Ausgabe #14:
Die Eisbären Berlin bleiben in der heimischen O2 World eine Macht. Der Hauptstadtklub konnte am Freitagabend sein sechstes Heimspiel in Folge gewinnen. Gegen den EHC Red Bull München setzten sich die Berliner deutlich mit 5:2 (1:1, 2:0, 2:1) durch. Nach schleppendem Start kämpften sich die Hausherren in dieses Spiel hinein und konnten sich am Ende durchaus über drei verdiente Punkte freuen.
Eisbären-Coach Jeff Tomlinson standen Jens Baxmann, Florian Busch, André Rankel, Vincent Schlenker und Thomas Supis nicht zur Verfügung. Zudem war auch der zuletzt eingesetzte Youngster Jonas Schlenker nicht mit im Kader. Dagegen feierte Verteidiger Constantin Braun sein lang ersehntes und viel umjubeltes Comeback. Außerdem feierte Stürmer Mark Bell sein Debüt im Eisbären-Trikot. Im Tor stand erneut Rob Zepp.

Foto: eisbaerlin.de/walker
Die Hausherren fanden sehr schwer in dieses Spiel. Von Beginn an bestimmten die Gäste aus München das Spielgeschehen. Man merkte den Gästen von der Isar deutlich an, dass sie hier nicht her gekommen sind, um Punkte abzuliefern. Die Eisbären standen also bereits früh in dieser Partie unter Druck. Thomas Holzmann sorgte bereits in der vierten Minute für die 1:0-Führung der Gäste.
Auch in der Folgezeit waren es die Mannen von Ex-Eisbären-Coach Pierre Pagé, die das Tempo bestimmten. Erst Mitte des ersten Drittels kamen die Eisbären besser in dieses Spiel hinein und sorgten nun auch einmal für Gefahr vor dem Tor von Jochen Reimer. Und die Eisbären sollten sich für ihre Drangphase belohnen. Frank Hördler hatte den Puck Richtung Tor geschlenzt, wo ihn Matt Foy entscheidend abfälschen konnte – 1:1 (15.).
Bei diesem Spielstand sollte es dann auch in die erste Drittelpause gehen.
Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Hausherren die Riesenchance zur erstmaligen Führung. Man hatte ein doppeltes Powerplay, doch München verteidigte das in Unterzahl sehr aggressiv und blieb somit ohne Gegentor bei der doppelten Unterzahl.
Als München wieder komplett war, zogen sie das Tempo wieder an und erspielten sich einige gute Torchanchen. Sie konnten sich regelrecht im Berliner Drittel festsetzen und somit immer wieder für Gefahr sorgen. Berlins

Foto: eisbaerlin.de/walker
Coach Jeff Tomlinson merkte das und nahm in der 28. Spielminute bereits eine Auszeit. Er wollte seiner Mannschaft etwas Erholung gönnen und sie wach rütteln. Was auch half, denn fortan wurden die Berliner stärker und erwiesen sich den Gästen als Gegner auf Augenhöhe.
In den letzten fünf Minuten des Mitteldrittels konnten die Eisbären die Intensität noch einmal erhöhen und erspielten sich in dieser Phase ein spielerisches Übergewicht. Und dieses konnten die Eisbären auch ausnutzen. Es lief die 36. Spielminute, als Constantin Braun den Puck auf Barry Tallackson spielte. Dieser fuhr ins Münchner Drittel, legte den Puck dann quer auf den heran stürmenden Darin Olver und der ließ sich diese Chance nicht entgehen – 2:1.
Und es sollte noch besser kommen für die Eisbären. Als ein Teil der 11 800 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof bereits den Weg zu den Verpflegungsständen aufgesucht hatte, konnten die Hausherren in Person von Kris Sparre auf 3:1 erhöhen. Er setzte 24 Sekunden vor der zweiten Drittelpause entscheidend vor dem Tor von Jochen Reimer nach und konnte den Puck so über die Torlinie drücken.
Dieser Treffer war zugleich der Schlusspunkt in diesem zweiten Drittel und so gingen die Eisbären mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker
Zu Beginn des Schlussdrittels waren es die Eisbären, die das Spiel im Griff hatten und immer wieder für Gefahr vor Jochen Reimer sorgten. Doch die Hausherren konnten den Spielstand nicht erhöhen. München kam so nach und nach wieder besser ins Spiel und machte nun ordentlich Druck, wollte den Anschlusstreffer erzwingen.
