Ausgabe #15:
Für solche Spiele wurde wohl das Wort „Arbeitssieg“ erfunden. Denn nichts anderes als ein Arbeitssieg war das heute Abend gewesen. Mit 2:1 (0:0, 1:0, 1:1) setzten sich die Eisbären Berlin am Freitagabend gegen die Augsburger Panther durch und feierten damit den siebten Heimsieg in Folge. 10 800 Zuschauer in der sehr schlecht besuchten O2 World sahen ein mehr als durchschnittliches DEL-Spiel. Es war eine Partie, von der man nächste Woche nicht mehr reden wird. Die Eisbären waren zwar die durchaus aktivere Mannschaft, jedoch zeigte man sich im Abschluss mehr als kompliziert.
EHC-Coach Jeff Tomlinson musste wie bereits angekündigt auf Kapitän André Rankel (Knieprobleme) verzichten. Zudem fehlten Jens Baxmann und Vincent Schlenker. Florian Busch konnte auflaufen. Im Tor stand erneut Stammkeeper Rob Zepp.

Matt Foy lauert vor dem Augsburger Tor. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Im ersten Drittel ging es nur in eine Richtung. Und zwar in die von AEV-Goalie Patrick Ehelechner. Der sah einen Angriff nach dem anderen auf sein Tor zu rollen, doch so wirklich für viel Gefahr konnten die Hausherren nur sehr selten sorgen. Bis ins Drittel der Panther sah das Spiel der Eisbären ja gut aus, doch dann wollte man es einfach zu schön machen. Immer wieder passten sich die Jungs die Scheibe hin und her, statt einfach mal den Abschluss zu suchen. Es ist kein Geheimnis, dass jede Scheibe zum Tor eine gute Scheibe ist. Doch Nein, die Eisbären wollten den Puck förmlich mit Schleife ins Tor legen. Wenn man sich dann doch einmal für den Schuss entschied, war dieser entweder harmlos oder aber er wurde zur sicheren Beute von Patrick Ehelechner.
Lediglich bei den drei Überzahlspielen im ersten Drittel sorgten die Schüsse der Hausherren für Gefahr, doch konnten sie am Ende auch nicht für ein Tor sorgen. Somit ging es torlos in die erste Drittelpause. Die Torschussstatistik zeigte nach 20 Minuten 16:1 für Berlin an. Mehr braucht man zu dem Spielstand nach Drittel Eins wohl nicht sagen.

Rob Zepp klärt in höchster Not. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
In der Pause hatten sich die Gäste aus Augsburg wohl vorgenommen, nun auch mal ein wenig was für das Spiel zu tun. Denn nun zeigten sich auch die Fuggerstädter mal sehenswert in der Offensive. Rob Zepp bekam nun ordentlich was zu tun, doch zeigte er dabei mehrfach seine Klasse und sorgte somit dafür, dass es weiterhin 0:0 stand.
Das sollte sich jedoch in der 32. Spielminute ändern. Nach dem die Eisbären wieder besser ins Spiel kamen, konnten sie sich gleich über die Führung freuen. Frank Hördler brachte den Puck vor das AEV-Tor, wo Laurin Braun goldrichtig stand und den Puck über die Linie drückte – 1:0.
Dieser Treffer gab den Hausherren neues Selbstvertrauen und so versuchten sie kurz darauf, das Ergebnis auszubauen. Doch das sollte den Mannen von Coach Jeff Tomlinson nicht gelingen.
Gegen Ende des Mitteldrittels mussten die Eisbären um ihre Führung noch einmal ordentlich zittern. Augsburg mit einer starken Drangphase, in der Rob Zepp den Eisbären mit zwei sensationellen Saves die Führung rettete. „Zepper“ war an diesem Abend mal wieder in Gala-Form und der Grund dafür, dass es nach 40 Minuten 1:0 stand.

Der Torjubel der Eisbären nach dem Treffer zum 2:1 von Mark Bell. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Das letzte Drittel begann mit einem Paukenschlag. Denn die Gäste aus Augsburg kamen nach 43 Minuten zum 1:1-Ausgleich. Sebastian Uvira hämmerte den Puck an den Pfosten, von dort ging der Puck an Brett Breitkreuz und von dem letztendlich ins Tor. Die beiden Hauptschiedsrichter gaben den Treffer erst nach Ansicht des Videobeweises.
Dieser Ausgleichstreffer war wie ein Schock für die Gastgeber, die ein wenig Zeit brauchten, um sich davon zu erholen.
Doch die Eisbären konnten zurückschlagen. In Überzahl hatte Shawn Lalonde abgezogen, Mark Bell hielt die Kelle rein und drin war der Puck – 2:1 (48.). Der dritte Treffer im dritten Spiel von Mark Bell. Was für eine sensationelle Quote.
Nach dem erneuten Rückstand versuchten die Augsburger noch einmal alles, um den Ausgleich zu erzielen. Kurz vor dem Ende nahm Larry Mitchell noch seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch es sollte alles nicht helfen. Die Eisbären brachten die knappe Führung mit Glück und Geschick über die Zeit.
Fazit:
Über dieses Spiel braucht man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Die Eisbären zwar durchaus bemüht, doch viel zu verspielt im Abschluss. Man sollte schleunigst zurück zum einfachen Eishockey finden. Denn damit hatte man in der Vergangenheit auf eigenem Eis deutlich mehr Erfolg. Das Powerplay war heute auch nicht so stark wie zuletzt. Allgemein war die heutige Leistung und das heutige Heimspiel eines der schlechtesten in dieser Saison.
Augsburg konnte nur sehr selten Akzente setzen, war dabei aber durchaus gefährlich, fand aber in Rob Zepp seinen Meister.
Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter waren Marcus Brill und Ramin Yazdi. In den ersten beiden Drittel hatten die Beiden keinerlei Probleme mit der Partie, pfiffen sehr gut. Doch im Schlussdrittel waren einige Entscheidungen der Beiden nicht wirklich nachvollziehbar. Note 2-.
Fanstimmung:
Die war heute sehr dürftig gewesen. Was sicherlich auch an der sehr schlecht besuchten Arena am Ostbahnhof lag. Auch in der Fankurve gab es heute deutliche Lücken zu sehen. Immerhin war die Choreo heute absolut top gewesen. Großen Respekt dafür!!!
Besten drei Spieler des Spiels:
1. Rob Zepp (Eisbären Berlin/Torhüter)
2. Patrick Ehelechner (Augsburger Panther/Torhüter)
3. Mark Bell (Eisbären Berlin/Stürmer)
Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:
Bereits am kommenden Sonntag steht das nächste Heimspiel der Eisbären Berlin an. Um 14:30 Uhr ist dann die Düsseldorfer EG zu Gast. Eine Mannschaft, die derzeit mit argen Verletzungssorgen zu kämpfen hat. Wenn nur ein, zwei Leistungsträger bei der DEG ausfallen, ist Düsseldorf so gut wie ohne Chance gegen die Liga-Konkurrenz. Die Eisbären werden für die Niederlage im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison Revanche nehmen wollen. Es könnte ein durchaus ungemütlicher Nachmittag für die Düsseldorfer EG werden. Dann, wenn die Eisbären richtigen Tor-Hunger entwickeln sollten. Mein Tipp: 6:1 für die Eisbären Berlin!