Ausgabe #12:
Wow, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet: Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend ihr Heimspiel gegen den Erzrivalen Adler Mannheim mit 4:2 (1:0, 1:2, 2:0) gewonnen und damit Wiedergutmachung für das 0:8-Debakel in Wolfsburg kurz vor der Länderspielpause betrieben. 11 900 Zuschauer sahen eine kämpfende Eisbären-Mannschaft, der man heute den Willen ansah, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Am Ende sicherten sich die Berliner dann auch durchaus verdient den Erfolg, wenn gleich man vor allem im Mitteldrittel gehörig unter Druck stand.
Eisbären-Coach Jeff Tomlinson musste heute auf die beiden Verteidiger Constantin Braun und Jens Baxmann verzichten. Dafür feierten Matt Foy und Youngster Jonas Schlenker ihr Saison-Debüt. Im Tor stand wieder Stammkeeper Rob Zepp.

Bully zwischen Julian Talbot und Marcus Kink. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Die Eisbären kamen sehr gut in diese Partie, setzten Mannheim sofort unter Druck. Man merkte den Jungs sofort an, dass sie etwas gut machen wollten. Sie wollten den Worten unter der Woche also auch Taten folgen lassen. Und die Leistung der Hausherren war durchaus ansehnlich gewesen. Selbst bei Mannheimer Scheibenbesitz störten die Berliner die Adler-Spieler früh, um so einen geordneten Spielaufbau der Gäste zu unterbinden.
Die Eisbären erspielten sich in diesem Auftaktdrittel ein leichtes Übergewicht, doch leider wurde dies auf dem Videowürfel der O2 World lange Zeit nicht sichtbar. Da mussten sich die Zuschauer bis zur 15. Spielminute gedulden. Und wen wunderte es, dass für diesen Treffer einmal mehr die Paradereihe der Eisbären zuständig war. T.J. Mulock störte die Adler sehr gut im Spielaufbau und nahm ihnen dabei sogar den Puck ab. Diesen spielte er weiter auf Kapitän André Rankel, der Dennis Endras im Adler-Gehäuse keine Chance ließ – 1:0. Am Jubel der Eisbären-Spieler sah man die Erleichterung über diesen Führungstreffer gegen den Erzrivalen. Diese Führung konnte man dann auch mit in die erste Drittelpause nehmen.
In der Kabine der Mannheimer muss es dann in der Pause mächtig laut geworden sein. Trainer Harold Kreis hatte aber die richtigen Worte gefunden, denn die Kurpfälzer kamen bärenstark aus der Kabine. Die Adler übernahmen sofort das Kommando und drängten nun die Eisbären in ihr eigenes Drittel. Die Eisbären waren dagegen zunächst kaum wieder zu erkennen. Der Mannschaft unterliefen nun zu viele Fehler, zudem wirkte sie auf einmal verunsichert.
Und so kam das, was kommen musste. Die Adler drehten das Spiel per Doppelschlag. Marcus Kink hatte den Puck Richtung Tor gebracht, Martin Buchwieser hatte den Schuss noch abgefälscht und schon stand es 1:1 (24.).
Nur 74 Sekunden später lagen die Adler erstmals an diesem Abend vorne. Steven Wagner passte den Puck zu Christoph Ullmann und der versenkte den Puck per Direktabnahme im Tor von Rob Zepp – 1:2 (25.).
Fortan wurden die Mannheimer noch mal ein bisschen stärker und erspielten sich richtige gute Torchancen, die sie jedoch nicht nutzen konnten.
Die Eisbären fanden erst spät in diesem Drittel zurück zu ihrem Spiel und ihrer Sicherheit. Man konnte sich nun auch ein paar gute Torchancen heraus spielen. Und eine davon konnte man letztendlich nutzen. Daniel Weiß beförderte den Puck per Rückhand ins Tor der Adler zum Ausgleich – 2:2 (38.).
Dieser Treffer war der Schlusspunkt unter diesem zweiten Drittel und somit ging es beim Stand von 2:2 in die zweite Drittelpause.

