Im Play-Off-Viertelfinale treffen die Krefeld Pinguine (3.) auf den ERC Ingolstadt (6.). Die Seidenstädter sind bisher die große Überraschung in dieser Saison. Mit vielen jungen Spielern und wenigen Ausländern haben sich die Krefelder Platz Drei und damit Heimrecht im Viertelfinale gesichert. Für viele Experten galten die Krefelder vor Saisonbeginn als Außenseiter ohne Play-Off-Chance. Ingolstadt hat bisher eine sehr solide Saison gespielt und sich wie erwartet direkt fürs Viertelfinale qualifiziert. Dort gelten die Panther für viele als einer der Geheimfavoriten. Beide Mannschaften treffen erstmals in den Play-Offs aufeinander. In der Hauptrunde konnte Ingolstadt alle vier Duelle für sich entscheiden. Vorteil also für Ingolstadt.
Auf der Torhüter-Position verfügen beide Mannschaften über jeweils einen guten Keeper. KEV-Keeper Scott Langkow wehrte 90,6 % aller Schüsse ab und kam am Ende der Hauptrunde auf einen Gegentorschnitt von 2,60 pro Spiel. Krefelds Dauerbrenner feierte einen Shut-out. ERC-Goalie Ian Gordon wehrte 90,9 % aller Schüsse ab und kam auf einen Gegentorschnitt von 2,49 pro Spiel. Gordon feierte vier Shut-outs. Ingolstadts Back-up Markus Janka absolvierte 20 Spiele in der Hauptrunde (89,6 %/2,98/0 SO). Bei den Torhütern hat also keiner einen Vorteil.
In der Defensive kassierten beide in etwa gleich viele Gegentore. Krefeld bekam 145 Gegentreffer, Ingolstadt 149. Bei beiden Mannschaften gibt es keinen wirklichen Verteidiger, der heraus ragt. Beim KEV waren Mitja Robar ((4 Tore/18 Vorlagen) und Richard Pavlikovsky (9/11) noch die besten Defender. Bei Ingolstadt waren es Michel Periard (7/14) und Routinier Jakub Ficenec (5/14). Also auch hier sehe ich kein Team wirklich im Vorteil.
Auch bei den erzielten Toren in der Hauptrunde lagen beide dicht beieinander. Krefeld erzielte 166 Tore, Ingolstadt 161. Überragend auf Seiten der Seidenstädter in der Hauptrunde war das Trio Boris Blank (20/32), Herberts Vasiljevs (18/29) und Francois Methot (14/28). Bei Krefeld kamen gleich sieben Spieler auf über 30 Scorerpunkte. Bei Ingolstadt waren das nur fünf Spieler. Beim ERCI waren Derek Hahn (20/24), Thomas Greilinger (16/28) und Jared Ross (10/32) die besten Stürmer in der Hauptrunde. Beide Mannschaften haben fast gleich viele Tore in der Hauptrunde erzielt, beide verfügen über starke Stürmer. Auch hier kein Team im Vorteil.
Kommen wir zu den Special Teams und da liegen die Ingolstädter vorne. In Überzahl kam der ERCI auf eine Quote von 20,83 %. Nur Vorrundensieger Mannheim war besser als Ingolstadt. Krefelds Powerplayquote lag nur bei 15,98 %. In Unterzahl hat der KEV die Nase leicht vorne – 83,94 % zu 82,40 %. Bei den Unterzahltoren liegen beide Teams fast gleichauf – Krefeld hat fünf, Ingolstadt sechs Tore in Unterzahl erzielt.
Fazit:
Beide Mannschaften sind fast gleich stark. Lediglich bei den Special Teams hat Ingolstadt im Powerplay die Nase vorne. Es dürfte eine sehr enge und spannende Serie werden, in der am Ende vielleicht der Heimvorteil den Ausschlag geben könnte. Der Krefelder KönigPalast ist ein Hexenkessel, der die Hausherren noch einmal extra anspornen wird. Ich traue dem KEV hier durchaus den Sprung ins Halbfinale zu. Die „jungen Wilden“ werden sich knapp in sieben Spielen durchsetzen. Mein Tipp: Krefeld vs. Ingolstadt 4:3