2:4 – Nach der Meister-Zeremonie folgt der Absturz ans Tabellenende

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Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag die dritte Heimniederlage in Folge kassiert. Vor 13 900 Zuschauern musste sich der DEL-Rekordmeister dem Tabellenletzten Straubing Tigers geschlagen. Am Ende stand ein 2:4 (1:2, 1:1, 0:1) auf dem Videowürfel der O2 World. Dabei hatten die Eisbären in diesem Spiel gezeigt, dass sie das Eishockey spielen durchaus nicht verlernt hatten. Sie erspielten sich gute Torchancen, doch im Abschluss fehte einfach das nötige Glück. Aber so ist es eben, wenn es bei einer Mannschaft nicht läuft. Da geht dann fast alles schief, was schief laufen kann. Durch die heutige Niederlage rutschten die Hauptstädter ans Tabellenende, haben also die „Rote Laterne“ von den Niederbayern übernommen.

Dabei hatte dieser Tag so feierlich begonnen. Vor dem Spiel gab es für die Eisbären-Spieler die Meisterringe aus den Händen von Anschutz-Ehefrau Nancy. Danach wurde der siebte Meisterbanner feierlich unter das Hallendach der Arena am Ostbahnhof gezogen. Als die Feierlichkeiten vorüber waren, kamen die Straubing Tigers ebenfalls auf das Eis und so konnte das DEL-Spiel des 11. Spieltages losgehen.

Und die Hausherren kamen gut aus den Startlöchern. Sie zeigten sich beflügelt vom Auswärtssieg in Augsburg und wollten heute gleich nachlegen. Jedenfalls wurde sofort der Weg zum Tigers-Tor von Jason Bacashihua gesucht. Und den Tigers-Schlussmann konnte man dann letztendlich auch in der 6. Spielminute überwinden. Nach einem Patzer der Straubinger Defensive kam Julian Talbot an den Puck und der ließ sich diese Chance nicht entgehen – 1:0.
Dieser Gegentreffer wirkte dann wie ein Weckruf für die Niederbayern, die fortan sich ebenfalls in der Offensive aktiv zeigten. Und in der 9. Spielminute gab es dann auch erstmals Grund zum Jubeln für die Gäste aus Straubing. In Überzahl war Tobias Wörle erfolgreich gewesen – 1:1.
Es entwickelte sich nun ein Spiel, welches hin und her ging, wobei die Eisbären bei den Torchancen leichte Vorteile hatten. Doch wer sie vorne nicht macht, bekommt sie eben hinten. Dieses Sprichwort kam auch heute wieder zur Geltung. Denn 28 Sekunden vor der ersten Drittelpause kam Blaine Down im Slot zum Torschuss, mit dem er die Niederbayern in Führung brachte – 1:2. Einen Torjäger wie Blaine Down soll man halt nicht so alleine vor dem Tor stehen lassen.

Im Mitteldrittel waren es diesmal die Gäste, die den besseren Start erwischten. Erneut waren sechs Minuten gespielt, als der erste Treffer im Mitteldrittel fiel. Ex-Eisbär René Röthke konnte für Straubing während einer Drangphase auf 3:1 erhöhen. Bei diesem Gegentreffer sah Eisbären-Keeper Rob Zepp nicht gut aus, denn der Puck rutschte ihm irgendwie durch und trudelte über die Torlinie.
Nach dem Treffer reagierten die Eisbären mit wütenden Angriffen. Ein Angriff nach dem anderen rollte nun auf das Tigers-Tor zu. Jason Bacashihua sollte nun jede Menge zu tun bekommen. Straubing zeigte sich nur noch sehr selten in der Offensive.
Und die Berliner konnten sich dann auch für ihre Bemühungen belohnen. In der 35. Spielminute sorgte Youngster Alex Trivellato mit seinem ersten DEL-Tor für den 2:3-Anschlusstreffer. Es sollte der Schlusspunkt unter diesem Mitteldrittel sein.

