. Spiel.

Kölns Goalie Danny Aus den Birken rettet in höchster Not. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
Die erste Chance im Spiel hatten die Gäste aus der Domstadt, doch Ex-Eisbär Alex Weiß scheiterte an Eisbären-Keeper Petri Vehanen. Doch danach übernahmen sofort die Eisbären das Kommando und bauten ordentlich Druck auf das Kölner Tor auf. Die Hausherren konnten sich in der Anfangsphase auch gleich richtig gute Chancen erspielen, doch Danny Aus den Birken im Kölner Tor war zunächst auf der Hut. Aber sein Widerstand war schnell gebrochen.
Es lief die vierte Spielminute, als Petr Pohl den Puck von hinter dem Tor vor das Tor in den Slot spielte, wo Marcel Noebels lauerte und den Puck im Tor der Haie versenkte – 1:0.
In der Folgezeit kamen beide Mannschaften zu Chancen, die Haie hatten sogar ein kleines Übergewicht, doch Petri Vehanen bewies einmal mehr seine Klasse.
Den nächsten Treffer erzielten dann wieder die Eisbären. Die Berliner mit einem Überzahlspiel, Frank Hördler brachte die Scheibe Richtung Tor, wo Antti Miettinen den Puck entscheidend abfälschte und so zum 2:0 traf (13.).
Auch danach die Eisbären noch mit guten Chancen zu erhöhen, doch am Ende blieb es beim 2:0 aus Berliner Sicht nach den ersten 20 Minuten.
Das zweite Drittel begann mit einem Paukenschlag der Berliner. Gerade einmal 31 Sekunden waren gespielt, als

Eisbären-Goalie Petri Vehanen mit einer Glanzparade. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
André Rankel Matt Foy auf die Reise schickte, welcher den Puck zum 3:0 im Tor versenken konnte. Für den Eisbären-Kapitän war es die 200. Vorlage gewesen. Herzlichen Glückwunsch dazu.
Die Haie kurze Zeit später mit einem Powerplay, in welchem Andreas Falk und Alex Weiß Petri Vehanen zu zwei Glanzparaden zwangen. Danach kam es zu einem schönen Kampf zwischen Jimmy Sharrow (Berlin) und Moritz Müller (Köln). Bei den Haien zeigte sich nun der erste Frust. Es ging fortan deutlich ruppiger zur Sache.
Die Eisbären waren davon aber unbeeindruckt und legten einfach nach. In Überzahl war es Barry Tallackson, der einen Abpraller von Darin Olver verwerten konnte – 4:0 (25.).
Drei Minuten später gab es die nächste Schlägerei. Diesmal wurde Vehanen von Maxime Sauvé über den Haufen gefahren, Henry Haase nahm sich den Kölner Stürmer daraufhin vor.
Neun Minuten vor der zweiten Drittelpause konnten die 13.160 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof ein weiteres Mal jubeln. Marcel Noebels schnappte den Haien die Scheibe im Spielaufbau weg, tanzte Danny Aus den Birken aus und traf zum 5:0 (31.). Dieser Gegentreffer war dann endgültig zu viel für den Kölner Goalie, der Platz machte für Ex-Eisbär Sebastian Stefaniszin.
Der bekam fortan auch noch gut zu tun von den Eisbären, die sich nun wieder in einen wahren Spielrausch gespielt hatten. Doch der Kölner Back-up ließ keinen weiteren Gegentreffer zu. Köln kam nur noch selten vor das Tor von Petri Vehanen, der aber bei den wenigen Versuchen der Haie die Oberhand behielt.
Mit einer deutlichen 5:0-Führung ging es also in die zweite Drittelpause.

Kampf um den Puck beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)
Wie im Mitteldrittel gelang den Eisbären auch im letzten Drittel ein schneller Treffer. Diesmal dauerte es 58 Sekunden, ehe Petr Pohl den sechsten Treffer nachlegen konnte. Erneuter Puckverlust der Kölner im Spielaufbau, Florian Busch mit dem Pass auf Marcel Noebels, welcher abzog, doch sein Schuss wurde noch von Pohl entscheidend abgefälscht – 6:0 (41.).
Die Eisbären schalteten nun deutlich zurück, machten nicht mehr so viel Druck auf das Kölner Tor. Bei dem Spielstand allerdings auch verständlich. So kamen die Haie zu ihrem Ehrentreffer. John Tripp fälschte einen Schuss von Andreas Holmqvist entscheidend ab – 6:1 (46.).
Danach passierte nicht mehr viel aufregendes. Die Eisbären versuchten es noch mal gelegentlich in der Offensive, während sich Köln mit der Niederlage abgefunden hatte und ebenfalls nicht mehr so viel tat. Die Eisbären brachten das Spiel souverän zu Ende und ließen sich von ihren Fans verdientermaßen feiern. Diese wünschten der Mannschaft in den letzten Minuten des Spiels noch frohe Weihnachten.
Es ist schon echt unglaublich, wie die Eisbären zur Zeit auftreten. Die Mannschaft zeigt unter Uwe Krupp ein ganz anderes Gesicht. Sie spielen wieder als Mannschaft zusammen, zeigen Laufbereitschaft und geben keinen Puck verloren. Sie spielen ein aggressives Forechecking, mit dem die Gegner große Probleme haben. In der Defensive verteidigen die Eisbären sehr gut und lassen nicht viele hochkarätige Chancen zu. Und wenn doch, dann stehen da hinten mit Petri Vehanen und Mathias Niederberger noch zwei absolut starke Goalies zwischen den Pfosten.
Und vor allem zeigen sich nun Spieler, die zuvor unter Jeff Tomlinson kaum in Erscheinung getreten sind. Als Beispiel sei da Casey Borer genannt, der nach seinem ersten Saisontreffer am Sonntag in Augsburg heute gleich mal zwei Torvorlagen nachlegen konnte. Und auch Marcel Noebels kommt so langsam aber sicher wieder besser in Fahrt, erzielte heute zwei Treffer und bereitete zudem noch einen weiteren vor. Wenn Pohl den Schuss nicht abgefälscht hätte, hätte Noebels sogar einen Hattrick erzielt.
Die Eisbären machen endlich wieder Spaß. Und sie selbst scheinen auch den Spaß am Eishockey wieder gefunden zu haben. In der jetzigen Verfassung sind die Berliner ein sehr unangenehmer Gegner für die Konkurrenz. Man kann gespannt sein, wie die Mannschaft in der jetzigen Form sich gegen die Top-Teams aus Mannheim und München schlagen wird.