Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend ihr Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters mit 3:4 n.V. (0:2, 2:0, 1:1/0:1) verloren. Damit hat die Negativserie der Berliner im Sauerland weiterhin Bestand. Es war bereits die vierte Niederlage in Folge der Eisbären am Seilersee. Iserlohn beendete derweil seine vier Spiele andauernde Niederlagenserie in der Liga. Iserlohn bleibt trotz des Sieges Zwölfter, die Eisbären bleiben trotz der Niederlage Vierter.
In einem ausgeglichenen ersten Drittel (beide 10 Torschüsse) gingen die Sauerländer mit 1:0 in Führung. Robert Hock war in der vierten Minute der Torschütze gewesen. Beide fortan mit Chancen, doch die Hausherren konnten nachlegen. Michael Wolf drückte den Puck in der 12. Minute über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter Krawinkel und Rochette waren sich jedoch zunächst nicht sicher und fuhren zum Videobeweis, gaben danach aber den Treffer – 2:0. Bei diesem Spielstand blieb es bis zur ersten Drittelpause.
Im Mitteldrittel hätten die Gastgeber beinahe nachgelegt, doch ein Treffer der Roosters wurde nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben. Direkt im Gegenzug gelang dann den Eisbären der Anschlusstreffer. Darin Olver erzielte in der 24. Minute das 2:1. Die Vorlage kam von Barry Tallackson. Das Top-Sturm-Duo der Berliner nimmt so langsam aber sicher wieder Fahrt auf und findet zu seiner alten Stärke zurück.
Knapp zwei Minuten später hatten die Eisbären die Riesenchance gehabt, das 2:2 zu erzielen. 1:45 Minute waren die Eisbären mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Die Berliner hatten in dieser Zeit jede Menge Torchancen, doch Sébastien Caron im IEC-Tor brachte die Eisbären-Spieler mit seinen Paraden zur Verzweiflung.
Gegen Mitte des zweiten Drittels hatten die Eisbären den vermeintlichen Ausgleich erzielt, doch die beiden Hauptschiedsrichter gaben den Treffer nach Ansicht des Videobeweises – dem dritten an diesem Abend – nicht.
Fünfeinhalb Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels belohnten sich die Berliner dann aber doch für ihren Aufwand (19:8-Torschüsse für die Eisbären). Mads Christensen mit dem längst fälligen und hochverdienten 2:2-Ausgleich (35.).
Dabei blieb es dann bis zur zweiten Drittelpause.
Im Schlussdrittel konnten die Eisbären die Partie endgültig drehen. Danny Briére hatte einen Schuss versucht, brachte diesen aber nicht durch. T.J. Mulock kam dann an die Scheibe und überwand Sébastien Caron im Iserlohner Tor – 3:2 (46.).
Danach wurde weniger Eishockey gespielt, statt dessen wurde es hitzig auf dem Eis und es gab jede Menge kleiner Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften. Die Folge waren jede Menge Strafzeiten. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels waren die Berliner sogar mit zwei Mann weniger auf dem Eis, doch den Hausherren wollte trotz guter Gelegenheiten kein Treffer gelingen.
Eine Minute vor dem Ende hatten dann die Berliner die Chance, in Überzahl alles klar zu machen. Doch das gelang den Berlinern nicht, ganz im Gegenteil. Iserlohn gelang in Unterzahl (!) der 3:3-Ausgleich. Matt Tomassoni hatte 30 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit getroffen. Es ging also in die Verlängerung.
Und diese begannen die Eisbären mit einem Powerplay, doch nutzen konnten sie dieses nicht. Nach knapp zweieinhalb Minuten kassierte dann Eisbären-Stürmer Laurin Braun eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Behinderung. Und die Roosters zeigten den Eisbären, wie man sein Powerplay eiskalt ausnutzt. Robert Hock erzielte nach acht Sekunden in Überzahl den Siegtreffer für die Iserlohn Roosters. Nach dem Spiel stürmte Eisbären-Coach Don Jackson Richtung Schiedsrichter, weil er mit den Entscheidungen gegen Ende des Spiels absolut nicht zufrieden war. Der „stille Don“ knallte gegen Ende des letzten Drittel schon die Bandentür mit voller Wucht zu. Wenn Jackson sich aufregt, dann muss wirklich was passiert sein.
Für die Eisbären geht es nun am kommenden Donnerstag in der European Trophy weiter. Beim Red Bulls Salute treten die Eisbären Berlin um 20:30 Uhr im Viertelfinale bei den Vienna Capitals an. Diese Partie wird live bei Servus TV übertragen.