Die Eisbären Berlin stehen im Kampf um die Pre-Play-Offs mit dem Rücken zur Wand. Nach vier Niederlagen in Folge ist man in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf den elften Platz abgerutscht. Der Rückstand auf Platz Zehn beträgt vier Punkte. Bei einer weiteren Niederlage morgen Abend gegen die Krefeld Pinguine würde der Rückstand noch größer werden. Und viel Zeit, um diesen dann noch aufzuholen, haben die Berliner nicht mehr. Ganze elf Spiele sind es noch bis zum Ende der DEL-Hauptrunde. Und in diesen Spielen müssen Siege her, um das Minimalziel noch zu erreichen.
Um Krefeld morgen zu besiegen, bedarf es aber einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zum Hamburg-Spiel, welches man deutlich mit 4:7 verlor. Denn gegen Hamburg sah man eine Mannschaft, die lustlos über das Eis schlitterte. Die Spieler machten zu viele Fehlpässe, Torhüter Sebastian Elwing erwischte einen rabenschwarzen Tag und zudem verrannten sich die Spieler zu oft in Einzelaktionen. Die Mannschaft trat einfach nicht als solche auf, ließ Kampfgeist, Leidenschaft und den nötigen Siegeswillen vermissen. Man merkte der Mannschaft zu keiner Zeit an, dass sie wüssten, worum es geht. Es geht um die Pre-Play-Off-Qualifikation, nur scheinen das die Spieler nicht verstanden zu haben.
Nur wie soll man gegen Krefeld eine andere Leistung zeigen, wenn man im Team selbst die Leistung vom Hamburg-Spiel als eigentlich gut ansah? Daniel Weiß z.B. sprach davon, dass „man zwei Drittel lang gut gespielt hätte und dass das Spiel auch hätte anders ausgehen können“.
Lediglich T.J. Mulock sah es so, wie viele Fans auch:
„Wir haben Fehler wie Neunjährige gemacht und uns dadurch immer wieder selbst ins Knie geschossen.“
Bei den Eisbären verschließt man die Augen vor der Realität. Trainer Jeff Tomlinson stellt sich nach jedem Spiel hin und versucht die guten Dinge raus zu suchen. Die schlechten Dinge spricht er gar nicht mehr an. Viel mehr sprach er gestern auf der Pressekonferenz davon, dass alle im Team noch an die Pre-Play-Offs glauben, dass man kämpfen und zurück kommen werde. Es ist ja schön und gut, dass die Jungs anscheinend noch das Selbstvertrauen haben und sagen, sie schaffen die Pre-Play-Off-Qualifikation noch. Nur das Problem in dieser Saison war dieses, dass man den vielen Worten vor den Spielen zu selten Taten hat folgen lassen. Ein Spiel gewinnt man nicht mit vielen Worten sondern mit Taten auf dem Eis. Und an denen hat es der Mannschaft in dieser Saison zu oft gemangelt.
Mit Krefeld trifft man morgen auf die Überraschungsmannschaft der Saison. Die Seidenstädter sind aktuell Dritter in der Tabelle und sorgen auch in dieser Saison wieder für Furore. Mit den Pinguinen sollte man in dieser Saison defintiv rechnen, wenn es in die Play-Offs geht. Die Seidenstädter haben die letzten zwei Spiele in Folge gewonnen. Davor hatte man allerdings zwei Spiele in Folge verloren – darunter ein 3:7 gegen die Eisbären auf eigenem Eis. Es war der letzte Sieg der Eisbären, bevor es vier Niederlagen in Folge setzte.
Eine fünfte Niederlage in Folge ist durchaus denkbar. Wenn man so auftritt, wie am Freitag gegen Hamburg, droht ein erneutes Debakel. Und Krefeld wird sicherlich mit viel Wut im Bauch in die Hauptstadt reisen. Denn wer verliert schon gerne auf eigenem Eis mit 3:7? Keiner und daher wollen die Mannen von Coach Rick Adduono auch Revanche dafür nehmen. Und in Berlin hat sich der KEV zuletzt sehr wohl gefühlt. Zwar hat man die letzten beiden Gastspiele in der Hauptstadt verloren, doch davor feierten die Pinguine fünf Siege in den letzten sechs Spielen in Berlin.
In dieser Saison trafen beide Mannschaften bereits dreimal aufeinander. Zweimal gewannen die Eisbären (3:1 zu Hause/7:3 in Krefeld), einmal Krefeld (2:0 zu Hause). Vieles deutet darauf hin, dass Krefeld diese Serie morgen mit dem zweiten Sieg in dieser Saison gegen Berlin ausgleichen wird.
Los geht die Partie in der Arena am Ostbahnhof aufgrund der TV-Übertragung von Servus TV erst um 17:45 Uhr. Hauptschiedsrichter sind die Herren Haupt und Schimm.