6:4 gegen Augsburg – Eisbären beweisen große Moral

logo_WBN_1415Ausgabe #31:

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svg150px-AEV_Panther_svg

Die Eisbären Berlin haben ihre vier Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. Am Freitagabend besiegten die Hauptstädter in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof die Augsburger Panther mit 6:4 (2:4, 2:0, 2:0) und sicherten sich somit drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die Play-Off-Plätze. Allerdings sah es zu Beginn überhaupt nicht danach aus, als würden die Eisbären heute das Eis als Sieger verlassen. Denn es lief überhaupt nichts zusammen und bei Augsburg hatte man das Gefühl, als ob jeder Schuss ein Treffer war. Doch die Berliner bewiesen große Moral und drehten die Partie am Ende noch in einen Sieg um.

Eisbären-Coach Uwe Krupp konnte gegen Augsburg beinahe aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Constantin Braun und Mark Bell standen nicht zur Verfügung. Alle anderen vor der Länderspielpause noch verletzten Spieler waren wieder einsatzbereit. So auch Matt Foy, welcher heute sein 100. Spiel für die Eisbären absolvierte. Herzlichen Glückwunsch dazu an dieser Stelle. Im Tor stand Petri Vehanen.

Das Augsburger Tor ist leer und trotzdem schaffen es die Eisbären in dieser Situation nicht, den Puck im Tor unter zu bringen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Das Augsburger Tor ist leer und trotzdem schaffen es die Eisbären in dieser Situation nicht, den Puck im Tor unter zu bringen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Hinein in das erste Drittel, welches den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Gäste aus Augsburg erwischten einen perfekten Start in die Partie. Es lief die vierte Spielminute, als die Gäste, die die letzten 16 Gastspiele in Folge verloren hatten, erstmals an diesem Abend jubeln konnten. Casey Borer mit dem Puckverlust hinter dem eigenen Tor, Steffen Tölzer mit dem Zuspiel auf Ivan Ciernik und der überwand Petri Vehanen im Eisbären-Tor – 0:1 (4.).
Nur 20 Sekunden später lagen sich die Augsburger Spieler erneut jubelnd in den Armen. Die Panther gewannen das Bully nach dem Tor, fuhren sofort Richtung Eisbären-Tor, wo T.J. Trevelyan zum Abschluss kam und Vehanen keine Chance ließ – 0:2 (4.).
Die Fans der Eisbären sowie die Mannschaft wirkten nach diesem Doppelschlag geschockt. Niemand hatte mit so einem Beginn gerechnet. Aber die Eisbären machten es den Augsburgern auch sehr einfach, die Defensive glich einem Hühnerhaufen. Da stimmte die Zuordnung überhaupt nicht und so hatte Augsburg leichtes Spiel. Nach vorne lief auch nicht so viel zusammen, man bemühte sich zwar, aber die letzte Genauigkeit fehlte noch.
Dennoch kamen die Berliner in der neunten Spielminute zum Torerfolg. Einen Schuss von Casey Borer fälschte T.J. Mulock ab, AEV-Goalie Markus Keller konnte den Schuss parieren, doch den Abpraller verwertete Julian Talbot – 1:2 (9.).
Und keine zwei Minuten später stand es auf einmal 2:2. Und das Tor konnte sich sehen lassen. Kapitän André Rankel erkämpfte sich im eigenen Drittel die Scheibe und kämpfte sich dann bis zum Augsburger Tor durch, wo er am Ende Markus Keller keine Chance ließ – 2:2 (11.). Ein Wahnsinns-Tor des Kapitäns, der die Arena damit zum toben brachte.
Doch der Tag der offenen Tür sollte weiter gehen. Und diesmal waren wieder die Gäste dran. Die Panther in Überzahl, James Bettauer kam im Slot zum Schuss und brachte den AEV wieder in Front – 2:3 (13.).
Und Augsburg machte daraus wieder einen Doppelschlag. Die Panther mit dem Torschuss, Vehanen ließ nur prallen und Philip Riefers überwand Petri Vehanen – 2:4, 39 Sekunden später (14.).
Die Eisbären-Defensive hatte im ersten Drittel ihren Namen überhaupt nicht verdient, die Zuordnung stimmte hinten wie vorne nicht und man machte es Augsburg kinderleicht, hier die Tore zu erzielen. Die Gäste hätten hier gut und gerne noch weitere vier Tore erzielen können, so schlecht verteidigten die Berliner das im ersten Drittel. Nach vorne versuchten die Hausherren danach noch einiges, aber erfolgreich waren sie in ihren Aktionen nicht und somit endete das katastrophale erste Drittel mit einem 2:4-Rückstand aus Berliner Sicht.

