Ausgabe #18:
Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend ihr Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters knapp gewonnen. Vor 11.100 Zuschauern in der mal wieder nicht ausverkauften O2 World setzten sich die Hausherren mit 2:1 n.P. (0:1, 0:0, 1:0/ 0:0, 1:0) gegen die Sauerländer durch und feierten damit den dritten Sieg in Folge. Doch schön anzusehen war diese Partie nicht. Die Berliner taten sich schwer gegen sehr defensiv eingestellte Iserlohner. Erst nach dem Ausgleich im letzten Drittel wurden die Chancen der Eisbären richtig zwingend, doch konnte man diese nicht nutzen und vergab damit den möglichen Drei-Punkte-Sieg.
Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson musste erneut auf Verteidiger Jens Baxmann und Kapitän André Rankel verzichten. Im Tor stand wie bereits am Dienstag gegen Köln Rob Zepp.

Foto: eisbaerlin.de/walker
Von Beginn an merkte man den Roosters ihren Spielplan an. Sie waren nur darauf bedacht, sicher in der Defensive zu stehen und dann gelegentlich mal einen Konter zu fahren. Mit dieser Spielweise hatten die Eisbären richtig viele Probleme. Die Mannen von Jeff Tomlinson waren zwar die überlegene Mannschaft, mit deutlich mehr Spielanteilen, doch im Abschluss taten sich die Hausherren enorm schwer. Man wirkte teilweise ideenlos, man fand einfach kein Mittel gegen die Abwehr der Sauerländer. Immer wieder passte man den Puck hin und her, es fand sich sehr selten eine Lücke zum schießen. Die Schüsse, die auf das Tor kamen, waren eine sichere Beute vom Iserlohner Back-up Mathias Lange, der den verletzten Stammgoalie Erik Ersberg vertrat.
Der Plan des Iserlohner Trainers Jari Pasanen schien aufzugehen. Die Eisbären ließ man anrennen und dabei an der Defensive verzweifeln und vorne setzte man den einen oder anderen gefährlichen Konter. Das war zwar nicht schön anzusehen, war aber effektiv und nur das zählt. So kam es, wie es kommen musste. Es lief die 15. Spielminute, Iserlohn profitierte vom Scheibenverlust der Berliner im Aufbauspiel und Ex-Eisbär Tyson Mulock konnte zur Führung der Gäste einschießen – 0:1. Ausgerechnet Tyson Mulock sorgte also für den ersten Paueknschlag an diesem Abend. Er sorgte zugleich auch für die Pausenführung der Gäste, denn mehr passierte in den letzten fünf Minuten dann nicht mehr.

Foto: eisbaerlin.de/walker
Im Mitteldrittel bot sich den anwesenden Zuschauern nahezu das selbe Bild wie im ersten Drittel. Berlin rannte unermüdlich aber auch weiterhin ideen- und kopflos an. Iserlohns Defensive stand nach wie vor sicher, warf sich in die Schüsse und ließ die Berliner weiterhin verzweifeln. Nach vorne versuchten die Gäste vom Seilersee auch ein paar Mal Akzente zu setzen, was auch beinahe belohnt worden wäre. 54 Sekunden vor der zweiten Drittelpause zappelte der Puck im Tor, doch nach heftigen Protesten der Eisbären-Spieler fuhren die beiden Hauptschiedsrichter Willi Schimm und Bastian Haupt zum Videobeweis. Dort erkannten die Beiden, dass der Puck per Kickbewegung ins Tor der Berliner befördert wurde und entschieden somit folgerichtig auf Schlittschuhtor und damit auch auf „Kein Tor“. Somit blieb es also auch nach 40 Minuten bei der knappen 1:0-Führung der Iserlohn Roosters.
Das letzte Drittel hätte dann beinahe mit einem Paukenschlag begonnen, doch die Iserlohner trafen nur den Pfosten. Ein 2:0 hätte in dieser Partie wohl schon eine Vorentscheidung bedeutet. Doch der Puck war nicht drin und so versuchten die Eisbären weiterhin ihr Glück in der Offensive. Und es war klar, dass sie irgendwann auch einmal dafür belohnt werden mussten.
In der 48. Spielminute war es dann so weit. Constantin Braun fing vor dem Tor einen abgefälschten Puck aus der Luft und legte den Puck zurück in den Slot, wo Barry Tallackson goldrichtig stand und den Puck zum hochverdienten Ausgleich ins Tor beförderte – 1:1.
Dieser Treffer gab den Hausherren nun neues Selbstvertrauen und sie starteten einen Angriff nach dem anderen auf das Tor von Mathias Lange. Im Vergleich zu den 48 Minuten davor suchten die Eisbären nun immer wieder den Abschluss, fanden auf einmal immer wieder eine Lücke und hatten beste Chancen, hier die drei Punkte klar zu machen. Doch es sollte nich sein und somit ging es beim Stand von 1:1 in die Verlängerung.

