Stefan Ustorf gibt sein Karriere-Ende bekannt!

Einer der ganz Großen im Eishockey hat am heutigen Donnerstag endgültig seine Karriere beendet. Die Rede ist von Stefan Ustorf (39/ s. Foto/ Quelle: black corner 2007). Dass der ehemalige Eisbären-Kapitän seine Karriere beenden würde, war längst klar. Doch bisher war es noch nicht offiziell, was sich heute Mittag bestätigt hat. Denn nun hat er endgültig seinen Rücktritt vom Profisport bekannt gegeben. Nach 21 Jahren als aktiver Spieler, nach über 1200 Spielen. Mit ihm verliert der Eishockey-Sport einen charakterstarken Menschen. Stefan Ustorf hat diese Sportart immer geliebt, hat in jedem Spiel bis zur letzten Sekunde gekämpft. Sein Kampfgeist war immer vorbildlich. Für die jungen Spieler war er stets ein Idol, stand den Youngsters stets mit Rat und Tat zur Seite. Dass man Ihn nie wieder auf dem Eis sehen würde, war sicherlich allen klar gewesen. Doch dennoch traf diese Nachricht heute wohl jeden Eisbären-Fan. Sein letztes Spiel im Trikot der Eisbären – sein insgesamt letztes Eishockeyspiel – absolvierte Ustorf am 06.12.2011. Es war jener Tag, welcher sein Leben für immer verändern sollte. Nach einem Check von Gerrit Fauser (Hannover Scorpions) zog sich Ustorf ein Schädel-Hirn-Trauma zu, an dessen Folgen er noch heute schwer zu leiden hat.

Bei der Pressekonferenz heute Mittag merkte man ihm an, wie schwer es im fiel, sein Karriere-Ende bekannt zu geben. Man sah ihm aber auch an, wie sehr ihn die letzten 14 Monate voller Schmerzen mitgenommen haben. Stefan Ustorf geht es sehr schlecht und leider sieht er auch schlecht aus, was jeden Eisbären-Fans sehr traurig macht:

Die Tatsache ist einfach, dass an eine Rückkehr aufs Eis, eine Rückkehr in den aktiven Leistungssport nicht zu denken ist. Aufgrund meiner Kopfverletzung muss ich leider meinen Rücktritt vom Eishockey erklären.

In seinen 21 Jahren als aktiver Eishockeyspieler hat Ustorf schon viele Verletzungen gehabt. Sein Körper ist durch die lange Zeit als Spieler gezeichnet. Und als nächstes steht für den ehemaligen Eisbären-Kapitän schon eine OP an. Denn wie Ustorf gestern erfahren hat, muss er sich demnächst an der Schulter operieren lassen. Es wird der Auftakt für jede Menge weitere Operationen sein. Man kann für Ihn nur hoffen, dass er irgendwann wieder ein normales Leben führen kann. Er hätte es sich mehr als verdient.

Billy Flynn war bei der Pressekonferenz heute voll des Lobes über Stefan Ustorf:

Wir haben ‘Danke’ zu sagen an Stefan Ustorf. Es gibt zwei Worte, wenn ich an Stefan denke: Herz und Charakter. Stefan macht jede Mannschaft stärker. Ich werde nie vergessen, wie er den Puck in den Kiefer bekommen hat. Welcher andere Spieler wäre aufgestanden und alleine in die Kabine gegangen?! Das war Stefan. So ein Herz, so eine Stärke, so ein Wille.

Für Flynn war Ustorf zusammen mit Beaufait, Walker und Pederson die stärkste Verpflichtung, die Manager Peter John Lee je getätigt hatte. Es zeigt, welchen Stellenwert Stefan Ustorf bei den Eisbären hatte und auch weiterhin genießen wird.

Bei den Eisbären hofft man, dass man Stefan Ustorf nach vollständiger Genesung irgendwie im Verein integrieren kann. Denn er ist nicht nur als Spieler sondern auch als Mensch eine Bereicherung für jedes Team.