Im Schlussdrittel rannten die Eisbären weiterhin an, waren die überlegene Mannschaft, mussten jedoch bei Kontern der Gäste stets aufpassen. Jason Bacashihua im Tigers-Tor ließ die Hausherren nun reihenweise verzweifeln. Die Berliner erspielten sich richtig gute Torchancen, doch immer wieder stand dieser Teufelskerl Bacashihua im Weg, der am Ende mit seinen Glanzparaden die drei Punkte für seine Mannschaft fest hielt.
EHC-Coach Jeff Tomlinson versuchte am Ende noch einmal alles, nahm Rob Zepp zu Gunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor, doch es sollte nichts mehr bringen. Nach einem Scheibenverlust der Eisbären an der eigenen blauen Linie kam Laurent Meunier an den Puck, welcher keine Probleme hatte, den Puck im verwaisten Berliner Tor unterzubringen. Somit feierten die Straubing Tigers einen durchaus glücklichen Auswärtssieg. Die Eisbären Berlin mussten sich nach einer starken Leistung geschlagen geben und fuhren anschließend mit hängenden Köpfen vom Eis. Begleitet wurden sie dabei teilweise von Pfiffen, aber auch von aufmunternden Applaus. Denn die Leistung heute hat defintiv gestimmt, es hat eben nur das nötige Glück im Abschluss gefehlt.

Fazit:

Ich habe im Spielbericht eigentlich schon alles erwähnt. Unsere Jungs haben heute eine richtig gute Leistung gezeigt, haben endlich mal wieder auf das Tor geschossen (41-mal), doch im Abschluss hatten sie entweder nicht das nötige Glück oder aber fanden im überragenden haltenden Jason Bacashihua ihren Meister. Straubing hatte den Sieg am Ende sicherlich nicht verdient, aber sie waren im Abschluss eben effektiver als die Eisbären und am Ende zählen eben nur die drei Punkte, welche sich die Tigers mit nach Niederbayern nahmen.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren Roland Aumüller und Christian Oswald. Die Beiden zeigten eine gute Leistung, hatten mit dem Spiel keinerlei Probleme. Note 1.

Fanstimmung:

Nun ja, was soll man zu der heute sagen? Die ersten 30 Minuten war es teilweise echt still in der Arena. Da haben nur diejenigen gesungen, die Stimmung machen wollten. Der Großteil der Fankurve (Fanatics, Black Corner, ect.) blieb ruhig. Erst so nach und nach sickerten die Gründe für den Fanprotest durch. Genauere Informationen zu dem Grund, weshalb einige heute die ersten 30 Minuten still blieben, erhaltet Ihr auf der Facebookseite des „Block 211 – NUR DER EHC“.
Ich kann verstehen, dass man anhand der Gründe mächtig sauer ist. Doch was hat die Mannschaft damit zu tun? Rein gar nichts! Die Jungs stecken in der größten Krise seit der Saison 2006/2007 und brauchen unsere Unterstützung mehr denn je. Mit solchen Aktionen schadet man in erster Linie der eigenen Mannschaft. Man soll sich einfach mit den Leuten zusammensetzen, die da was zu sagen haben, aber verdamt nochmal nicht die Mannschaft da mit rein ziehen. Die Jungs sind so schon verunsichert genug, da können sie eine leise Fankurve nicht gebrauchen. Zudem war der Zeitpunkt angesichts der heutigen Meister-Zeremonie eh schon unpassend. Aber wie gesagt, dass ist nur meine Meinung dazu. Ich find scheiße, was derzeit mit der Fanszene gemacht wird, aber sehe es nicht ein, den Protest während des Spiels zu unterstützen. Die Mannschaft darf nicht darunter leiden, weshalb ich heute auch die gesamten 60 Minuten die Mannschaft unterstützt habe.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Jason Bacashihua (Straubing Tigers/Torhüter)

2. Florian Busch (Eisbären Berlin/Stürmer)

3. Blaine Down (Straubing Tigers/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Freitag empfängt der Tabellenletzte den Tabellenvorletzten. Die Eisbären Berlin treffen auf die Hamburg Freezers. Beide Anschutz-Teams befinden sich zur Zeit in der Krise. Eine Mannschaft wird die andere am Freitag noch tiefer in die Krise stürzen. Wer das sein wird, lässt sich nur schwer einschätzen, da beide Mannschaften zur Zeit ihrer eigentlichen Form hinterherlaufen. Es werden am Freitag Kleinigkeiten dieses Kellerduell entscheiden. Ich hoffe auf einen Sieg unserer Jungs, aber auch ein Sieg der Hanseaten ist möglich. Mein Tipp: 3:2.

Gazprom-Spiel:

Gazprom-Export Hockey hat das Benefizspiel gegen die Sven Felski Allstars mit 3:1 gewonnen. Felles Allstars zeigten eine starke Vorstellung und standen dicht vor dem ersten Sieg gegen die Russen. Doch mit zwei Treffern in den Schlussminuten machten die Russen am Ende den Sieg klar.

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