Foto: eisbaerlin.de/walker
In dieser waren die Berliner weiterhin die spielbestimmende Mannschaft, doch auch in den fünf Minuten der Verlängerung sollte kein Sieger gefunden sein. Nun ging es also ins Penaltyschießen, wo die Gäste vom Seilersee vorlegten und in Person von Chris Connolly scheiterten. Bei den Eisbären war Darin Olver der erste Schütze, er spielte den Puck immer wieder hin und her und zog letztendlich eiskalt ab und traf zum 1:0 im Penbaltyschießen. Marty Sertich war der zweite Schütze der Gäste und er konnte zum 1:1 ausgleichen. Bei den Eisbären war Shawn Lalonde der zweite Schütze. Und der Matchwinner vom Köln-Spiel behielt die Nerven und konnte den Puck im Tor versenken – 2:1 für Berlin. Brooks Macek stand nun unter Druck, denn er musste treffen. Er verschoss und somit sicherte Lalonde den Eisbären den wichtigen Zusatzpunkt.
Fazit:
Das Spiel zeigte Parallelen zum Düsseldorf-Spiel. Auch da trafen die Eisbären auf eine sehr defensiv eingestellte Mannschaft, auch da war man klar überlegen, doch im Abschluss wirkte man ideen- und kopflos. Die Eisbären fanden kaum ein Mittel gegen die Iserlohner Abwehr, erst nach dem 1:1 wurden die Chancen richtig zwingend. Im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel ging man gegen Iserlohn wenigstens als Sieger vom Eis. Doch berauschend war das Spiel und die Leistung der Mannschaft nicht.
Leistung der Hauptschiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter waren Bastian Haupt und Willi Schimm. Beide zeigten eine solide Leistung. Es waren Kleinigkeiten dabei, die man hätte anders entscheiden können. Aber insgesamt gesehen war es eine gute Leistung der Beiden. Note 2.
Fanstimmung:
Es war „Red-Block-Day„ in Berlin. Die Fankurve erstrahlte in Rot, die Stimmung vor dem Spiel war sehr gut. Während des Spiels wurde die Mannschaft nach allen Kräften unterstützt, es war wieder eine gute Stimmung gewesen. Eins der besseren Spieler in dieser Saison, was die Stimmung angeht.
Besten drei Spieler des Spiels:
1. Shawn Lalonde (Eisbären Berlin/Verteidiger)
2. Frank Hördler (Eisbären Berlin/Verteidiger)
3. T.J. Mulock (Eisbären Berlin/Stürmer)
Vorschau auf das nächste Heimspiel:
In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geht es für die Eisbären Berlin erst am 26.12.2013 mit einem Heimspiel weiter. Um 18:30 Uhr ist dann der ERC Ingolstadt zu Gast. Am Freitagabend steht aber bereits das nächste Heimspiel der Eisbären an. Im Rahmen des Red Bulls Salute ist um 20:30 Uhr Färjestads BK zu Gast.