0:3 –Eisbären verlieren deutlich bei Mulock-Rückkehr

Hinweis vom eisbaerlin.de-Team: Hannes schickte uns seinen Bericht schon gestern (Samstag Vormittag), die Datumsangaben im Bericht sind unverändert: Das Spiel gegen Krefeld fand heute statt. Es endet mit 1:3. Aus administrativen Gründen konnte Hannes Bericht erst heute veröffentlicht werden. Vielen lieben Dank an dieser Stelle für den super Spielbericht. Viel Spaß beim Lesen! Hannes würde sich sicher auch über Eure Bewertung seines Beitrags am Ende des Berichte freuen. Die drei Bilder wurden nachträglich vom eisbaerlin.de-Team eingefügt.


 

Es war das erste Spiel auf Berliner Eis nachdem TJ Mulock im Sommer die Eisbären in Richtung Köln verlassen hat und ohne Frage wurde es für Mulock ein Spiel, an das er sich wohl lange erinnern wird – sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht.

Nach sieben Jahren Eisbären, bei denen er sich u.a. durch sein Game Winning Goal zum 5:6 nach Overtime in Mannheim in der Finalserie 2012 ein Denkmal gesetzt hat, wechselte Mulock im Sommer zu den Kölner Haien, die die Eisbären im Viertelfinale der letzten Saison aus den Playoffs warfen. Im Interview mit dem Kölner Express wird er mit den Worten „Das war schon komisch. Ich wusste damals schon, dass ich gerade gegen meine neuen Teamkollegen spiele. Die ganz dreckigen Dinger habe ich mir dann gespart. – Quelle: http://www.express.de/23966428 ©2016“ zitiert. Wenig verwunderlich, dass dies beim Eisbären-Anhang nicht gut ankam. Bereits bei der Vorstellung der Starting Six als auch später bei eine kurzen Highlight-Clip, der auf dem Videowürfel gezeigt wurde, wurde Mulock von Teilen der Fans ausgebuht und ausgepfiffen. Im Interview mit dem Tagesspiegel (https://eisbaerlin.de/blog/2016/10/09/tagesspiegel-interview-tj-mulock/) zeigte sich Mulock enttäuscht von der Reaktion der Fans, entschuldigte sich, betonte aber auch, dass er nicht wüsste, was er falsch gemacht habe.

Bei den Eisbären gab es im Vergleich zum CHL Spiel gegen den EV Zug einige Änderungen. Der Dienstag noch geschonte Bruno Gervais stand genau wie Florian Busch wieder im Kader, zudem gab es Reihenänderungen in der Offensive. Daniel Fischbuch, der vorher zusammen mit Darin Olver und Nick Petersen in einer Reihe stürmte, tauschte mit Barry Tallackson die Plätze, der vorher zusammen mit André Ranke und Kyle Wilson auf dem Eis stand.te161007baxmann

Jens Baxmann läuft ein.
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Mulocks neues Team, die beste Defensive der Liga, stand dann also der bis dato besten Offensive der Liga gegenüber. Nach anfänglichem Abtasten war es Frederik Eriksson, der die Haie in der 6. Minute durch einen Schlagschuss von der blauen Linie in Führung brachte. Ausgangspunkt war ein verlorener Zweikampf Daniel Fischbuchs hinter dem eigenen Tor, Jean-Francois Boucher legte auf Eriksson ab, der unhaltbar für Vehanen einnetzte (6.). Die Eisbären wurden danach mehrfach von den Kölnern im Drittel eingeschnürt, konnten dank einer erneut guten Leistung von Goalie Petri Vehanen aber weitere Gegentreffer vermeiden. Die erste Großchance der Eisbären hatte dann Kyle Wilson, der einen Pass von Salmonsson im gegnerischen Drittel abfing, allein auf Gustaf Wesslau zulief, aber am Schlussmann der Kölner scheiterte.

Auch im zweiten Drittel standen anfangs die Torhüter im Mittelpunkt. Vehanen parierte gegen Patrick Hager, der freistehend im Slot einen Pass von Philipp Gogulla Richtung Tor abfälschte, auf der Gegenseite vereitelte Wesslau innerhalb weniger Sekunden die Versuche von Florian Busch, Laurin Braun und Micki DuPont. Beide Teams kamen im Verlauf des Drittels auch zu Überzahlmöglichkeiten, auf Seiten der Eisbären musste Jonas Müller für zwei Minuten wegen Crosschecks, Julian Talbot sogar für 2+10 Minuten wegen Checks gegen die Bande auf die Strafbank. Einen Unterzahlkonter von André Rankel und Kyle Wilson konnte die Kölner Defensive mit ein wenig Glück vereiteln, mit dem Nachschuss von Constantin Braun hatte Wesslau keine Probleme. Kurze Zeit später traf Kölns Patrick Hager im Powerplay nur die Querlatte. Die Eisbären kamen in ihren beiden, leider erneut schwachen Powerplays, zu keinen nennenswerten Torchancen.

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Am 07.10.2001 bekam der Wellblechpalast offiziell seinen Namen verliehen und hatte gestern seinen 15. Jahrestag seiner Namensgebung. Seit dem letzten Jahr twittert er inoffiziell unter @wellblechpalast
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Im letzten Abschnitt waren ca. neun Minuten gespielt, als Köln sich durch zwei schnelle Pässe aus dem eigenen Drittel befreite. Kai Hospelt nahm den Puck an der Mittellinie entgegen, nutze seinen Platz und schloss durch ein Handgelenksschuss auf die Stockhandseite zum 0:2 ab (52.). Symptomatisch für die darauf folgenden Angriffsbemühungen der Eisbären war die Situation, als Darin Olver mit Geschwindigkeit ins Kölner Drittel fuhr, das Tor umkurvte, wieder an der blauen Linie ankam und ohne nennenswerten Druck einen Kölner Spiele anschoss.  Köln machte seinem Ruf als beste Defensive der Liga alle Ehre und ließ bis auf eine Nachstocher-Chance von Tallackson nach Schuss von DuPont in Überzahl keine weiteren Großchancen zu. Die Eisbären fanden kaum noch Wege, um den Puck gefährlich vors Tor zu bringen, da Köln geschickt die blaue Linie verteidigte. Die Entscheidung fiel, als Johannes Salmonsson 40 Sekunden vor Spielende von der Strafbank kam, DuPont an der blauen Linie den Puck abnahm und ins leere Tor zum 0:3 Endstand einschieben konnte (60.).

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Kurz vor Schluss bei leerem Eisbären-Kasten versuchen die Eisbären mit aller Macht noch ein Tor zu erzielen.
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Die Kölner Haie haben zum aktuellen Stand der Saison den Eisbären aufgezeigt, wo ihre Grenzen liegen. Im Gegensatz zum Spiel gegen den EV Zug am Dienstag fehlte es in der Offensive an Kreativität und auch an Härte, das Powerplay war oftmals zu statisch und berechenbar, als dass wirklich Gefahr von den Akteuren ausging.

André Rankel resümierte das Spiel mit den Worten: „Ich finde nicht, dass wir schlecht gespielt haben, aber Köln war sehr stark. Wir müssen schnell wieder in die Spur finden, denn Krefeld ist individuell sehr gut besetzt.“

Für das Spiel am morgigen Sonntag gegen die Krefeld Pinguine (14 Uhr, live Telekom Eishockey) müssen die Eisbären aller Voraussicht nach erneut auf Florian Busch verzichten, der zwar gegen Köln nach seiner Knieverletzung sein Comeback gab, am Samstag allerdings erneut beim Training fehlte.