Manager Peter John Lee äußerte sich natürlich auch zum Karriere-Ende von Stefan Ustorf:

Ein großes Dankeschön an Stefan Ustorf, dass wir das Glück haben durften, ihn in unserer Mannschaft zu haben. Nicht nur im Eishockey, auch als Mensch war Stefan ein absolutes Vorbild, vor allem, wie er mit unseren jungen Spielern umgegangen ist.

Nicht nur bei den Teamkameraden und den Verantwortlichen der Eisbären war Stefan Ustorf stets beliebt. Auch bei den Fans wurde er relativ schnell zum Publikumsliebling. Auch wenn man daran im Jahr 2004, als er zu den Eisbären kam, noch nicht denken konnte. Denn damals überwiegten die negativen Kommentare angesichts der Verpflichtung. Umso schöner ist es heute zu sehen, wie sehr Ustorf von allen gemocht wird und es zeigt auch, was für ein toller Spieler und sympathischer Mensch er ist. Nicht nur für die jungen Spieler war er ein Vorbild, auch für viele Fans war er ein solches. Und er wird es immer bleiben.

André Rankel, Ustorfs Nachfolger als Kapitän bei den Eisbären, meldete sich selbstvertsändlich auch zu Wort:

Ich möchte vor allen Dingen erst einmal danke sagen an Stefan für die Art und Weise, wie er uns als Spieler, als Mensch all die Jahre begleitet hat. Ich habe sehr sehr viel gelernt von ihm und bin froh, dass ich mit ihm zusammenspielen konnte. Ich muss ehrlich sagen, die Woche, die er jetzt wieder da war, habe ich extrem genossen, weil er jemand ist, mit dem man immer ehrlich sprechen konnte, der immer ne Meinung hatte, den man immer um Rat fragen konnte. Er war immer eine Anlaufstelle, ein Anlaufpunkt. Er hat einem immer weitergeholfen, nicht nur als Eishockeyspieler, sondern auch auf menschliche Art und Weise. Da möchte ich einfach danke sagen.

Mit Stefan Ustorf hat am heutigen Donnerstag ein weiterer wichtiger Leistungsträger der ersten DEL-Meister-Mannschaft seine Karriere beenden müssen. Daran dachte Eisbären-Legende Hartmut Nickel heute als Erstes, als er über Ustorf anfing, zu erzählen:

Es ist eine Tragik, was wir heute erleben müssen. Wenn ich mal so nachdenke, wie viele Spieler uns von der Meistermannschaft 2004/05 bis heute verlassen haben… Das waren so viele gute, charakterlich starke. Oft wurde hier schon danke gesagt. Ich kann mich da nur anschließen. Stefan war die Seele der Mannschaft, André hat das gerade noch mal betont. Stefan war leistungsorientiert, charakterstark und eine Riesenstütze auch für die Trainer. Es ist schade, dass uns der Junge heute sagen muss, es geht nicht mehr. Wir haben immer noch gehofft.

Für Stefan Ustorf kann man ab jetzt nur noch hoffen, dass es ihm bald besser gehen wird und er ein halbwegs normales Leben wieder führen kann. Die letzten 14 Monate waren für Ihn ein Alptraum. Hoffen wir mal, dass es für Ihn nun wieder bergauf gehen wird. Und dann kann man auch nur noch hoffen, dass seitens der Eisbären eine ordentliche Verabschiedung statt finden wird und dass zudem sein Trikot mit der Nummer „14“ unter das Dach der O2 World gezogen wird.

Denn eine Sache ist klar: Stefan Ustorf hat in seiner Zeit bei den Eisbären so viel für den Verein geleistet. Daher verdient er einen gebührenden Abschied. Stefan Ustorf wird immer in den Herzen der Eisbären-Fans bleiben, denn auch bei Stefan Ustorf heißt es:

Einmal ein Eisbär, Immer ein Eisbär!!!

 

 

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