3:4 – Eisbären verlieren 1. DEL Winter Game knapp

Das erste Winter Game in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist Geschichte und hat mit den Thomas Sabo Ice Tigers den ersten Sieger gefunden. Die Franken setzten sich im Frankenstadion vor rund 50.000 Zuschauern mit 4:3 (0:0, 1:1, 3:2) gegen die Eisbären Berlin durch und verewigten sich somit in den Geschichtsbüchern der DEL. Das Spiel begann mäßig, entwickelte sich aber mit zunehmender Spieldauer zu einem echten Krimi, bei dem die Franken am Ende das Eis durchaus verdient als Sieger verließen.

Die Vorfreude war die ganze Woche über schon bei allen Beteiligten riesig gewesen und als es dann um 16:37 Uhr endlich los ging, waren alle froh gewesen. Der Puck zum ersten DEL-Freiluftspiel wurde eingeworfen und fortan kämpften beide Mannschaften um den Sieg beim ersten DEL Winter Game und natürlich auch um die drei Punkte. Denn bei dem ganzen drum herum durfte man nicht vergessen, dass es ein Ligaspiel war, welches für beide Teams auch noch sehr wichtig war. Denn vor dem Spiel trennten beide Mannschaften nur sechs Punkte. Nach dem Spiel sollten es nur noch drei Punkte Vorsprung für Berlin auf Nürnberg sein. Aber der Reihe nach.

Man merkte den Spielern an, dass sie sich zunächst erst einmal auf die neuen und ungewohnten Bedingungen einstellen mussten. Denn während des Spiels nieselte es durchgängig, was es den Akteuren auf dem Eis noch schwerer machte. So brauchten die Mannschaften ihre Zeit, um sich an alles zu gewöhnen.
Es war in den ersten 20 Minuten kein hochklassiges Eishockey, spannend war es aber auf jeden Fall. Die Eisbären hatten zwar mehr Schüsse auf das Tor abgegeben (14:9), doch die besseren Chancen hatten die Nürnberger gehabt. Und die Franken hätten in der fünften Minute sogar beinahe die Riesenchance gehabt, in Führung zu gehen. Connor James befand sich gerade auf dem Weg Richtung Eisbären-Goalie Rob Zepp, als ihn Jimmy Sharrow nur mit einem Foul stoppen konnte. Doch statt des möglichen Penaltys gab es nur eine Zwei-Minuten-Strafe für Sharrow. Das folgende Powerplay blieb jedoch ungenutzt.
Die Eisbären waren im Auftaktdrittel vor allem sehr konteranfällig. Nürnberg lief des Öfteren 2-auf-1-Konter, doch an Rob Zepp war zunächst kein vorbeikommen.
Die beste Chance auf Seiten der Eisbären in den ersten 20 Minuten war ein Pfostenschuss gewesen. Torlos ging es dann in die erste Drittelpause, welche 20 Minuten lang war.

Im Mitteldrittel wurde das Spiel dann so langsam aber sicher besser und beide Mannschaften kamen nun besser mit den äußeren Bedingungen klar. Es gab nun deutlich mehr Torraumszenen zu sehen, doch auf den ersten Treffer musste man weiterhin warten.
Und zwar bis zur 33. Minute. Dann fiel er endlich, der erste Treffer im ersten DEL Winter Game. Die Nürnberger hatten gerade ein Unterzahlspiel schadlos überstanden und gingen nur wenige Sekunden später mit 1:0 in Führung. Über Steven Reinprecht und und Yan Stastny kam der Puck zu Connor James, der den Puck im Tor versenkte. Der Jubel der Franken war riesengroß gewesen. Man merkte richtig, wie erleichtert die Ice Tigers über diesen Führungstreffer waren.
Connor James war es auch, der gegen Ende des zweiten Drittels die große Chance hatte, auf 2:0 zu erhöhen. Doch er vergab diese Chance. Praktisch im Gegenzug fiel dann der Ausgleich für die Eisbären. Die Berliner waren in Unterzahl und Florian Busch lief mit dem Puck Richtung Nürnberger Tor. Er zog einfach mal ab und der Schuss schlug hinter Tyler Weiman ein – 1:1, zwei Sekunden vor dem Ende des Mitteldrittels und sogar in Unterzahl!
Mit diesem Paukenschlag endete das zweite Drittel und es stand den rund 50.000 Zuschauern noch ein spannendes Schlussdrittel bevor. Und das sollte es auch in sich haben.

