5:6 – Eisbären verlieren intensives Spiel gegen Köln

Ausgabe #11:

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel des 10. Spieltages in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verloren. Vor 14.200 Zuschauern in der erneut ausverkauften O2 World unterlagen die Hauptstädter dem Tabellenführer Kölner Haie mit 5:6 (1:1, 1:1, 3:4). Die Zuschauer in der O2 World sahen eine sehr packende und intensiv geführte Partie. Es ging rauf und runter. Ein Spiel, bei dem der neutrale Zuschauer sicherlich seinen Spaß daran hatte. Doch für die Trainer und Fans der beiden Mannschaften war es ein Spiel zum Haare raufen gewesen. Die Berliner offenbarten auch heute wieder große Schwächen in der Defensive. So langsam aber sicher müsste dann wohl doch noch ein neuer Verteidiger geholt werden. Denn mit 36 Gegentoren sind die Berliner die Schießbude der Liga (3,6 Gegentore im Schnitt).

Die Eisbären Berlin konnten heute auf den zuletzt verletzten Julian Talbot zurückgreifen. Der etatmäßige Stürmer spielte aber wie auch T.J. Mulock heute in der Defensive. Chefcoach Don Jackson musste die Reihen schließlich umbauen, um den beiden NHL-Stars Claude Giroux und Daniel Briére einen Platz im Team zu verschaffen. Für die beiden NHL-Stars mussten die Yougsters Henry Haase, Thomas Supis und Max Faber weichen, die stattdessen für den Kooperationspartner FASS Berlin aufliefen.

Hinein ins Spiel, wo gleich beide NHL-Stars für Berlin auf dem Eis waren. Das Spiel begann zunächst mit vorsichtigem Abtasten beider Mannschaften, doch dieses wurde schnell abgelegt. Sofort suchten beide Mannschaften den Weg in die Offensive. So entwickelte sich eine sehr intensive Partie, in der es rauf und runter ging. Immer wieder standen die beiden Goalies – Rob Zepp (Berlin) und Danny Aus den Birken (Köln) – im Mittelpunkt des Geschehens.
Zum ersten Mal jubeln an diesem Abend konnten die Eisbären. Claude Giroux eroberte im Kölner Drittel den Puck, passte weiter zu Daniel Briére, der den Puck weiter zu Mark Katic spielte. Der Eisbären-Verteidiger überwand den Kölner Schlussmann und so stand es nach sechs Minuten 1:0 für die Hausherren. Bei diesem Treffen haben die beiden NHL-Stars erstmals ihr Können aufblitzen lassen.
Über diese Führung konnten sich die Eisbären jedoch nur 67 Sekunden freuen. Charlie Stephens konnte völlig ungestört ins Eisbären-Drittel marschieren, wo er am Ende keine Probleme hatte, den Puck an Rob Zepp vorbeizuschieben. Da machten es die Berliner den Gästen aus Köln zu einfach – 1:1.
Fortan erspielten sich beide Mannschaften weitere gute Torchancen, doch an den beiden Torhütern kamen beide in den ersten 20 Minuten vorerst nicht mehr vorbei. Somit ging es beim Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel ging es weiter hin und her. Beide Teams gingen ein enorm hohes Tempo. Die Gäste aus Köln wirkten in diesem zweiten Drittel leicht überlegen, hatten auch mehr Chancen gehabt als die Hausherren. Folgerichtig gingen die Gäste aus der Domstadt dann auch erstmals in Führung, Doch der Treffer fiel sehr kurios. Florian Busch wollte vor dem eigenen Tor klären und den Puck herausspielen, dabei traf er jedoch unglücklicherweise den Schlittschuh von Frank Hördler. Von dessen Schlittschuh trudelte der Puck letztendlich ins Tor. Das Tor wurde Ex-Eisbär Nathan Robinson gut geschrieben, da es im Eishockey keine Eigentore gibt – 1:2 (37.).
Doch auch die Eisbären kamen schnell zum Ausgleich. Nur 47 Sekunden nach dem 1:2 gelang Laurin Braun der Ausgleich. Matt Foy hatte den Puck klasse für Braun liegen gelassen und der überwand Danny Aus den Birken im Nachsetzen – 2:2 (38.).
Beim Stand von 2:2 ging es dann auch in die zweite Drittelpause.