Hier ist gerade das 4:2 durch Julian Talbot gefallen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Im Schlusdrittel begegneten sich beide Mannschaften dann auf Augenhöhe. Beide suchten immer wieder den Weg zum Tor, doch die Defensivreihen beider Mannschaften ließen nicht viel im Schlussdrittel zu.
In den letzten zehn Minuten des Schlussdrittels nahm die Partie dann nochmal ein wenig Fahrt auf. Die Eisbären konnten in der 52. Minute erneut in Führung gehen. Wieder einmal war die Paradereihe an einem Tor beteiligt, André Rankel spielte den Puck zu Casey Borer, über den kam der Puck zu T.J. Mulock und der netzte schließlich ein – 3:2.
Und diesmal gelang den Hausherren der Doppelschlag. 136 Sekunden nach dem 3:2 konnte Julian Talbot in Überzahl auf 4:2 erhöhen. Der Jubel der Spieler fiel richtig groß aus, die Mannschaft war sichtlich erleichtert gewesen und auf den Rängen ging jetzt auch die Post ab. Die Arena am Ostbahnhof stand nach diesem Treffer nun Kopf.
Mannheims Trainer Harold Kreis versuchte am Ende noch einmal alles, nahm seinen Goalie Dennis Endras aus dem Tor, nahm eine Auszeit, er wollte mit aller Macht irgendwie noch die Verlängerung erreichen. Doch diese gab es am Ende nicht mehr, denn die Eisbären brachten das 4:2 souverän über die Zeit und feierten damit einen ganz wichtigen Sieg gegen den Erzrivalen.
Fazit:

So wollen wir die Eisbären am liebsten nach jedem Spiel sehen. Beim feiern eines Sieges. (Foto: eisbaerlin.de/walker)
Wie antwortet man am Besten auf eine 0:8-Niederlage? Richtig, mit einem Sieg gegen den Erzrivalen. DieEisbären zeigten sich in der heutigen Partie im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel stark verbessert. Sie kämpften endlich wieder verbissen um jeden Zentimeter Eis, gingen kaum einem Check aus dem Weg und hatten auch in der Schlussphase noch immer den Willen, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Allerdings muss man analysieren, warum man die ersten 15 Minuten des Mitteldrittels so verunsichert agierte. Mit der plötzlichen druckvollen Spielweise der Adler hatte man sichtlich Probleme, wirkte teilweise in der Defensive überfordert. Da muss man drüber reden, denn so etwas darf nicht noch einmal passieren.
Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter waren Simon Aicher und Willi Schimm. Beide hatten kaum Probleme mit der Partie, für ein Duell zweier Erzrivalen war es erstaunlich harmlos gewesen. Von daher gab es da nicht viel zu tun für die beiden Hauptschiedsrichter. Note 2.
Fanstimmung:
Die war heute über weite Strecken richtig gut gewesen. Zwischendurch gab es mal einen kleinen Hänger, aber spätestens in der Schlussphase war die Stimmung wieder grandios.
Besten drei Spieler des Spiels:
1. T.J. Mulock (Eisbären Berlin/Stürmer)
2. André Rankel (Eisbären Berlin/Stürmer)
3. Steven Wagner (Adler Mannheim/Verteidiger)
Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:
Bereits am kommenden Sonntag steht für die Eisbären Berlin das nächste Heimspiel an. Und es ist erneut ein schwerer Gegner zu Gast in der O2 World. Diesmal geht es gegen die Thomas Sabo Ice Tigers, die enorm stark gestartet sind und nach wie vor richtig gute Leistungen zeigen. Wenn die Eisbären da so spielen, wie heute gegen Mannheim (mit Ausnahme der ersten 15 Minuten im Mitteldrittel), ist auch gegen die Franken ein Sieg möglich. Mein Tipp: 4:3 n.V. für die Eisbären Berlin.