6:2 – Eisbären können endlich mal wieder überzeugen

Ausgabe #27:

Dieser Sieg tat so gut: Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend vor 13.700 Zuschauern in der Berliner O2 World ihr Heimspiel gegen die Thomas Sabo Ice Tigers mit 6:2 (3:1, 1:1, 2:0) gewonnen und damit drei ganz wichtige Punkte im Kampf um die direkte Play-Off-Qualifikation eingefahren. Was jedoch viel wichtiger war als der Sieg und die damit verbundenen drei Punkte war die Tatsache, dass die Berliner auf dem Eis endlich mal wieder überzeugen konnten. Das sah wieder nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung aus, die zusammen gekämpft hat und sich somit die drei Punkte ermöglicht hat.

Eisbären-Coach Don Jackson musste in diesem Spiel auf Dominik Bielke, Laurin Braun und Darin Olver verzichten. Dagegen gab T.J. Mulock nach langer Verletzungspause sein lang ersehntes Comeback. Im Tor stand erneut Rob Zepp.

Im ersten Drittel sahen die Zuschauer in der O2 World Offensiv-Eishockey, wie schon lange nicht mehr. Beide Mannschaften schenkten sich das Abtasten und gaben gleich Vollgas. Sofort wurde der Weg Richtung Tor gesucht, das Mitteldrittel wurde von beiden Mannschaften sehr schnell überbrückt. So war es also kaum verwunderlich, dass beide Teams nach 20 Minuten je 16 Schüsse auf das Tor des Gegner abgaben. Und vier dieser insgesamt 32 Schüsse sollten auch den Weg ins Tor finden, aber der Reihe nach.
Nach neun Minuten waren es die Hausherren, die erstmals an dem Abend jubeln konnten. Die Berliner waren in Überzahl und Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen. Der Puck ging an Tyler Weiman vorbei und somit stand es 1:0 für die Eisbären.
Doch die Freude über die Führung hielt nur 56 Sekunden. Denn dann konnte auch Nürnberg ein Powerplay nutzen. Yasin Ehliz tat dies und glich zum 1:1 aus (10.).
Der Gegentreffer verunsicherte die Eisbären zunächst wieder. Wie in der letzten Zeit so oft. Nürnberg war fortan am Drücker und setzte die Hausherren gehörig unter Druck. Doch Rob Zepp ließ vorerst keinen weiteren Treffer zu.
In der Drangphase der Franken fiel plötzlich der erneute Führungstreffer der Eisbären. Die Berliner waren ein Mann weniger auf dem Eis und Jamie Arniel netzte nach toller Vorarbeit von Florian Busch ein – 2:1 in Unterzahl (15.). Busch hatte Arniel klasse im Slot angespielt.
Als die Berliner Fans den Treffer von Arniel noch feierten, legten die Eisbären nach. Mads Christensen lief alleine auf Tyler Weiman zu und konnte auf 3:1 erhöhen (16.).
Auf den Rängen in der Arena am Ostbahnhof war nun die Hölle los. Zwei Tore innerhalb von 19 Sekunden waren schon mal eine Ansage an die Franken, die bis dahin näher am Führungstreffer waren. So ein klein wenig unverdient war diese Führung zu diesem Zeitpunkt schon gewesen. Aber bis zum Ende des ersten Drittels verdienten sich die Gastgeber die Führung immer mehr, denn nach dem Doppelschlag erhöhten die Eisbären das Tempo noch einmal.
Beim Stand von 3:1 ging es aber erst einmal in die Kabinen.

Quelle: black corner 2007

Im Mitteldrittel waren die Nürnberger zu Beginn die aktivere Mannschaft. Man spürte den Franken sofort an, dass sie sich was vorgenommen hatten für die zweiten 20 Minuten. Und Kapitän Patrick Reimer setzte dieses Vorhaben auch gleich um, als er nach 22 Minuten auf 3:2 verkürzte.
Fortan wackelte die Defensive der Eisbären ein ums andere Mal, aber Rob Zepp verhinderte schlimmeres. In der 29. Minute war aber auch der Eisbären-Torhüter schon geschlagen gewesen. Patrick Reimer hatte Rob Zepp umkurvt, den Puck aber anschließend nur an die Latte geschossen. Da hatten die Berliner mächtig Glück gehabt. Und der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen.
In den letzten zehn Minuten des Mitteldrittels konnten sich die Eisbären zunehmend vom Druck der Gäste befreien und fuhren selber gefährliche Angriffe. Einen davon nutzte Matt Foy (s. Foto unten) zum 4:2 aus (35.). Dieser Treffer gab den Eisbären neues Selbstvertrauen und fortan konnten die Gastgeber das Spiel dominieren, während Nürnberg nach diesem Gegentreffer längst nicht mehr so gefährlich agierte wie noch davor.
Mit einer 4:2-Führung für die Eisbären ging es schließlich in die zweite Drittelpause.