Ins Mitteldrittel fanden die Eisbären bessern hinein. Die Mannschaft wirkte nun im Vergleich zum ersten Drittel

Der Augsburger Torschuss ist eine sichere Beute für Eisbären-Goalie Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Der Augsburger Torschuss ist eine sichere Beute für Eisbären-Goalie Petri Vehanen. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

verbessert, stand wesentlich sicherer in der Defensive und ließ die Augsburger längst nicht mehr so einfach vor das Tor kommen. Die Eisbären hatten nun mehr Struktur in ihrem Spiel und die Zuordnung stimmte nun auch wesentlich besser als noch im ersten Drittel.
Und für ihren Aufwand konnten sich die Eisbären auch belohnen. Über Frank Hördler und Henry Haase kam die Scheibe zu Antti Miettinen, welcher auf 3:4 verkürzen konnte (26.).
Kurze Zeit später wäre Augsburg beinahe wieder zwei Tore vorne gewesen, doch Greg Moore scheiterte an Petri Vehanen im Eisbären-Tor.
Und so passierte acht Minute vor dem Ende des zweiten Drittels das, was sich mittlerweile angedeutet hatte. Die Eisbären in Überzahl, Florian Busch mit dem Schuss, Markus Keller ließ nur prallen und Goalgetter Petr Pohl verwertete den Abpraller und glich aus – 4:4 (32.).
Im weiteren Verlauf des Mitteldrittels fielen dann keine weiteren Tore mehr, aber eine Aktion gibt es noch zu erwähnen. Casey Borer wurde hart in die Bande gecheckt und blieb benommen auf dem Eis liegen. Henry Haase schnappte sich den Übeltäter Spencer Machacek und lieferte sich einen kleinen Fight mit dem Augsburger Spieler, wofür beide Spieler 2+2-Minuten wegen übertriebener Härte bekamen.
Nach 40 Minuten stand es zwischen Berlin und Augsburg 4:4-unentschieden.

Florian Busch (links) erzielte gegen Augsburg den Siegtreffer. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Florian Busch (links) erzielte gegen Augsburg den Siegtreffer. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Im letzten Drittel hatten die Gäste aus Augsburg zwar die erste Chance, doch danach ging die Partie in den ersten zehn Minuten nur noch in eine Richtung. Die Eisbären berannten das Augsburger Tor, bekamen die Scheibe aber nicht an Markus Keller vorbei. Der Druck der Hausherren nahm spürbar zu, Augsburg kam kaum mehr aus dem eigenen Drittel heraus. Und vor das Tor von Petri Vehanen kamen sie im Schlussdrittel auch nur noch sehr selten.
Die Berliner Führung war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Und fünfeinhalb Minuten vor dem Spielende jubelten die Eisbären auch üper das vermeintliche 5:4 durch Darin Olver, doch nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer nicht gegeben. Olver stand im Torraum.
Aber zwei Minuten später zappelte die Scheibe erneut im Augsburger Tor und diesmal war der Treffer regulär. Petr Pohl fuhr mit der Scheibe ins Augsburger Drittel hinein, stoppte dann ab und wartete auf Florian Busch, welcher das Zuspiel von Pohl direkt nahm und Keller im AEV-Tor keine Chance ließ – 5:4 (57.).
Knapp zwei Minuten vor dem Ende des Spiels nahm Augsburg Goalie Markus Keller zu Gunsten einen sechsten Feldspielers vom Eis, was die Eisbären zur endgültigen Entscheidung ausnutzen konnten. Julian Talbot mit dem Empty-Netter in der 59. Spielminute – 6:4.
Danach war die Partie zu Ende und die Eisbären konnten einmal tief durchatmen nach dieser Partie, die sie am Ende dank großer Moral noch für sich entscheiden konnten. Augsburg kassierte dagegen die 17. Niederlage in Folge auf fremden Eis.

Die Eisbären hatten sich so viel vorgenommen und Trainer Uwe Krupp wollte vor allem weniger Gegentore

Die Eisbären Berlin feiern den 6:4-Sieg mit ihren Fans. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

Die Eisbären Berlin feiern den 6:4-Sieg mit ihren Fans. (Foto: eisbaerlin.de/Walker)

kassieren. Dieses Vorhaben war nach nicht einmal vier Minuten bereits über den Haufen geworfen. Denn da führte Augsburg bereits mit 2:0. Die Eisbären fanden überhaupt nicht ins Spiel, waren in der Defensive völlig überfordert, die Zuordnung stimmte überhaupt nicht und auch nach vorne tat man sich lange Zeit sehr schwer. Die Eisbären schienen den Ernst der Lage nicht verstanden zu haben. Aber ab dem zweiten Drittel sah man dann eine andere Berliner Mannschaft auf dem Eis. Eine, die in der Defensive nun sicherer stand und nicht mehr so viele Augsburger Abschlüsse zu ließ. Eine Mannschaft, die nun auch dagegen hielt und sich vorne die ein oder andere Torchance erspielen konnte. Und eine Mannschaft, die große Moral zeigte und sich am Ende die so wichtigen drei Punkte noch sichern konnte.
Trainer Uwe Krupp muss seine Lehren aus diesem Spiel ziehen, um die Mannschaft so gut es geht auf die restlichen sechs Hauptrundenspiele einzustellen. Am Sonntag gegen Nürnberg darf man sich nicht noch einmal so ein erstes Drittel leisten.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

2 Kommentare

  1. Kann mir mal jemand Eishockey erklären. Ich sehe in der Wiederholung keine Regelwidrigkeit beim Nichtgegebenen Tor und Torraumabseits kann ich erst recht nicht feststellen?
    Wo lag bei diesem Tor zum vermeintlichen 5-4 der Fehler?

    • Die Hauptschiedsrichter haben den Treffer wegen vermeintlichem Torraumabseits nicht gegeben. Ich habe mir die Szene heute bei LAOLA1.tv auch nochmal angeschaut und frage mich immer noch, warum der Treffer nicht gegeben wurde. Zum Glück haben unsere Jungs das Spiel noch gewonnen. Man stelle sich nur mal vor, die Jungs hätten die Partie verloren. Dann wäre da ein fader Beigeschmack geblieben.

Kommentare sind geschlossen