Es folgte der Schlussabschnitt, der den 14.200 Zuschauern wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Denn es sollte ein sehr torreicher Schlussabschnitt werden. Aber der Reihe nach.
Es dauerte bis zur 45. Minute, ehe der erste Treffer im letzten Drittel fiel. Wieder konnten die Gäste vorlegen. John Tripp mit dem 2:3 aus Eisbärensicht.
Doch im „Spiel der schnellen Ausgleiche“ kamen die Eisbären erneut schnell zurück. Über T.J. Mulock und Daniel Briére kam der Puck zu Claude Giroux, der Danny Aus den Birken keine Chance ließ und zu seinem ersten DEL-Tor einnetzte – 3:3 (46.).
Das muntere Toreschießen ging dreieinhalb Minuten später weiter. Andreas Holmqvist konnte ungehindert ins Drittel der Eisbären fahren und zog dann einfach mal ab. Der Schlagschuss-Hammer fand den Weg ins Tor – 3:4 (50.).
Der Ausgleich der Berliner ließ diesmal 97 Sekunden auf sich warten. Matt Foy erkämpfte den Puck und versuchte sein Glück, doch er scheiterte an Danny Aus den Birken. Auch Mads Christensen scheiterte im Nachsetzen. Besser machte es Laurin Braun, der den Puck, der gerade in der Luft war, rein schoss – 4:4 (52.).
Darauf fanden auch die Haie wieder eine Antwort. Nur 52 Sekunden nach dem Ausgleich sorgte John Tripp für die erneute Kölner Führung – 4:5 (53.). Und diesmal konnten die Eisbären nicht zurückschlagen. Im Gegenteil, Köln legte nur 28 Sekunden später das 6:4 durch Philip Gogulla nach (53.).
Die Eisbären versuchten nun alles. Sie bestürmten das Tor der Kölner, hatten am Ende des letzten Drittels doppelt so viel wie Köln in den letzten 20 Minuten auf das Tor geschossen (24:12).
Doch es sollte nur noch für einen Treffer reichen. Julian Talbot konnte in Überzahl nach Zuspiel der beiden NHL-Stars Claude Giroux und Daniel Briére auf 5:6 verkürzen. Dabei blieb es dann aber bis zum Ende der regulären Spielzeit. Köln feierte einen Auswärtssieg in diesem verückten Eishockeyspiel.

Fazit:

Nun ja, was soll man nach so einem Spiel sagen? Beide haben ein Offensiv-Feuerwerk abgeliefert. Es war eine sehr intensive und packende Partie gewesen, bei der es hin und her ging. Bei dem ganzen Offensiv-Spektakel haben beide jedoch ihre Abwehr stark vernachlässigt und so kam es dazu, dass elf Tore in diesem Spiel fielen. Am Ende waren die Kölner Haie die Mannschaft, die das glücklichere Ende auf ihrer Seite hatten. Sie machten eben weniger Fehler als die Eisbären. Dennoch kann man den Eisbären von der Moral und vom Kampfgeist her keinen Vorwurf machen. Denn diese beiden Sachen waren da gewesen. Aber die Defensive bereitet große Kopfschmerzen. Die Gegentore fielen einfach zu leicht. Da muss sich definitiv was ändern.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren die Herren Aumüller und Klau. Manche Strafen waren auf beiden Seiten sehr fraglich, aber insgesamt gesehen war es eine ordentliche Leistung. Note 3.

Fanstimmung:

Die war heute richtig gut gewesen. Die beste Stimmung bisher in dieser Saison. Das Team wurde nach allen Kräften unterstützt, doch am Ende hat es nicht zum Sieg gereicht. Doch „Daumen hoch“ für die heutige Stimmung!

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Charlie Stephens (Kölner Haie/Stürmer)

2. John Tripp (Kölner Haie/Stürmer)

3. Laurin Braun (Eisbären Berlin/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Freitag empfangen die Eisbären Berlin die Augsburger Panther. Eine Mannschaft, die bisher zu den Überraschungen dieser Saison zählt. Augsburg spielt bisher eine sehr starke Saison und wird am Freitag versuchen, die drei Punkte aus Berlin mitzunehmen. Wenn die Eisbären bis dahin ihre Defensivprobleme nicht in den Griff bekommen, könnte das den Panthern auch durchaus gelingen. Wenn man die Probleme in den Griff bekommt, ist ein Sieg drin. Mein Tipp: 4:3

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3 Kommentare

  1. Ab dem Spiel gegen Augsburg am 19.10.2012 ist ja Constantin „Tine“ Braun auch wieder mit an Bord und dann haben wir ein Verteidiger mehr auf dem Eis und dann wird es hoffentlich auch wieder etwas besser laufen. Zumindestens hat Tine es beim Fantalk so verkündet.

  2. Pingback:Kommentator/in

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