Im ersten Pre-Play-Off-Duell treffen die Thomas Sabo Ice Tigers (7.) und die Grizzly Adams Wolfsburg (10.) aufeinander. Die Franken sind vor der Saison als Geheimfavorit in die Saison gestartet und konnten den Großteil der Hauptrunde nicht überzeugen. Erst gegen Saisonende kamen die Franken besser in Schwung und haben sich letztendlich souverän für die Pre-Play-Offs quelifiziert. Ähnlich verlief die Hauptrunde für Wolfsburg. Die Niedersachsen kamen überhaupt nicht in Fahrt und Anfang des Jahres war an eine Pre-Play-Off-Teilnahme nicht zu denken. Durch eine furiose Aufholjagd machten die Wolfsburger aber das Wunder perfekt und stehen somit nun in den Pre-Play-Offs. Beide Mannschaften treffen in den Play-Offs erstmals aufeinander.
Die Bilanz in der Hauptrunde ist ausgeglichen. Beide Mannschaften gewannen jeweils ihre Heimspiele. Nürnberg mit 4:0 und 4:2, Wolfsburg mit 2:1 und 4:3 n.V. Der Heimvorteil könnte also ein Vorteil für die Ice Tigers sein. Allerdings gewann Nürnberg nur zwei der letzten zehn Spiele insgesamt gegen Wolfsburg. Diese beiden Erfolge feierte man jedoch in den letzten beiden Spielen.
Von der Form her sind die Niedersachsen derzeit besser drauf, denn Wolfsburg gewann sieben der letzten zehn Ligaspiele. Nürnberg hingegen gewann nur fünf der letzten zehn Ligaspiele.
Bei den Torhütern hat Wolfsburg die Nase vorn. Nürnbergs Tyler Weiman war nicht die erhoffte Verstärkung in der ersten Saison im Frankenland. Der ehemalige Augsburger Goalie wehrte nur 90,6 aller Schüsse ab (Gegentorschnitt: 2.95 pro Spiel) und feierte einen Shut-out. Man hatte sich mehr von Weiman erhofft. Die Pre-Play-Off-Qualifizierung sicherte in der vergangenen Woche Back-up Andreas Jenike. Durchaus denkbar, dass Jenike auch morgen im Auftaktspiel im Tor stehen wird, denn der Einsatz von Weiman ist wegen einer Knieverletzung fraglich.
Wolfsburgs Goalie Daniar Dshunussow hatte nicht den besten Saisonstart, steigerte sich aber gerade gegen Ende der Hauptrunde und zeigte, dass Wolfsburg auf ihn zählen kann. Zudem verfügen die Grizzlies mit Sebastian Vogl noch über einen sehr guten zweiten Goalie. Dshunussow wehrte 90,9 aller Schüsse ab (GTS: 2,62) und feierte zwei Shut-outs. Vogl wehrte 90,2 aller Schüsse ab (GTS: 2,76) und feierte einen Shut-out.
Die Defensive der Franken war die drittschlechteste der Hauptrunde mit 159 Gegentoren. Nur Iserlohn und Düsseldorf kassierten mehr Gegentreffer als Nürnberg. Wolfsburgs Defensive war mit 150 Gegentoren allerdings auch nicht viel besser. In der Verteidigung der Ice Tigers wird viel auf die beiden Scharfschützen Casey Borer (11 Tore/18 Vorlagen) und James Pollock (8/18) ankommen. Bei Wolfsburg wird viel auf die Leistung von Aaron Brocklehurst (7/23) ankommen, der eine sehr starke Hauptrunde gespielt hat.
In der Offensive waren die Franken in der Hauptrunde wesentlich gefährlicher als Wolfsburg. Nürnberg erzielte 161 Tore, Wolfsburg nur 142. Bei beiden Mannschaften kamen jeweils drei Stürmer auf 40 oder mehr Scorerpunkte. Nürnberg: Eric Chouinard (16/31), Patrick Reimer (21/24) und Connor James (17/23) – Wolfsburg: Matt Dzieduszycki (31/16), Norm Milley (9/35) und Kai Hospelt (21/21). Dzieduszycki war mit seinen 31 Treffern der überragende Spieler der Niedersachsen in der Hauptrunde.
Die Special Teams waren in etwa gleich gut in der Hauptrunde. Nürnbergs Powerplayquote lag bei 17,4 %, Wolfsburgs bei 17,0 %. In Unterzahl lag die Quote der Franken bei 83,5 % und die von Wolfsburg bei 83,9 %. Nürnnerg muss bei eigener Überzahl jedoch aufpassen, denn Wolfsburg hat in der Hauptrunde neun Unterzahltore erzielt.
Fazit:
Der Heimvorteil könnte für Nürnberg sprechen, doch von der Form her und auch von der Bilanz der letzten Spiele gegeneinander dürfte sich Wolfsburg in drei Spielen durchsetzen. Nürnberg vs. Wolfsburg 1:2
