Ausgabe #35:
Es ist vollbracht: Die Eisbären Berlin haben am Ostersamstag das sechste Viertelfinalspiel bei den Hamburg Freezers mit 3:2 (0:0, 3:0, 0:2) gewonnen und somit den Halbfinaleinzug perfekt gemacht. 8.580 Zuschauer in der Hamburger O2 World – darunter gut 1000 Fans aus Berlin – sahen eine sehr spannende Partie, in der die Eisbären nach zwei Dritteln eigentlich schon wie der sichere Sieger aussahen. Doch am Ende wurde es noch einmal so richtig spannend.
Eisbären-Coach Don Jackson musste erneut auf Dominik Bielke, Laurin Braun und Matt Foy verzichten. Sein Trainerkollege Benoit Laporte konnte dagegen auf Eric Schneider wieder zurückgreifen. Der Stürmer hatte seine Matchstrafe abgesessen.
Hinein in das sechste Viertelfinalspiel dieser beiden Mannschaften. Die Hausherren legten ordentlich los und prüften Rob Zepp im Eisbären-Tor gleich einmal. Man merkte den Hanseaten sofort an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Und sie mussten ja auch, denn bei einer Niederlage wäre die Saison für Hamburg beendet gewesen. Die Berliner kamen zwar auch zu Chancen, doch die Hausherren waren die bessere Mannschaft im ersten Drittel. Das zeigte auch die Torschussstatistik, welche 12 zu 6 für Hamburg aussagte. Doch Tore sollten im Auftaktdrittel keine fallen und so ging es beim Stand von 0:0 in die erste Drittelpause.
Im Mitteldrittel hatten sich die Eisbären nun vorgenommen, mehr für das Spiel zu tun. Und das setzten sie auch gleich in die Tat um. Die Eisbären in Überzahl, Darin Olver prüfte Niklas Treutle, doch der konnte diesen Schuss noch parieren. Den Nachschuss drückte aber Barry Tallackson über die Linie – 1:0 (22.). Und nur 93 Sekunden später war es Kapitän André Rankel, der auf 2:0 erhöhen konnte.
Die Hamburger wirkten nun geschockt. Sie hatten das Spiel im ersten Drittel eigentlich im Griff und nun lagen sie auf einmal 0:2 zurück. Die Eisbären sprühten dagegen nun vor Spielfreude und hatten jede Menge Selbstvertrauen.
Und für Hamburg sollte es im Mitteldrittel noch schlimmer kommen. Puckverlust der Hamburger, T.J. Mulock lief auf das Hamburger Tor zu, passte rüber zu seinem Bruder Tyson und der überwand Niklas Treutle – 3:0 (40.).
Die Berliner hatten den Hanseaten in diesem Drittel eindrucksvoll gezeigt, wie man seine Chance nutzt. Diese 3:0-Führung war beruhigend gewesen und sah fast schon wie die Vorentscheidung aus.
Doch da hatte man die Rechnung ohne die Freezers gemacht. Denn die Hanseaten stemmten sich gegen das Saisonaus und konnte kurz nach Wiederbeginn auf 1:3 verkürzen. Thomas Dolak traf nach exakt 42 Minuten und brachte so die Hoffnung beim Hamburger Publikum zurück.
Die Hamburger machten nun ordentlich Druck. Eisbären-Keeper Rob Zepp stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens. An ihm bissen sich die Hamburger Spieler reihenweise die Zähne aus. Die Eisbären konnten sich in dieser Drangphase nur mit unerlaubten Weitschüssen helfen. Erinnerte fast ein wenig an die Spielweise von Hannover unter Trainer Hans Zach, der bei einer Führung immer zu diesem Mittel gegriffen hatte.
Dass das aber nicht lange gut gehen konnte, war auch klar. Und so verwunderte es keinen, dass Brandon Reid in der 56. Minute auf 2:3 verkürzen konnte.
Nun kochte die O2 World in Hamburg. Die Freezers-Fans feuerten ihr Team nach allen Kräften an, die Spieler auf dem Eis gaben noch einmal alles, um sich doch noch in die Verlängerung zu retten. Die Eisbären standen gehörig unter Druck.
41 Sekunden vor Ende des Spiels musste Darin Olver für zwei Minuten auf die Strafbank. Er kassierte die Strafe wegen Beinstellens. Hamburg hatte da schon längst Niklas Treutle aus dem Tor genommen und konnte so nun mit zwei Mann mehr agieren. Doch es half alles nichts mehr. Das Spiel war aus und die Hamburger Saison beendet. Während die Eisbären-Spieler auf dem Eis und deren Fans auf den Rängen feierten, ließen die Freezers-Spieler und deren Anhänger die Köpfe hängen.
Fazit:
Die Eisbären haben diese Partie aufgrund des zweiten Drittel gewonnen. Dort zeigten sie den Hausherren, wie man seine Chancen eiskalt nutzt. Da legten sie den Grundstein für den Sieg. Hamburg war zwei Drittel lang die bessere Mannschaft, war im Abschluss aber nicht so erfolgreich wie die Eisbären. Dennoch waren die Hamburg Freezers über die gesamte Viertelfinalserie gesehen ein wirklich starker Gegner, der letztendlich knapp diese Serie verloren hat.
Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter waren die Herren Stephan Bauer und Willi Schimm. Sie hatten mit dieser Partie kaum Probleme und zeigten eine gute Leistung. Es gab wie so oft Kleinigkeiten, die man hätte anders entscheiden können, aber insgesamt gesehen war es eben eine gute Leistung der Beiden. Note 2.
Fanstimmung:
Die war sehr gut – jedenfalls im Gästeblock. Die rund 1000 Eisbären-Fans hatten die Arena im Griff und machten das Auswärtsspiel so also zu einem Heimspiel. Von den Hamburger Fans kam erst im letzten Drittel nach den beiden Toren etwas Stimmung. Enttäuschend, dass die ihr Team bei einem 0:3-Rückstand nicht unterstützen. Gerade da hätte die Mannschaft die Unterstützung von den Rängen gebraucht.
Betsen drei Spieler des Spiels:
1. Jens Baxmann (Eisbären Berlin/Verteidiger)
2. T.J. Mulock (Eisbären Berlin/Stürmer)
3. Rob Zepp (Eisbären Berlin/Torhüter)
Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:
Am Freitag empfangen die Eisbären Berlin die Krefeld Pinguine zum zweiten Play-Off-Halbfinalspiel. Ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte. Mit den Pinguinen hatten die Berliner schon während der Hauptrunde große Probleme und konnten nur ein Spiel für sich entscheiden. Dass wird eine ganz harte und enge Serie – so wie auch dieses Spiel. Durchaus möglich, dass es hier in die Verlängerung geht. Da kann dann jede Mannschaft das Spiel gewinnen. Viel wird auch davon abhängen, wie Spiel Eins am Mittwoch ausgeht. Mein Tipp: 3:2 n.V.