Seit zwei Tagen sind die Eisbären Berlin nun Deutscher Meister der Saison 2012/2013. So langsam aber sicher haben auch wir es realisiert. Es gibt viele Spieler, die an diesem dann doch unerwarteten Triumph ihren Anteil hatten. Einer von Ihnen ist Verteidiger Constantin Braun. Der 25-jährige hat eine sehr starke Saison gespielt. Zu Beginn der Saison fiel er noch aufgrund einer Verletzung aus, kam am Ende dann aber doch noch auf 40 Spiele in der Hauptrunde. Dort gelangen „Tine“ Braun bereits acht Treffer, zudem bereitete er noch 18 weitere Tore vor, kam so also am Ende auf 26 Scorerpunkte.
Und in den Play-Offs konnte Braun diese Leistung bestätigen, ja sogar noch steigern. In 13 Spielen sammelte Braun starke 12 Scorerpunkte (2 Tore/10 Vorlagen). Er war in den Play-Offs der beste Verteidiger und wurde nach dem letzten Finalspiel als MVP (wertvollster Spieler der Play-Offs) ausgezeichnet. Diese Auszeichnung hatte er sich verdient, auch wenn er selbst damit überhaupt nicht gerechnet hatte, wie er gegenüber der Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe vom 23.04.2013) sagte:
Ich hätte eher damit gerechnet, dass der Titel an Julian Talbot oder Rob Zepp geht. Für mich ist sowieso die gesamte Mannschaft der MVP und ich habe nur stellvertretend den Pokal erhalten.
So kennen wir den deutschen Nationalspieler. Bescheiden wie eh und je. Doch Braun darf sich ruhig über diese Auszeichnung freuen, denn er spielte in den Play-Offs sehr stark auf. Man hatte in fast jedem Saisonspiel und auch Play-Off-Spiel das Gefühl, als ob er die gesamte Spielzeit auf dem Eis stehen würde. Immer, wenn irgendetwas auf dem Eis passierte, war „Tine“ Braun dabei. Man kann ihn schon fast als den „Marathon-Mann“ der Eisbären bezeichnen.
Noch in frischer Erinnerung ist sein sensationeller Solo-Lauf am Sonntag gegen Köln vor dem Treffer zum 3:1. Da startete er im eigenen Drittel mit dem Puck und arbeitete sich in einer unglaublichen Weise vor ins Kölner Drittel, wo er dann auch zum Abschluss kam. Sein Schuss ging zwar knapp vorbei, doch Julian Talbot konnte den Abpraller verwerten und traf so zum vorentscheidenden 3:1. In dieser Situation zeigte Braun, was er alles kann. Er selbst sagte dazu folgendes:
In der Situation habe ich die Haie ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt. Ich wusste, wie sie aufbauen würden und in dem Augenblick haben sie ganz schlecht gewechselt.
Es ist schon erstaunlich, welche Entwicklung Constantin Braun bei den Eisbären genommen hat. Vom Nachwuchstalent bis hin zum Führungsspieler. Die Meisterschaft in dieser Saison war für Braun bereits die sechste mit den Eisbären gewesen. Manager Peter John Lee lobt ebenfalls die Entwicklung des deutschen Nationalspielers:
Constantin hat eine wahnsinnige Entwicklung bei uns durchlaufen. Ich erinnere mich noch daran zurück, wie er in der DNL bei uns als Stürmer angefangen hat.
Damals als Stürmer angefangen, ist Braun nun ein fester Bestandteil der Defensive der Eisbären Berlin. Er hat sich in dieser Zeit zu einem unverzichtbaren Führungsspieler entwickelt. Gerne würde sicherlich auch die DEB-Auswahl von seinen Qualitäten bei der bevorstehenden WM profitieren, doch Braun ist sich noch nicht sicher, ob er teilnehmen wird:
Erst mal will ich zur Ruhe kommen, dann in meinen Körper hineinhören. Und dann entscheide ich, wie es weiter geht.