Quelle: black corner 2007

Im Schlussdrittel kontrollierten die Hausherren das Spiel. Von Nürnberg kam nun nicht mehr viel und wenn doch, dann stand ja hinten noch Rob Zepp im Tor. Im letzten Drittel passierte dann auch nicht mehr so viel, wie noch in den beiden Dritteln zuvor. Da merkte man dann schon, dass bei beiden Mannschaften die Kräfte nachließen. Aber trotzdem sahen die 13.700 Zuschauer in der O2 World noch zwei Tore im Schlussabschnitt.
Zunächst war es Tyson Mulock gewesen, der in der 42. Minute auf 5:2 erhöhen konnte. Nach diesem Treffer war dann auch irgendwie die Luft raus. Denn die Eisbären mussten nicht mehr viel tun und Nürnberg konnte nicht mehr viel tun.
Für den Schlusspunkt unter diese sehr gut anzuschauenden Partie sorgte T.J. Mulock, der also gleich in seinem ersten Spiel nach Verletzungspause treffen konnte. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels hatte T.J. Mulock den Puck im mittlerweile leeren Nürnberger Tor versenkt.
Beim 6:2 blieb es dann auch bis zum Schluss und so konnten sich die Eisbären und deren Fans über drei ganz wichtige Punkte freuen, während die Franken mit gesenkten Köpfen das Eis der O2 World verließen.

Quelle: black corner 2007

Fazit:

Das war ein ganz wichtiger Sieg. Und er war vor allem verdient. In den ersten 30 Minuten sah die Defensive der Eisbären zwar noch nicht wirklich gut aus und wackelte ein ums andere Mal, aber in den zweiten 30 Minuten sah das schon wesentlich besser aus. In der Offensive konnten die Berliner überzeugen und auch das Über-/Unterzahlspiel sah deutlich verbessert aus. Darauf lässt sich aufbauen und wir Fans können wieder darauf hoffen, dass es mit der direkten Play-Off-Qualifikation doch klappt.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren die Herren Willi Schimm und Alfred Hascher. Ich muss sagen, beide pfiffen durchaus gut. Wie so oft gab es auch diesmal wieder Kleinigkeiten, die man hätte anders entscheiden können, aber insgesamt gesehen kann man mit der Leistung zufrieden sein. Was man bei den beiden Herren ja eher selten gesagt hat in der Vergangenheit… Note 2.

Fanstimmung:

Also die Fanstimmung war jetzt nicht überragend gewesen, aber für ein Dienstagsspiel war sie ordentlich. Die Fans standen wie der „siebte Mann“ hinter den Eisbären und haben der Mannschaft somit auch geholfen, dass die drei Punkte in der Hauptstadt geblieben sind. Sowohl auf der Leistung der Mannschaft als auch auf der Leistung der Fans lässt sich für die nächsten Spiele aufbauen.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Frank Hördler (Eisbären Berlin/Verteidiger)

2. Patrick Reimer (Thomas Sabo Ice Tigers/Stürmer)

3. Tyson Mulock (Eisbären Berlin/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Bereits am kommenden Sonntag gastieren die Krefeld Pinguine in der Berliner O2 World. Dort erwartet uns ein echtes Spitzenspiel, denn nach derzeitigem Stand würde dort der Tabellenvierte auf den Tabellendritten treffen. Es geht in der Partie als um einen Platz unter den ersten Vier, welcher Heimrecht im Viertelfinale bedeuten würde. Wenn die Eisbären erneut so auftreten wie gegen Nürnberg und dazu die Fehler in der Defensive abstellen, dann dürften sie dieses Spiel knapp gewinnen. Mein Tipp: 4:3 n.P.

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