Denn in den letzten 20 Minuten des ersten DEL Winter Games ging es ordentlich zur Sache und es sollten auch satte fünf Tore fallen. Nach zehn Minuten wurden übrigens die Seiten getauscht.
Den Anfang machten widerrum die Hausherren. Die Franken erkämpften die Scheibe, passten zurück auf Tim Schüle, dessen Schuss hinter Rob Zepp einschlug – 2:1 (42.). Während die Nürnberger Fans noch das Tor feierten, glichen die Eisbären auf dem Eis schon wieder aus.
André Rankel schnappte sich den Puck und schloss seine Einzelleistung klasse ab – 2:2 nur 27 Sekunden später (43.).
Das Spiel nahm nun an Fahrt auf und es ging hin und her. Es wurde von Minute zu Minute spannender. Und zum dritten Mal konnten die Franken vorlegen. 47 Minuten waren gespielt, Yan Stastny hatte das Bully gewonnen, Patrick Reimer schnappte sich den Puck und fuhr hinter das Tor der Berliner. Von dort zog er ab, traf Rob Zepp irgendwie so unglücklich, dass der Puck von Zepp aus ins Tor trudelte. So lag Nürnberg erneut vorne – 3:2 (47.).
Die Eisbären waren danach bemüht und wollten den Ausgleich erzielen, doch immer wieder scheiterten sie an Tyler Weiman im Nürnberger Tor.
Für die Vorentscheidung im ersten DEL Winter Game sorgte dann Jason Jaspers. Drei Eisbären-Spieler bearbeiteten hinter dem Tor zwei Nürnberger Spieler. Die Nürnberger brachten den Puck trotzdem vor das Tor, wo Jason Jaspers ungestört einschießen konnte – 4:2 (54.). Da waren die Berliner selber schuld gewesen, denn die Zuordnung hatte in diesem Moment überhaupt nicht gestimmt. Drei Spieler kümmerten sich um zwei Spieler und so stand der Torschütze völlig frei.
Auch nach diesem Treffer waren die Eisbären bemüht, doch sie fanden nur selten einen Weg durch die gut stehende Defensive der Nürnberger.
EHC-Coach Don Jackson nahm rund eine Minute vor dem Ende des Spiels eine Auszeit und danach Goalie Rob Zepp vom Eis. Und mit einem Mann mehr auf dem Eis erzwangen die Eisbären tatsächlich noch den 4:3-Anschlusstreffer. T.J. Mulock brachte den Puck irgendwie über die Linie. Wie genau, wussten die beiden Hauptschiedsrichter Lars Brüggemann und Daniel Piechaczek aber auch nicht und deswegen fuhren sie zum Videobeweis. Nach Ansicht des Videobeweises gaben sie dann den Treffer und so standen uns noch spannende und nervenaufreibende 47 Sekunden bevor. Denn so lange war noch zu spielen im Frankenstadion.
Die Eisbären versuchten noch einmal alles, aber es sollte nicht mehr reichen. Die Ice Tigers brachten den knappen Vorsprung über die Zeit und feierten somit den Sieg im ersten DEL Winter Game und sicherten sich die drei Punkte.

Insgesamt gesehen haben die Thomas Sabo Ice Tigers das Spiel schon verdient gewonnen. Man merkte den Franken an, dass sie dieses Spiel irgendwie mehr gewinnen wollten als die Eisbären. Die Berliner zeigten zwar nach den Rückständen Moral, jedoch konnte man mit der Leistung der Eisbären nicht komplett zufrieden sein.

Bilder zum Spiel findet Ihr auf unserer Facebookseite und zwar genau hier!

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