Und dieser sollte auch tatsächlich fallen. München hatte in der 52. Spielminute ein Powerplay, Alex Barta hatte abgezogen, Rob Zepp den Puck nicht festhalten können und Darren Haydar nutzte den Abstauber aus – 3:2.
Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide, München erhöhte noch einmal den Druck und war nah dran am Ausgleich. Doch mitten in die Drangphase der Gäste, die zudem gerade noch ein Überzahlspiel hatten, fasste sich Verteidiger Casey Borer ein Herz und machte sich auf den Weg Richtung Tor von Jochen Reimer. Diesem ließ er mit seinem Rückhandheber keine Chance und so konnte Borer in Unterzahl (!) auf 4:2 erhöhen (55.). Sehr sehenswert war auch Borers Torjubel, denn die Nummer 55 hatte sich mal eben auf das Tor der Gäste gelegt und dabei die Arme ausgestreckt, um wie ein „Flieger“ auszusehen.
Nur 45 Sekunden nach dem 4:2 konnten die Eisbären nachlegen und die Partie damit letztendlich entscheiden. Neuzugang Mark Bell profitierte von einem Fehler der Gäste im Spielaufbau und machte sich auf den Weg Richtung Jochen Reimer, dem er keine Chance ließ und den Puck in Überzahl zum 5:2 im Tor versenkte (56.).
München versuchte es danach noch einmal mit wütenden Angriffen, doch die Eisbären brachten das Ergebnis souverän über die Zeit und ließen sich am Ende für den sechsten Heimsieg in Serie feiern.
Fazit:
Die Eisbären kamen sehr schwer in die Partie und hatten Glück, dass München nicht mehr aus seiner Überlegenheit gemacht hatte. Als die Eisbären dann endlich im Spiel waren, zeigten sie wieder eine starke Leistung und machten zudem immer im richtigen Moment die Tore. In der Defensive zeigte man heute einige Wackler, die aber am Ende zum Glück keine negative Auswirkung auf das Spiel hatten.
Constantin Braun feierte heute sein Comeback als Stürmer in der Starting-Six. Man sah ihm zwar an, dass er noch lange nicht der alte ist, aber dennoch zeigte er heute eine sehr gute Leistung und bekam auch sehr viel Eiszeit von Trainer Jeff Tomlinson. Drei Schüsse gab „Tine“ bei seinem Comeback ab, einen Treffer konnte er vorbereiten.
Neuzugang Mark Bell zeigte ein solides Debüt, fiel nicht sonderlich auf. Aber er zeigte sich bei seiner Chancenverwertung eiskalt. Ein Schuss, ein Treffer. So einen Spieler können die Eisbären sehr gut gebrauchen.
Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter waren die Herren Daniel Piechaczek und Jozef Kubus. Beide zeigten eine durchaus gute Leistung. Hier und da gab es Kleinigkeiten, die man durchaus hätte anders entscheiden können, aber insgesamt gesehen war das heute schon eine gute Leistung der Beiden. Note 2.
Fanstimmung:
Die war heute eher mau gewesen. So richtig wollte keine Stimmung aufkommen. Am Spiel kann es nicht gelegen haben. Aber es gibt eben solche Tage, es kann nicht immer ein Hexenkessel sein. Beim nächsten Mal wird die Stimmung sicherlich wieder besser sein.
Besten drei Spieler des Spiels:
1. Casey Borer (Eisbären Berlin/Verteidiger)
2. Kris Sparre (Eisbären Berlin/Stürmer)
3. Frank Hördler (Eisbären Berlin/Verteidiger)
Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:
Am kommenden Freitag empfangen die Eisbären Berlin die Augsburger Panther in der Arena am Ostbahnhof. Eine Mannschaft, die durchaus mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet ist. Diese konnte man aber bisher nicht bestätigen. Wenn die Eisbären die Leistung der letzten Heimspiele abrufen, steht dem siebten Heimsieg in Serie nichts mehr im Wege. Mein Tipp: 5:1 für die Eisbären Berlin